Aichacher Nachrichten

Mit Rasierscha­um kommt Segen ins Kinderhaus

Bei der Einweihung der neuen Räume im Haus Sonnensche­in in Sielenbach zeichnet Bürgermeis­ter dessen Entstehung­sgeschicht­e nach. Für Pater Michael ist es aus mehreren Gründen ein besonderer Tag

- VON ALICE LAURIA

Sielenbach Vom ersten Geburtstag bis zum Schuleintr­itt begleitet das Kinderhaus Sonnensche­in in Sielenbach die jüngsten Gemeindebü­rger. Zahlreiche Gäste kamen, als Leiterin Carolin Zehentbaue­r, Bürgermeis­ter Martin Echter und Pater Michael de Koninck den Neubau einweihten. Das Kinderhaus, das unter dem Motto „Gemeinsam Hand in Hand den neuen Lebensweg beschreite­n“geführt wird, hatte seinen Anfang 2012 als reine Krippe für 15 Kinder unter drei Jahren. Dank eines Kindersege­ns in den vergangen sechs Jahren wurde es bis dato zweimal erweitert. Zuerst kam im Herbst 2017 eine Kindergart­engruppe für 25 Kinder ab drei Jahren hinzu, im September soll die zweite Krippengru­ppe für weitere 15 Kinder unter drei starten.

Das Thema „Raupe Nimmersatt“beschäftig­t die Kinder schon das ganze Jahr, passend zum Konzept der Einrichtun­g: Die Kleinsten aus der „Raupengrup­pe“entwickeln sich zur „Schmetterl­ingsgruppe“, um dann mit dem Schuleintr­itt „davonzufli­egen“. Um diese Geschichte drehte sich eine Aufführung der Kinder. Mit liebevoll gestaltete­n Kostümen wurden sie von der Raupe zum Schmetterl­ing und sangen laut einstudier­te Lieder.

Bürgermeis­ter Martin Echter zeichnete die Entstehung­sgeschicht­e des Kinderhaus­es nach. Einen gelungenen Neubau mit 55 Betreuungs­möglichkei­ten für Sielenbach­s Kleinkinde­r habe man auf 877 Quadratmet­er Innen- und 450 Quadratmet­er Außenfläch­e geschaffen, sagte er. Besonders freute er sich, dass es möglich war, alle Räume sowie die Außenanlag­en größer zu bauen, als es die DIN-Vorschrift­en vorsehen. Dies verringere die Unfallgefa­hr ganz erheblich, sagte er.

Pater Michael de Koninck betonte: „Es kann für ein Dorf nix besseres geben, als ein Haus voller Kinder.“Ihm lag die Einweihung des Hauses ganz besonders am Herzen. Nicht nur, war er früher selbst zehn Jahre als Erzieher tätig, er hat außerdem vor fünf Jahren schon die Kinderkrip­pe eingeweiht. Viele der Kinder kenne und begleite er bereits seit ihrer Taufe, sagte er. Mit Blick auf seinen Fortgang aus der Gemeinde im Juli freute es ihn besonders, dieses Ereignis noch selbst begleiten zu dürfen. Sehr zur Belustigun­g der Kinder packte Pater Michael im Zuge seiner Segnung eine Dose Rasierscha­um aus, um mit ihrer Hilfe ein großes Kreuz auf den Boden zu schäumen. „So holen wir uns Gott ins Haus“, sagte er. Im Anschluss segnete er alle Räume des Kinderhaus­es.

Bei Kuchen und pikanten Häppchen, liebevoll von den Eltern der Kinder zubereitet, konnten die Gäste einen entspannte­n Nachmittag verbringen. Viele besichtigt­en das Haus. Katja Heumader aus Sielenbach­s Ortsteil Schönberg hat selbst zwei Kinder im Kinderhaus untergebra­cht: eine Tochter im Kindergart­en und seit Kurzem die jüngere Tochter in der Krippengru­ppe. Sie selbst engagiert sich im Elternbeir­at. Die Einrichtun­g sei eine Bereicheru­ng des Ortes, sagt sie. „Es ist sehr praktisch, beide gemeinsam morgens abgeben zu können.“Zudem sei es schön zu sehen, wie die beiden Schwestern auch im Garten gemeinsam spielen.

Aber auch Eltern von Kindern, welche ihren Start im Kinderhaus noch vor sich haben, kamen zum Tag der offenen Tür, um alles zu besichtige­n. Julia Zeitler und Jochen Aidelsburg­er haben ihre 13 Monate alte Tochter ab September in der Kinderkrip­pe angemeldet und freuen sich darauf, dass sie hier im Kinderhaus Kontakte zu weiteren Kindern knüpfen kann. Über die Eingewöhnu­ng machen sie sich wenig Sorgen, bereits am Tag der Anmeldung hat das aufgeweckt­e Mädchen fleißig mit den Erzieherin­nen geflirtet. „Heute freuen wir uns darauf, mal alle Räume in Ruhe anschauen zu können“, sagt Julia Zeitler. Währenddes­sen gab es Eis für die Kinder und Spielstati­onen wie Kinderschm­inken, eine Bewegungsb­austelle, Torwandsch­ießen und eine Erbsenschl­agmaschine. Natürlich wurden besonders die Spielgerät­e im Garten ausprobier­t.

 ??  ?? Die Kinder, verkleidet als „Raupe Nimmersatt“, fressen sich zuerst durch allerhand Leckereien, um dann als bezaubernd­e Schmet terlinge zu schlüpfen. So dürfen sie gemeinsam mit Pater Michael de Koninck ein Kreuz aus Rasierscha­um auf den Boden malen.
Die Kinder, verkleidet als „Raupe Nimmersatt“, fressen sich zuerst durch allerhand Leckereien, um dann als bezaubernd­e Schmet terlinge zu schlüpfen. So dürfen sie gemeinsam mit Pater Michael de Koninck ein Kreuz aus Rasierscha­um auf den Boden malen.
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Fotos: Alice Lauria Gross und klein testen und begutachte­n ausführlic­h die Außenanlag­en sowie alle Räumlichke­iten.
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Pater Michael de Koninck segnet das Kinderhaus und die Menschen.

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