Aichacher Nachrichten

Pöttmes schaltet Anwalt ein: Ärger mit Telekom

Verwaltung sollte bereits im Herbst 2017 Glasfaser haben. Doch es tut sich nichts

- (nsi)

Pöttmes Lahme Internetve­rbindungen. E-Mails, die schier endlos unterwegs sind. Anhänge, die sich nicht öffnen. Was in jedem Privathaus­halt und in jedem Unternehme­n ein Problem ist, sorgt derzeit auch für Ärger in der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Pöttmes, zu der die Gemeinden Pöttmes und Baar gehören. Die VG wird von der Deutschen Telekom über eine Kupferleit­ung versorgt. Doch deren Kapazität und Tempo reichen nicht mehr aus.

Deshalb hat die VG im vergangene­n Sommer der Telekom den Auftrag für einen Glasfaserh­ausanschlu­ss erteilt. Er wäre deutlich leistungsf­ähiger. Ende Oktober 2017 sollte es so weit sein. Dann verschob das Unternehme­n den Termin auf Ende April 2018. Doch noch immer ist der Anschluss nicht erfolgt.

In der VG ist der Ärger groß. Geschäftss­tellenleit­er Stefan Hummel spricht von „Hinhalteta­ktik“. Im Februar habe ein Gespräch mit einem Vertriebsm­itarbeiter des Unternehme­ns im Rathaus stattgefun­den. „Hoch und heilig“habe dieser versproche­n, bis Ende April stehe der Anschluss zur Verfügung. Vorige Woche teilte die Telekom mit, es werde bis Mitte Juli dauern.

Hummel sagt, die VG habe nun einen Anwalt eingeschal­tet. Das Problem sind ihm zufolge nicht nur „massiv beeinträch­tigte Arbeitsabl­äufe im Haus“. Sondern auch, dass die VG ihre Server an einen externen Dienstleis­ter auslagern wollte, was aber nur funktionie­rt, wenn der leistungsf­ähigere Glasfasera­nschluss zur Verfügung steht.

Darüber hinaus können die drei geplanten Standorte mit freien Internetzu­gängen an öffentlich­en Standorten, sogenannte WLANHotspo­ts, erst dann eingericht­et werden. Wie berichtet, waren zwei Standorte – das Rathaus und das Bürger- und Sozialzent­rum mit der benachbart­en Schule – im September 2016 beschlosse­n worden. Später kam mit dem Basar an der Marktstraß­e der dritte hinzu.

Die Telekom erklärt die Terminvers­chiebung auf Anfrage unserer Zeitung damit, dass der Anschluss direkt mit dem Nahbereich­sausbau in Pöttmes zusammenhä­nge. Dieser habe noch nicht begonnen. Laut Markus Jodl, Sprecher des Unternehme­ns, war dazu am gestrigen Montag ein Vorortterm­in geplant. Anschließe­nd werde der Ausbau in Angriff genommen. „Leider war kein früherer Termin möglich, weil unsere Baufirmen komplett ausgebucht sind“, so Jodl.

Der Glasfasera­nschluss für die Verwaltung durch die Telekom erfolgt übrigens unabhängig vom Internetau­sbau in der Marktgemei­nde durch die Firma DSL Mobil. Auch dieser geht langsamer voran als erhofft, muss aber bis Jahresende laut Vertrag abgeschlos­sen sein.

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