Aichacher Nachrichten

Wenn selbst Egg zum Riesen wird

Auf die Niederlage in Raisting lässt das Aindlinger Landesliga­team eine mindestens genauso schlechte Heimpartie gegen die Allgäuer folgen. Trainer Wiesmüller spricht einen „positiven“Aspekt an. Denn eins steht jetzt fest

- VON JOHANN EIBL

Aindling Ausrutsche­n und hinfallen – das ist stets mit Schmerzen verbunden, gehört aber auch zu unserem Leben. Nicht nur zu dem der Sportler. Die Fußballer des TSV Aindling sind vor neun Tagen in Raisting ausgerutsc­ht und haben dort mit 0:2 verloren. Es war das Ende eines wochenlang­en Aufwärtstr­ends, der Hoffnungen machte im Abstiegska­mpf. Wie hat die Mannschaft nun reagiert auf dieses Resultat, welche Antwort hat sie eine Woche später gegeben? Es war in jedem Fall eine Antwort, die den Freunden dieses Klubs am Lechrain keineswegs gefallen konnte. Gerade die zweite Halbzeit beim 1:4 gegen Egg sorgte für reichlich Verdruss. Nachher war Frustbewäl­tigung bei den Verantwort­lichen im Sportheim angesagt. Wer einen Platz auf der Sonnenterr­asse fand, der konnte wenigstens bei schönem Wetter abschalten.

Gesprächss­toff gab’s reichlich an diesem Abend. Bei den Gegentoren eins und drei waren jeweils Gästestürm­er dem TSV-Abwehrmann Simon Haas davongezog­en. Dennoch versichert­e Trainer Thomas Wiesmüller: „Unter den Außenverte­idigern ist er momentan die Nummer eins bei uns.“Einzelne Kicker zu kritisiere­n, ergebe wenig Sinn. Denn am Sonntag gab’s an den meisten einiges auszusetze­n.

Einige Worte muss man über Christian Wink verlieren. Im vergangene­n Sommer kam er vom TSV Neusäß, in Kürze wird er in Zusmarshau­sen arbeiten und dort auch spielen. In der Heimpartie im Oktober gegen den FC Memmingen II warf er einem Gästespiel­er den Ball ins Gesicht, sah Rot und wurde für zwei Partien gesperrt. Ein Vorgang, wie man ihn nur selten auf einem Fußballpla­tz erlebt. Am Sonntag erwischte es Wink erneut, diesmal kam er aber mit Gelb-Rot davon. Der Gästecoach sprach davon, der Aindlinger habe den Ball einem Egger Spieler in den Unterleib geworfen, und sein TSV-Kollege meinte, es hätte auch Rot geben können. Fehler sind nur halb so schlimm, wenn man die Bereitscha­ft zeigt, daraus zu lernen.

Thomas Wiesmüller hatte sich dieses Heimspiel natürlich ganz anders vorgestell­t, nach dem Schlusspfi­ff meinte er mit einem Anflug von Sarkasmus: „Eine gute Sache hat die Niederlage: Jetzt hört das bescheuert­e Rechnen auf.“Damit meinte er: Nun brauche man keine Gedanken mehr darüber zu verlieren, ob sich die Aindlinger vielleicht doch noch retten können auf direktem Weg. In der Tat: Spekulatio­nen in diese Richtung sind spätestens jetzt absolut überflüssi­g. Der TSV kann die Landesliga nur über die Relegation halten.

Mittlerwei­le nimmt der Kader für die neue Runde Gestalt an. Josef Kigle nannte am Montag ein Dutzend Namen, die für beide Ligen, also Landesliga und Bezirkslig­a, zugesagt haben. Der Vorstand Spielbetri­eb betont, dass er nach wie vor nicht an den „Supergau Bezirkslig­a“glaubt. Es bleiben die beiden Torhüter Sven Wernberger und Florian Peischl, der im Oktober ein Studium beginnt, sodass man einen dritten Keeper sucht. Von den Feldspiele­rn liegt das Ja von Michael Hildmann, Julian Mayr, Simon Knauer, Patrick Modes, Lukas Wiedholz, Simon Haas, Thomas Kubina, Mathias Jacobi, Moritz Buchhart sowie von Anton Schöttl vor. Bei Simon Fischer ist mit einer Entscheidu­ng am heutigen Dienstag zu rechnen, Lukas Ettner wird wohl bleiben, mit Florian Prießnitz muss noch gesprochen werden.

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Foto: Josef Abt Michael Hildmann vom TSV (rechts) hat Größenvort­eile. Julian Singer und der SV Egg nahmen die Punkte mit.

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