Schwitzen überm Mathe Abi
100 Schüler des Deutschherren-Gymnasiums haben ihre erste schriftliche Abiturprüfung im Fach Mathematik hinter sich. Während die einen stöhnen, trauen sich einige sogar ohne Hilfsmittel in die Prüfung
Aichach Stochastik, Analysis, Geometrie – für 100 Schüler des Deutschherren-Gymnasiums in Aichach wurde es gestern ernst: Das Mathe-Abitur stand an. Die erste schriftliche Prüfung bildete den Auftakt für den Prüfungsmarathon, den die Schüler die nächsten Wochen bestreiten werden. Das Bauchgefühl direkt nach Ende des MatheAbis fiel dabei durchwachsen aus.
Punkt 13 Uhr war Schluss, Stifte weg, abgeben – egal, ob jede Aufgabe bearbeitet war oder eben nicht. Manch Schüler haderte mit den Rechnungen und konnte die Sporthalle, die zum Prüfungsraum umfunktioniert wurde, gar nicht schnell genug verlassen. Bloß nicht angesprochen werden, nur weg! Mit einem Energydrink in der Hand entschwand der erste Abiturient frustriert in Richtung Busstation.
Deutlich besser gelaunt folgte einige Minuten später eine Traube an Schülern. „Ganz gut lief es, A-Teil war okay“, bewertete eine Schülerin ihre Leistung. Auf die kommenden Prüfungen, in ihrem Fall Englisch, blickt sie zuversichtlich. Das Schlimmste sei geschafft, sagte sie.
Ähnlich optimistisch kommentierten auch die nächsten Abiturienten ihren Prüfungsaufakt: „Es war schon okay, es war leichter als letztes Jahr.“Auch Mathelehrer Franz Hirschinger bewertete das diesjährige Mathe-Abitur als „fair“und „machbar“, jedoch auch als „nicht gerade leicht“.
Einigen Schülern ist jedoch die Zeit davongelaufen. Eine Jugendliche ärgerte sich: „Ich bin nicht fertig geworden.“So erging es wohl vielen ihrer Mitschüler, denn ihre Aussage erntete lauten Zuspruch. Ein paar Lehrer versuchten, aufmunternde Worte zu finden, indem sie Anekdoten ihres Mathe-Abiturs preisgaben.
86 Schüler schrieben das MatheAbitur mit Hilfsmitteln und hatten dafür von 9 bis 13 Uhr Zeit, einige etwas länger. Direktorin Renate Schöffer erklärte: „Ein Teil der Schüler darf wegen eines Nachteilsausgleichs 25 Prozent länger schreiben.“
14 Schüler trauten sich das Mathe-Abitur sogar ganz ohne Hilfsmittel wie Taschenrechner und Formelsammlung zu. Eine Abiturientin ehrte sie augenzwinkernd als „Mathe-Genies“. Diese Schüler hatten dafür eine Pause und 45 Minuten mehr Bearbeitungszeit. Entsprechend zielstrebig gingen die Jugendlichen an die Aufgaben heran und bewerteten anschließend zufrieden ihre Leistung: „Zwölf oder 14 Punkte werden es schon“, sagte ein Jugendlicher.
Eine Mitschülerin kommentierte die Aussage nur mit einem herzlichen Lachen: „Davon kann ich nur träumen.“Ein weiterer Schüler erklärte, warum er die Prüfungen ohne Hilfsmittel geschrieben hat: „Die Formeln sind nicht so extrem, die kann ich mir merken.“Vielmehr sei es die „zusätzliche Zeit“und der „geringere Druck“, die er bevorzugt habe. Die 14 Prüflinge schrie- ben separat in einem anderen Gebäude und nicht in der großen Sporthalle.
Jetzt können die Gymnasiasten zunächst einmal durchatmen. Denn erst in der nächsten Woche stehen die weiteren Abiturprüfungen an: Am Montag, 7. Mai, folgt die nächste schriftliche Prüfung im wählbaren Abiturfach. Am 11. Mai dann die dritte schriftliche Prüfung im Pflichtfach Deutsch. Die Kolloquiumsprüfungen werden zwischen 4. und 15. Juni nach den Pfingstferien abgelegt.
Bis 22. Juni können dann bei Bedarf mündliche Zusatzprüfungen abgehalten werden. Die erfolgreichen Abiturienten werden dann am 29. Juni mit ihren Zeugnissen entlassen.