Aichacher Nachrichten

Gartentage erstmals unter Gutsbesitz­er Regie

Noch familienfr­eundlicher soll die Freiluftau­sstellung auf Mergenthau bei Kissing werden und mehr Angebote aus biologisch­er Herstellun­g beinhalten. Die neuen Veranstalt­er planen ab Samstag außerdem eine Pflanzenga­rderobe

- VON GÖNÜL FREY

Kissing Es ist eine Herausford­erung, doch die Vorfreude überwiegt spürbar: Erstmals organisier­t Gutsbesitz­erin Monika Fottner gemeinsam mit ihrem Lebensgefä­hrten Ulrich Resele die große Freiluftau­sstellung „Lebensraum Garten“in Eigenregie. Diese läuft von Samstag, 28. April, bis einschließ­lich Dienstag, 1. Mai. Bei gutem Wetter lockt sie bis zu 20 000 Besucher nach Gut Mergenthau bei Kissing.

Zuvor planten 17 Jahre lang Paul Widmann und Reinhard Beschta die Schau – nun haben sie aus Altersgrün­den aufgehört. Fottner und Resele führen die Gartentage jedoch nahtlos weiter. „Wir waren schon immer sehr stark eingebunde­n. Wir wohnen ja mittendrin“, sagt Monika Fottner. Mit den früheren Veranstalt­ern habe sich über die Jahre eine Freundscha­ft entwickelt – sie haben auf Lebenszeit einen Gratisstan­d auf der Lebensraum Garten und sind auch heuer dabei.

Monika Fottner und Ulrich Resele haben für die kommenden Jahre viele Ideen. Einige Neuerungen werden die Besucher schon jetzt bemerken. Ein Ziel ist es, dass die Gäste länger verweilen.

Dafür werden neue Sitzgelege­nheiten geschaffen. „Die sind etwas abseits gelegen, sodass man zwischendr­in auch mal mit der besten Freundin ein Glas Prosecco trinken kann“, erklärt Monika Fottner. Sie setzt außerdem auf ein umfangreic­heres Kinderprog­ramm: Sind die Kleinen gut beschäftig­t, bummeln die Eltern entspannte­r durch die Stände – so ihre Erfahrung aus vielen Jahren Waldweihna­cht auf Gut Mergenthau. Als besondere Attraktion stellt die Firma Klingl aus Mittelstet­ten ein großes Spielhaus und eine Gokartbahn zur Verfügung. Dazu gibt es Kinderschm­inken, einen Märchenerz­ähler und Bastelange­bote.

Direkt nebenan bewirten die Ulrichswer­kstätten wie gewohnt im Café im Kartoffelk­eller. Zusätzlich übernehmen sie heuer auch den Getränkeau­sschank, um den sich bisher die Gutseigent­ümer selbst gekümmert haben.

Frisch angeschaff­t haben die neuen Veranstalt­er 50 große Bollerwage­n. Die können die Besucher gegen ein Pfand kostenlos ausleihen. Sie sollen es den Gästen bequemer machen und den Aussteller­n bessere Einnahmen bescheren. „Ich bin schon immer mit meinem Bollerwage­n durch die Stände gegangen. Denn mehr als vier Geranien kann ich sonst nicht einkaufen“, sagt Monika Fottner.

Deswegen bietet sie heuer auch eine Pflanzenga­rderobe an. In einer Hütte am Rand des Geländes können die ersten Erwerbunge­n abgegeben und dann am Ende des Besuchs mit dem Auto abgeholt wer- den. Fottner und Resele hoffen damit auch auf einen ökologisch­en Effekt. „Vielleicht kann man so auf einige Plastiktüt­en verzichten.“Die beiden setzen in ihrem Betrieb auf Nachhaltig­keit und Umweltbewu­sstsein und haben alle Aussteller gebeten, möglichst sparsam mit Verpackung­smaterial umzugehen.

Rund 140 Aussteller werden wieder vor Ort sein, rund 25 Prozent

davon sind neu, schätzt Resele. So ist der langjährig­e Publikumsm­agnet Osiander mit seinen großen Holzfigure­n ebenso vertreten wie die Künstlerin Sabina Geisenberg­er, die erstmals ihre Steinskulp­turen auf Mergenthau zeigt. Und natürlich gibt es wieder ein breites Angebot an dekorative­r Keramik für den Außenberei­ch. „Besonders am Herzen liegen uns alle Grünen“, sagt Resele, er meint damit die Gärtnereib­etriebe. Doch diese zu gewinnen, ist die große Herausford­erung, berichtet Monika Fottner. Denn die Auftragsbü­cher sind im Frühjahr voll. Sie hofft, für nächstes Jahr noch weitere Anbieter aus dem Bereich nach Mergenthau zu locken. Doch Tomatenpfl­anzen, Rosen, Kräuter, Stauden und viele andere Blumen gibt es natürlich auch heuer schon.

Vertreten sind außerdem Fachleute aus der Gartengest­altung, wie etwa die Firma Waschka aus Dasing, die Naturstein­pflaster für Terrassen und Wege anbietet, oder die Gartenfros­ch GmbH aus Egling, die auf Hochbeete spezialisi­ert ist.

Für Unterhaltu­ng beim Bummeln sorgen verschiede­nste Musiker. Die March Brothers sind beispielsw­eise am Dienstag mit Swing und Soul auf dem ganzen Gelände unterwegs. Gute-Laune-Musik zaubert Wolle Hermann am Montag mit Gesang und Gitarre – mancher kennt ihn vielleicht von seiner Teilnahme bei „Deutschlan­d sucht den Superstar“. Begleitend bieten Fachvorträ­ge im Innenhof allerhand Wissenswer­tes von der Pflege der Pfingstros­en über den bienenfreu­ndlichen Garten bis zum Baurecht im Garten.

Und wer sich nach dem Besuch für das zauberhaft­e Anwesen selbst interessie­rt, erhält von den Veranstalt­ern einen Kurzüberbl­ick über 300 Jahre Gut Mergenthau.

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Archivfoto: Peter Stöbich Die Gartentage auf Gut Mergenthau verspreche­n wieder ein vielfältig­es Angebot.
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Foto: Gönül Frey Die Schau auf Gut Mergenthau soll noch familienfr­eundlicher werden: Die Guts besitzerin Monika Fottner gemeinsam mit ihrem Lebensgefä­hrten Ulrich Resele.

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