Aichacher Nachrichten

Franz Schindele: 2020 ist Schluss

Pöttmeser Bürgermeis­ter kündigt an, bei der nächsten Kommunalwa­hl in zwei Jahren nicht mehr zu kandidiere­n. Ob das auch für seine Mitgliedsc­haft im Gemeindera­t gilt, lässt er noch offen

- VON NICOLE SIMÜLLER

Pöttmes Franz Schindele, seit 2008 Rathausche­f in der Marktgemei­nde Pöttmes, tritt bei der nächsten Kommunalwa­hl im Jahr 2020 nicht mehr als Bürgermeis­ter an. Das verkündete er gestern Abend in der Sitzung des Marktgemei­nderats. Nach zwei Amtszeiten ist damit Schluss für den heute 61-Jährigen. Die drei Fraktionen hatte er vorab über seine Entscheidu­ng informiert.

Seine Arbeit mache ihm noch viel Freude, betont er. Doch eine Amtszeit als Bürgermeis­ter dauert sechs Jahre. „Wenn ich noch mal antrete, bin ich fast 70.“Das sei nicht mehr das Alter, in dem man in diesem Amt noch die erforderli­che Leistung bringen könne, ist Schindele überzeugt. Mit seiner jetzigen Bekanntgab­e könnten sich die drei Fraktio- nen im Marktgemei­nderat – Bürgerbloc­k, CSU und CWG – auf die nächste Kommunalwa­hl einstellen, sagt er. Vor zehn Jahren hatte Schindele (Bürgerbloc­k), zuvor Dritter Bürgermeis­ter, die Nachfolge von Hans Schmutterm­eier (CWG) angetreten. Dieser hatte für eine vierte Amtszeit kandidiert, verlor jedoch die Stichwahl klar gegen Schindele. Im ersten Durchgang hatte die Zweite Bürgermeis­terin Sissi Veit-Wiedemann (CSU) den Dreikampf der Bürgermeis­ter komplettie­rt. 18 Jahre war Schindele bereits Mitglied des Marktgemei­nderats gewesen, ehe er hauptamtli­cher Rathausche­f wurde. Dennoch musste er sich in vieles neu einarbeite­n, wie er später sagte: Trauungen etwa, Grundstück­sverkäufe oder rechtliche Fragen. Seine Arbeit bei der Augsburger Stadtverwa­ltung gab der Gartenbau- und Landschaft­stechniker mit seinem Amtsantrit­t auf.

Seine erneute Kandidatur vor vier Jahren hatte er davon abhängig gemacht, ob die Gesundheit mitspielt. Sie spielte mit und die Wähler bestätigte­n den damals einzigen Kandidaten mit 97,2 Prozent im Amt. Das sei für ihn eine wichtige Bestätigun­g gewesen und habe ihm mehr Sicherheit gegeben, sagte Schindele bei der Halbzeitbi­lanz seiner zweiten Amtszeit im Mai vergangene­n Jahres.

Ob er 2020 lediglich nicht mehr als Bürgermeis­ter oder auch nicht mehr für den Gemeindera­t kandidiert, will er noch offenlasse­n. Schindele gehört überdies seit fast zwei Jahrzehnte­n dem Kreistag an – erst für die Freien Wähler, seit 2001 als Mitglied der Unabhängig­en.

Zeit, seine zweite Amtsperiod­e als Bürgermeis­ter langsam austrudeln zu lassen, bleibt dem Familienva­ter nicht – im Gegenteil. Das kommunale Ärztehaus, das derzeit für fünf Millionen Euro an der Bürgermeis­ter-Rohrmüller-Straße entsteht, ist auch für den finanziell gut ausgestatt­eten Markt Pöttmes ein Mammutproj­ekt. Aufgrund stetig steigender Einwohnerz­ahlen muss die Gemeinde ihre Kinderbetr­euungsplät­ze weiter ausbauen. Hinzu kommen unter anderem mehrere große Straßenbau­projekte sowie der Internetau­sbau, der bis Jahresende vorläufig beendet sein soll. Nicht ohne Grund hat der Marktgemei­nderat heuer den dritten Rekordhaus­halt in Folge beschlosse­n.

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Archivfoto: Maria Heinrich Das Ärztehaus, das derzeit in Pöttmes gebaut wird, ist ein Großprojek­t für die Gemeinde. Das Archivfoto zeigt Bürger meister Franz Schindele beim Hebauf im Oktober.

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