Magnete für den Handel
Im ersten Moment denkt man an Abwehr: Was, immer mehr Ketten in der Innenstadt? Alles gleich, langweilig, ... Spätestens wenn man aber einmal mit jungen Menschen einkaufen geht, wird klar: Diese Marken – ob man sie liebt oder nicht – üben eine große Anziehungskraft aus. Die Frage, ob eine Stadt das Geschäft xy hat oder nicht, entscheidet zumindest für einen Teil der Kunden darüber, ob sie attraktiv ist. Insofern klingt es zunächst zwar überraschend, wenn die Ansiedlung von „guten“Filialisten als Erfolg gefeiert wird. Die Logik ist nachvollziehbar – habe aber auch ihre Grenzen.
Klar ist, dass bekannte Geschäfte tatsächlich als Magnet wirken können. Klar ist auch, dass es für eine Stadt spricht, wenn Filialisten kommen – sie gehen dorthin, wo der Handel funktioniert und Geschäfte zu machen sind. Auf der anderen Seite gilt aber auch: Eine Stadt voller Ketten würde für das Empfinden vieler Menschen langweilig werden. Der Satz ist banal, aber auch in diesem Fall ist die Mischung entscheidend.
Augsburg hat viele Geschäfte zu bieten, die von Inhabern teils schon über lange Zeit geführt und gepflegt werden. Die Altstadt ist ein Beispiel, aber auch in vielen anderen Bereichen der Stadt gibt es tolle Ideen zu entdecken. Die Großen gehen auf Masse, die Kleinen können dagegen das Besondere bieten. Wer das schätzt, kann jeden Händler mit einem Einkauf unterstützen. Und wenn die Magnetwirkung der Großen tatsächlich noch dazu kommt und die Kunden statt ins Internet in die Stadt lockt – umso besser.