Beste Werbung für den Tennissport
Am 1. Mai startet die neue Saison. Wie seit einigen Jahren wollen die Frauen des TC Schwaben wieder vorne mitspielen. Warum der Aufstieg für sie trotzdem kein Thema ist
Anton Huber ist ein bekennender Regionalliga-Fan. Seit Jahren stellt der Vorsitzende des TC Schwaben jede Saison ein Frauen-Tennisteam zusammen, das in der dritthöchsten Tennisliga der Republik immer ganz oben mitspielt. Am Dienstag, 1. Mai, ist es wieder soweit, um 11 Uhr startet sein Team auf der vereinseigenen Anlage an der Gabelsberger Straße in die neue Saison.
Drei Mal war der TC Schwaben in den vergangenen vier Jahren Zweiter. „Damit bekomme ich für unseren Verein für ein paar Wochen mediale Aufmerksamkeit, mache Werbung für uns und es bleiben auch immer wieder ein paar TennisInteressierte für unseren Verein hängen. Das funktioniert“, sagt Huber.
Wenn man dem Tennis-Funktionär aber die Frage stellt, ob er denn nicht mal in die 2. Bundesliga aufsteigen möchte, muss er laut lachen. „Nein, wirklich nicht.“Die Kosten, um eine wettbewerbsfähige Mannschaft zusammenzustellen, seien zu hoch, die Fahrten zu weit, die Anforderung an den Spielbetrieb zu komplex. Dafür hat sich Huber über die Jahre ein gutes Netzwerk, besonders in Tschechien, aufgebaut. Ehemalige und noch aktive Spielerinnen wie Teresza Krausova, die schon fast zur Schwaben-Familie gehört, organisieren für Huber immer wieder junge Talente aus ihrer Heimat, die für relativ wenig Geld gute bis sehr gute Leistungen auf dem Sandplatz abliefern. Dazu kommen noch talentierte einheimische Spielerinnen wie Maria Schneider, die Jung-Schwestern oder Michaela Bayerlova.
Die Schwaben-Spitzenspielerin stammt zwar aus Tschechien, doch lebt ihre Familie schon lange im schwäbischen Krumbach und die 19-Jährige ist längst Tennis-Deutsche. Doch da gibt es ein Problem: Bayerlova studiert inzwischen in den USA. Je nachdem, wie weit ihre Uni in der Tennisliga kommt, wird Bayerlova den Augsburgerinnen fehlen. „So wie es aussieht, wird Michaela erst nach Pfingsten für uns spielen können“, sagt Huber.
Dann haben die Schwaben aber schon drei Spiele absolviert, ehe die Liga in eine vierwöchige Pause geht. Die hält der Verband punktspielfrei, um den Spielerinnen den Start an den Einzelturnieren zu ermöglichen. Gut für die Aktiven, schlecht für die Liga. „Da machst du ein paar Spiele, dann hast du vier Wochen Pause. Das ist natürlich für die Außenwirkung der Liga nicht von Vorteil. Aber, was will man machen“, sagt Huber. Er hat festgestellt: „Es gibt immer mehr Spielerinnen, für die das eigene Fortkommen wichtiger ist. Die wollen erst ihre Turniere planen und spielen und an zweiter Stelle kommt dann der Verein.“
Was in dieser Saison noch hinzukommt: Es treten nur sieben Vereine an. Der 1. FC Nürnberg hat nach der Meldefrist seine Mannschaft zurückgezogen und steht als erster Absteiger fest. Huber sieht es pragmatisch. Er will seinen Mitgliedern guten Tennissport bieten. Darum hat er auch die junge Tereza Polanska, 20, als einzigen Neuzugang als Nummer zwei hinter Bayerlova geholt. „Sie ist tschechische Vizemeisterin.“Ansonsten vertraut er dem Team des Vorjahres. Das wurde Zweite. „Ich habe die Aufstellung der anderen Mannschaften studiert. Die sind schon gut besetzt. Wir schauen mal, was rauskommt“, sagt Huber. Aufsteigen will er ja sowieso nicht, aber vorne mitspielen schon. Zwecks der Werbung.
TC Schwaben Bayerlova, Polanska, Schneider, Laboutkova, Vaskova, Krausova, Vrbenska, C. Jung, J. Jung, Herrmann