Franz Schindele: 2020 ist Schluss
Pöttmeser Bürgermeister kündigt an, bei der nächsten Kommunalwahl in zwei Jahren nicht mehr zu kandidieren. Ob das auch für seine Mitgliedschaft im Gemeinderat gilt, lässt er noch offen
Pöttmes Franz Schindele, seit 2008 Rathauschef in der Marktgemeinde Pöttmes, tritt bei der nächsten Kommunalwahl im Jahr 2020 nicht mehr als Bürgermeister an. Das verkündete er gestern Abend in der Sitzung des Marktgemeinderats. Nach zwei Amtszeiten ist damit Schluss für den heute 61-Jährigen. Die drei Fraktionen hatte er vorab über seine Entscheidung informiert.
Seine Arbeit mache ihm noch viel Freude, betont er. Doch eine Amtszeit als Bürgermeister dauert sechs Jahre. „Wenn ich noch mal antrete, bin ich fast 70.“Das sei nicht mehr das Alter, in dem man in diesem Amt noch die erforderliche Leistung bringen könne, ist Schindele überzeugt. Mit seiner jetzigen Bekanntgabe könnten sich die drei Fraktio- nen im Marktgemeinderat – Bürgerblock, CSU und CWG – auf die nächste Kommunalwahl einstellen, sagt er. Vor zehn Jahren hatte Schindele (Bürgerblock), zuvor Dritter Bürgermeister, die Nachfolge von Hans Schmuttermeier (CWG) angetreten. Dieser hatte für eine vierte Amtszeit kandidiert, verlor jedoch die Stichwahl klar gegen Schindele. Im ersten Durchgang hatte die Zweite Bürgermeisterin Sissi Veit-Wiedemann (CSU) den Dreikampf der Bürgermeister komplettiert. 18 Jahre war Schindele bereits Mitglied des Marktgemeinderats gewesen, ehe er hauptamtlicher Rathauschef wurde. Dennoch musste er sich in vieles neu einarbeiten, wie er später sagte: Trauungen etwa, Grundstücksverkäufe oder rechtliche Fragen. Seine Arbeit bei der Augsburger Stadtverwaltung gab der Gartenbau- und Landschaftstechniker mit seinem Amtsantritt auf.
Seine erneute Kandidatur vor vier Jahren hatte er davon abhängig gemacht, ob die Gesundheit mitspielt. Sie spielte mit und die Wähler bestätigten den damals einzigen Kandidaten mit 97,2 Prozent im Amt. Das sei für ihn eine wichtige Bestätigung gewesen und habe ihm mehr Sicherheit gegeben, sagte Schindele bei der Halbzeitbilanz seiner zweiten Amtszeit im Mai vergangenen Jahres.
Ob er 2020 lediglich nicht mehr als Bürgermeister oder auch nicht mehr für den Gemeinderat kandidiert, will er noch offenlassen. Schindele gehört überdies seit fast zwei Jahrzehnten dem Kreistag an – erst für die Freien Wähler, seit 2001 als Mitglied der Unabhängigen.
Zeit, seine zweite Amtsperiode als Bürgermeister langsam austrudeln zu lassen, bleibt dem Familienvater nicht – im Gegenteil. Das kommunale Ärztehaus, das derzeit für fünf Millionen Euro an der Bürgermeister-Rohrmüller-Straße entsteht, ist auch für den finanziell gut ausgestatteten Markt Pöttmes ein Mammutprojekt. Aufgrund stetig steigender Einwohnerzahlen muss die Gemeinde ihre Kinderbetreuungsplätze weiter ausbauen. Hinzu kommen unter anderem mehrere große Straßenbauprojekte sowie der Internetausbau, der bis Jahresende vorläufig beendet sein soll. Nicht ohne Grund hat der Marktgemeinderat heuer den dritten Rekordhaushalt in Folge beschlossen.