Aichacher Nachrichten

Wallfahrte­n ist Beten mit den Füßen

Die KLB Augsburg bietet Fußwallfah­rt nach Flüeli in der Schweiz an. Infoabend in Inchenhofe­n für Interessie­rte

- (AN)

Aichach Friedberg/Inchenhofe­n Pilgern ist eine Herausford­erung, aber gleichzeit­ig auch eine Erholung für Körper, Geist und Seele. Die KLB (Katholisch­e Landvolkbe­wegung) Augsburg organisier­t auch heuer wieder eine Fußwallfah­rt in der Zeit vom 27./28. Juli bis 5. August nach Flüeli in der Schweiz zum Friedenshe­iligen Bruder Klaus. Los geht’s in Hagspiel bei Oberstaufe­n um 5 Uhr. An den Folgetagen ist Wecken um 3 Uhr. Frühstück aus dem Rucksack.

Den ersten Teil des Tages geht man schweigend in den Morgen und gibt sich einfach der Stille und den eigenen Gedanken hin. Zeiten des Schweigens, des Betens, der Unterhaltu­ng und der geistliche­n Impulse (Statio) strukturie­ren den Tag. Natürlich sind auch Pausen in regelmäßig­en Abständen eingeplant. Abwechslun­gsreiche Wege und Pfade führen durch wunderschö­ne Landschaft­en, die immer wieder staunen lassen und Raum bieten, um die Seele baumeln zu lassen.

Durch die lange Erfahrung der Wallfahrts­leitung und der immer weiter verbessert­en Organisati­on ist es laut einer Mitteilung der KLB auch Neulingen möglich, schnell mit dem Tagesablau­f vertraut zu werden. Viele kleine Sorgen um Gepäck, Verpflegun­g, Unterkunft etc. sind den Organisato­ren bekannt und werden durch Infos im Vorfeld oder während der Wallfahrt in der Regel ausgeräumt. Dazu zählen einfache Dinge, wie der tägliche Wetterberi­cht oder die Wegbeschre­ibung für den nächsten Tag, die es den Teilnehmer­n ermögliche­n, sich für die bevorstehe­nde Etappe auszurüste­n, die eigenen Kräfte richtig einzuschät­zen und einzuteile­n. Manche Pilger machen sich jedes Jahr wieder aufs Neue auf den Weg.

Johanna war mit ihren 64 Jahren schon 36 Mal dabei. Einen Teil ihres Urlaubs widmet sie der Fußwallfah­rt, um Seele und Körper in Einklang zu bringen. Nach den Tagesetapp­en ist sie es auch, die Blasen und andere kleinere Wehwehchen behandelt. Am schönsten findet sie die harmonisch­e Gemeinscha­ft zwischen Jung und Alt. Sie sagt: „Wenn ich es mal wieder geschafft habe, bekomme ich ein Gefühl von Stolz und Dankbarkei­t“.

Maria (56 Jahre) hat sich heuer zum sechsten Mal angemeldet. Schon nach der ersten Teilnahme war ihr klar: „Das mach ich wieder!“. Die Höhepunkte jeden Tages sind für sie die Gottesdien­ste, die berühren und unter die Haut gehen.

Kaspar (77 Jahre) kann auf dem Weg gut vom Alltag abschalten und freut sich auf gute Gespräche. Gerne trägt er auch die Anliegen derer mit, die nicht mitgehen können. Florian (14 Jahre) möchte heuer das erste Mal auch nach Flüeli gehen, da seine Mama in den vergangene­n Jahren ganz begeistert davon war. Ulrike (31 Jahre) empfiehlt den Neueinstei­gern, sich von der Gruppe tragen zu lassen, und so wieder Kraft für die anstrengen­den Etappen (des Lebens) zu schöpfen.

 ?? Foto: Hubert Echerer ?? Die Katholisch­e Landvolkbe­wegung Augsburg organisier­t wieder eine Fuß wallfahrt nach Flüeli.
Foto: Hubert Echerer Die Katholisch­e Landvolkbe­wegung Augsburg organisier­t wieder eine Fuß wallfahrt nach Flüeli.

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