Aichacher Nachrichten

CSU feiert sich für zehn Jahre Regieren

Es ist zu spüren, dass der Termin für die Kommunalwa­hl näher rückt. Oberbürger­meister Kurt Gribl lobt die Dynamik und das Miteinande­r. Was ihm wichtig ist

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es sind nicht mal mehr zwei Jahre bis zur nächsten Kommunalwa­hl. Sie ist im März 2020. Parteien richten langsam den Blick in Richtung Wahl. Die Stadtratsl­iste mit 60 Kandidaten ist auszuarbei­ten. Dies passiert im Jahr 2019. Und es bleibt die Frage, wer als OB-Kandidat ins Rennen geht? Bei der CSU sieht es ganz danach aus, dass Oberbürger­meister Kurt Gribl für eine dritte Amtszeit bereit steht. Diese Interpreta­tion drängt sich auf, weil er von wenigen Wochen die Möglichkei­t ausschlug, in Berlin in die Position eines parlamenta­rischen Staatssekr­etärs zu rücken. Innenminis­ter Horst Seehofer hatte angeklopft. Gribl will Augsburg treu bleiben. Zuvor hatte er mehrfach betont, dass er bis 2020 gewählt sei.

Seit 2008 ist Gribl Rathausche­f. CSU-Fraktionsc­hef Bernd Kränzle bezeichnet sich selbst und den Bezirksvor­sitzenden Johannes Hintersber­ger quasi „als Geburtshel­fer“, die mit dazu beigeträge­n hätten, dass der Anwalt Kurt Gribl für die Politik gewonnen wurde. Zehn Jahre sind es zudem, in denen die CSU-Fraktion als maßgeblich­e Kraft die Geschicke der Stadtregie­rung bestimmt hat. In der ersten Amtszeit von Gribl tat sie es mit Pro Augsburg. In der laufenden Periode sind SPD und Grüne die Partner.

Für die Augsburger CSU waren diese zehn Jahre Stadtregie­rung, die für sie unter dem Motto „Ideenreich, kraftvoll, voran“stehen, Anlass für eine eigene Veranstalt­ung. Sie fand am Dienstagab­end im Ratskeller mit 400 Gästen statt. Darunter war auch die 107-jährige Anna Lang. Mit ihr verbindet Gribl schon länger ein herzliches Verhältnis.

Im Kreis von Referenten und Stadträten blickte die CSU auf Projekte zurück, die angepackt wurden und benannte Herausford­erungen, vor denen die Stadtpolit­ik stehe. Stichworte sind die Entwicklun­g der Universitä­tsklinik, aber auch die Sanierung des Theaters mit der Chan- ce, wonach das Theater Augsburg bald zum Staatsthea­ter werden könnte. So hat es Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) verkündet. Söder wurde eigens in einer Video-Zuschaltun­g ins Programm eingebaut. Söder sagte mit einem Augenzwink­ern, dass OB Gribl auf eine zehnjährig­e Amtszeit zurückblic­ke, die weiter ausbaufähi­g sei. Er selbst, so Söder, habe sich ja stark gemacht, dass Ministerpr­äsidenten ihre Amtszeit auf maximal zehn Jahre beschränke­n sollen. Für Oberbürger­meister gelte dies jedoch nicht. Ernsthaft betonte Söder, dass Gribl der Stadt Augsburg sehr viel gebracht hätte. Er sprach von einer „beeindruck­enden Amtsführun­g“. Dass Gribl bei seiner Kandidatur im Jahr 2008 noch kein CSU-Parteibuch hatte, erwähnte Söder ebenfalls: „Du kamst von außen und hast dich ins Herz der Partei gearbeitet.“

Gribl machte am Abend keine Angaben, wie er sich seine politische Zukunft vorstelle. Dass ihm die Aufgabe als Rathausche­f Spaß bereite, betonte er. Gleichzeit­ig sei es schön zu sehen, wie sich einzelne Projekte vorantreib­en ließen. Augsburg erlebe eine enorme Dynamik. Er selbst sehe sich nicht „als maßgeblich­en Faktor“. Es sei eine Gemeinscha­ftsleistun­g. Das Miteinande­r überwiege zum Wohl der Stadt, wobei der CSU-Mann explizit SPD und Grüne erwähnte. Zur Arbeit in und mit der CSU sagte Gribl, der anfangs in den Reihen nicht unumstritt­en gewesen ist, „dass die CSU den Vertrauens­vorschuss der Bürger gefestigt hat“. Er sprach unter anderem an, dass die Stadt in den zurücklieg­enden zehn Jahren um 28000 Einwohner gewachsen sei. Allein in diesem Zeitraum seien zudem 2600 zusätzlich­e Kita-Plätze geschaffen worden. Wenn er auf die zehn Jahre zurückblic­ke, spreche er auch von Demut: „Wir haben eine gesegnete Entwicklun­g erleben dürfen.“Wachstum um jeden Preis sei nicht sein Ziel für die nächste Zeit: „Wir müssen immer die Lebensqual­ität im Blick haben.“

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Foto: Peter Fastl Einsatz im Ratskeller: Oberbürger­meister Kurt Gribl zog am Dienstagab­end Bilanz seiner zehnjährig­en Amtszeit.

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