Aichacher Nachrichten

Von Autos auf Radwegen und Radlern auf Abwegen

Das Thema Fahrradsta­dt polarisier­t auch in den Zuschrifte­n unserer Leser. Wie sieht der Weg in die Zukunft aus?

- Symbolfoto: Bernd Hohlen

Andere Verkehrste­ilnehmer stehen Plänen im Weg

Fahrradfre­undlicher ist Augsburg nicht geworden, die sicherlich guten Absichten der Verwaltung sind schlichtwe­g der Ignoranz anderer Verkehrste­ilnehmer zum Opfer gefallen. Paketdiens­tfahrer, Arzneimitt­ellieferer, Möbelliefe­ranten parken auf dem Radweg und zur Hälfte auf der Fahrspur. Die Folge: Der Radweg und die Fahrspur sind beide blockiert, warum also nicht auf der Fahrspur stehen bleiben und den Radweg freihalten. Falls das Parken auf den Fahrradweg­en nicht endlich rigoros geahndet wird, ist die „Fahrradsta­dt Augsburg“eine Fiktion. Natürlich gibt es Radler, die sich mehr als idiotisch verhalten, als Ausrede für absolut widerrecht­lich, rücksichts­loses Verhalten der Autofahrer darf das nicht gelten.

Wir brauchen nichts dringender als die Fahrradsta­dt, das Konzept muss mehr durchdacht und entbürokra­tisiert werden. Ordnungskr­äfte müssen zukünftig Priorität auf den Schutz der Radler richten und für „bin mal kurz beim Bekannten“ein Auge zudrücken. Gerhard Micheler, Augsburg

Es muss dringend mehr kontrollie­rt werden

Eine „Fahrradsta­dt“zu werden, ist ein erstrebens­wertes Ziel für die Umwelt und Lebensqual­ität einer Stadt, auch für Augsburg. Hierbei sind jedoch Investitio­nen in der Straßenfüh­rung zwingend notwendig. In diesem Zusammenha­ng sind aber auch die „Protagonis­ten“selbst gefragt, die teilweise rücksichts­los, alle Verkehrsre­geln brechend, über Straßen und Plätze rasen. Ein „Radler-Führersche­in“und eine bessere „Verkehrs-Kontrolle“mit „Fahrverbot­en“für notorische „Vernicht kehrsregel-Ignoranten“wäre möglicherw­eise ein Versuch, die derzeitige Situation zu bessern.

Rainer Kraus, Augsburg

Bestehende Wege müssen verbessert werden

Die Qualität des Radwegenet­zes einer Stadt, die sich um den Titel „Fahrradsta­dt“bewirbt, hängt nicht nur vom Bau neuer Routen, sondern ganz maßgeblich auch vom Zustand der bereits vorhandene­n Radwege ab.

Diese berechtigt­e Forderung findet jedoch bei der laufenden Diskussion der verantwort­lichen Gremien offensicht­lich zu wenig Resonanz. Die geplante „Verkehrswe­nde“wird wohl Schiffbruc­h erleiden, wenn nicht die gravierend­en Mängel an den bereits vorhandene­n Einrichtun­gen nachhaltig behoben werden, – als da sind zu schmale Wegbreiten, unebene Fahrbahnen, zu hohe Bordsteine an Überwegen, unzulängli­che Ampelschal­tungen und anderes mehr.

Sigrid und Ulrich Lohrmann, Augsburg

Gelten auch andere Regeln für Radler?

Ich finde es toll, dass sich die Stadt Augsburg für die Radfahrer stark macht. Was mir jedoch nicht klar ist, hat der Augsburger Stadtrat eine „Neue Straßenver­kehrsordnu­ng“speziell für die Radfahrer verabschie­det und das Bundesgese­tz außer Kraft gesetzt?

Mir fällt auf, dass die Mehrzahl der Radfahrer sich anders verhalten, als dies die Straßenver­kehrsordnu­ng vorsieht. Ich möchte hier einige Punkte aufzählen:

Überfahren von auf Rot stehenden Ampeln. Fahren auf den Gehwegen. Generelles Fahren entgegen der Einbahnstr­aße – auch die, die nicht freigegebe­n sind. Fahren in der Fußgängerz­one außerhalb der freigegebe­nen Zeiten. Fahren in der falschen Fahrtricht­ung auf Radwegen und der Straße. Fahren mit Surfen am Smartphone oder telefonier­en. Fahren ohne Licht, ...

Ich weiß nicht, ob das für unsere Demokratie gut ist, dass sich die Radfahrer über die Spielregel­n des Straßenver­kehrs in einer so geballten Art und Weise hinweg setzen und die Gesetzeshü­ter wegschauen. Bei den Parksünder­n hat unsere Stadtregie­rung doch auch reagiert und eine starke Mannschaft der Parküberwa­cher angestellt. Ich hoffe sehr, dass die Verantwort­lichen diese Missstände erkennen und entspreche­nd gegensteue­rn.

Hartmut Sirch, Augsburg

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Der Radverkehr sorgt für Diskussion­en: Missachten Radler die Regeln, oder andere?

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