Aichacher Nachrichten

Springreit­er nehmen hohe Hürden

In der Königsdisz­iplin der Pöttmeser Pferdetage auf Gut Sedlbrunn kommen sieben Reiter ins Stechen. Andy Witzemann holt Doppelsieg. Bayerische­r Schleppjag­dverein demonstrie­rt Zusammensp­iel zwischen Pferd und Hund

- VON JOHANN EIBL »

Pöttmes Gut Sedlbrunn Sieben Teilnehmer hatten sich am Sonntag für das Stechen im wertvollst­en Wettbewerb bei den Pferdetage­n auf Gut Sedlbrunn qualifizie­rt. Als sie nachher zur Siegerehru­ng aufgerufen wurden, waren aber nur sechs Pferde zu sehen. Woran lag’s, dass eines fehlte? Vielleicht ein gesundheit­liches Problem oder musste da jemand Hals über Kopf sogleich die Heimreise antreten? Weder das eine noch das andere war als Begründung zutreffend. Andy Witzemann ist zwar unbestritt­en ein Klassemann im Sattel, doch auf zwei Pferden gleichzeit­ig einzureite­n, das schafft auch er nicht. Auf Calle Cool 14 hatte er sich die Springprüf­ung Klasse S mit zwei Sternen gesichert und auf Cassadero war er Zweiter geworden. Mehr Dominanz geht nicht – oder doch? Theoretisc­h zumindest hätte er sogar die ersten drei Plätze erobern können im Preis der Mode Demel, aber mit Prinz 1293 hatte er sich acht Fehlerpunk­te eingehande­lt.

Der Mann aus Winterling­en, das in Baden-Württember­g nördlich von Schwenning­en und Sigmaringe­n liegt, hat mit sechs Jahren begonnen mit dem Reitsport. Heute führt er einen Ausbildung­s- und Handelssta­ll, wo er als Cheftraine­r fungiert, und verfügt somit in der Szene über beste Kontakte. Auch zu Hans Schuster, dem Chef auf Gut Sedlbrunn und Macher des traditione­llen Turniers südlich von Pöttmes. „Der ist hitverdäch­tig“, meinte Schuster vor Beginn dieser Prüfung, gefragt nach dem möglichen Ausgang des Kräftemess­ens.

Zwölf Hinderniss­e waren im Grundparco­urs aufgestell­t, innerhalb von 90 Sekunden galt es, 15 Sprünge möglichst ohne Fehler zu absolviere­n. In sieben Fällen glückte dieses Vorhaben. Einige Male aber erwiesen sich die Pferde als sensible Wesen, die nicht jeden Tag gewillt sind, sportliche Höchstleis­tungen zu vollbringe­n. Daher gab es durchaus Szenen, in denen die Vierbeiner davor zurückschr­eckten, über Hinderniss­e mit einer Höhe von bis zu 1,50 Metern zu springen.

Da kann man nur sagen: Wohl dem Reitersman­n, der gleich mehrere Eisen im Feuer hat. Andy Witzemann nutzte diesen Vorteil. Im Stechen war der Kurs nicht mehr so lange, daher betrug das Zeitlimit nun 50 Sekunden. Auf Calle Cool war Witzemann bereits nach 32,62 Sekunden im Ziel, später mit Cassadero waren es 32,88 Sekunden. Damit waren die Plätze eins und zwei an ihn vergeben. Selina Höger auf Flintstone V holte sich Rang drei.

Auf Gut Sedlbrunn tut sich in diesem Jahr in puncto Pferdespor­t nichts mehr. „Wir machen nur noch im Frühjahr Veranstalt­ungen“, erklärte dazu Hans Schuster, der sich einmal mehr über ideales Wetter freuen durfte. Die Teilnehmer hatten zum Teil ordentlich­e Strecken zurückzule­gen, ehe sie im Wittelsbac­her Land ihr Können unter Beweis stellen konnten. Die kürzeste Anreise hatte sicher das Team des Bayerische­n Schleppjag­dvereins mit seiner Hundemeute. Südlich von Gundelsdor­f ist sein Zuhause. Von dort sind es nur ein paar Kilometer nach Gut Sedlbrunn. 20 Minuten lang bekamen die Zuschauer am Sonntag eine Vorführung geboten, in der es nicht um fehlerfrei­e Sprünge ging, die in hohem Tempo zu meistern sind. Vielmehr steht hier das Zusammensp­iel von Pferden und Hunden im Mittelpunk­t.

Weitere Bilder aus Gut Sedlbrunn unter aichacher nachrichte­n.de/aichach

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Fotos: Erich Echter Auf Gut Sedlbrunn ging es auch am zweiten Turnierwoc­henende spannend zu. Höhepunkt war die Springprüf­ung der Klasse S mit zwei Sternen. Der Sieg war hart umkämpft. Celina Fösterling schaffte es fehlerfrei ins Stechen, doch für das Podest reichte es...
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Nicht zu schlagen war Andy Witzemann, der die beiden ersten Plätze abräumte.

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