Sanierung der Dominikanerkirche wird noch Jahre dauern
Der ehemalige Kirchenbau muss saniert werden. Doch noch steht kein Geld dafür bereit
Sechs Jahre nach der Schließung der Dominikanerkirche und der Ausquartierung des Römischen Museums ins Zeughaus ist eine Fertigstellung der Sanierung nicht absehbar. In einer ersten Einschätzung hatte die Stadt kurz nach der Schließung noch eine Wiedereröffnung 2014 für möglich gehalten. Nun zeichnet sich ab, dass die Sanierung noch mehrere Jahre dauern wird.
Als nächster Schritt soll der Boden des ehemaligen Sakralbaus er- neuert werden. Das beschloss der Kulturausschuss des Stadtrates gestern. Kostenpunkt: 3,5 Millionen Euro. Knackpunkt: Das Geld ist im aktuellen Haushalt nicht enthalten, soll aber im Doppelhaushalt 2019/20 berücksichtigt werden.
Der Kirchenbau, der 1806 säkularisiert wurde und seit 1966 als Römisches Museum diente, musste 2012 geschlossen werden. Der Fußboden gab unter der tonnenschweren Last der Exponate nach. Zuletzt untersuchten Archäologen und Restauratoren den Untergrund, der von Grüften durchzogen ist. Neben einer neuen Bodenplatte wird eine Restaurierung des Kirchenraums nötig. Die Stadt hat dafür weitere 3,4 Millionen Euro veranschlagt. Insgesamt wird die Sanierung um die 10,5 Millionen Euro kosten.
Auf die Schnelle ist so viel Geld, auch wegen der laufenden Belastungen durch die Theatersanierung, im Kulturetat kaum aufzubringen. Hinzu kommt, dass die Sanierung von Mauern und Decke erst dann sinnvoll ist, wenn keine Bauarbeiten mehr im Umfeld zu erwarten sind. Geplant ist aber, dass das Römische Museum nicht mehr in die Kirche zurückkehrt, sondern in einen besser geeigneten, aber noch zu errichtenden Anbau. Die Stadt plant einen Architektenwettbewerb dazu, der frühestens 2019 laufen könnte. Die Rahmenbedingungen dafür sind aber noch unklar: Die Stadt weiß noch nicht, wie sie mit der benachbarten Berufsschule und deren maroder Turnhalle umgehen will. Diskutiert wird, dass die Schule verlagert wird. Denkbar ist ein Erweitemehrstöckigen rungsbau fürs Museum aber auch, wenn die Schule vor Ort bleibt.
Parallel ist die Stadt dabei, ein Grundsatzkonzept für die Museen zu entwickeln. Die Dominikanerkirche soll als Raum für Wechselausstellungen genutzt werden. Allerdings, so Kulturreferent Thomas Weitzel, wäre ein weiterer Wechselausstellungsraum wünschenswert, der klimatisierbar ist, um für Exponate passende Voraussetzungen zu schaffen. Ende April starten die Auftaktveranstaltungen zur Bürgerbeteiligung.