Randvolle Getreidesilos stimmen Genossen froh
Vorstand Anton Fürst zeigt sich sehr zufrieden mit dem Start des Warenlagers in Motzenhofen. Dividende für Mitglieder der Raiba Aindling bleibt bei vier Prozent. Isidor Held folgt im Aufsichtsrat auf Isidor Held
Aindling Vor einem Jahr wurde in Motzenhofen in der Gemeinde Hollenbach das neue gemeinsame Agrarzentrum der Raiffeisenbanken von Aindling und Rehling in Betrieb genommen. Bei der Generalversammlung der Raiba Aindling äußerte sich jetzt Vorstand Anton Fürst über die Entwicklung des Warengeschäfts, ein nicht immer einfacher Markt, nördlich der Staatsstraße von Aichach nach Rain: „Trotz kleinerer Anlaufschwierigkeiten konnte die Getreideernte im vorigen Jahr reibungslos eingefahren werden. Unsere Silos waren nach der Ernte randvoll. Mit dem Start im neuen Lager waren wir also sehr zu- frieden.“Dann nannte Fürst konkrete Zahlen: „Im dritten gemeinsamen Geschäftsjahr konnten wir den Umsatz um rund acht Prozent auf 17,9 Millionen Euro steigern.“Bei den Futtermitteln gab es einen leichten Anstieg auf 3,7 Millionen Euro, an Getreide wurden 27600 Tonnen mit einer Erlössumme von 4,7 Millionen Euro angekauft. Düngemittel, Pflanzenschutz und Saatgetreide bewegten sich auf dem Vorjahresniveau; bei einem Absatz von 150 00 Tonnen wurden 5,8 Millionen Euro erlöst. An Brennstoffen wurden 5,7 Millionen Liter für 3,7 Millionen Euro verkauft.
Generell stufte Anton Fürst in seinem Bericht 2017 als gutes Jahr ein: „Die Bilanzsumme hat sich um stolze elf Prozent auf 295,6 Millionen Euro erhöht.“Damit seien die Erwartungen übertroffen worden. Bei den Kundeneinlagen verzeichnete man einen Anstieg von 6,5 Prozent auf 217,7 Millionen Euro. Seiner Aussage zufolge vermeiden die Kunden langfristige Anlagen. Das Eigenkapital der Bank wuchs um 6 Prozent auf 28,8 Millionen Euro. An Steuern hat die Raiba Aindling 945000 Euro gezahlt, 420000 Euro davon flossen in die Kassen der Kommunen im Geschäftsbereich.
Von ehrbaren Kaufleuten und erfolgreichen Genossenschaftlern sprach Dr. Georg Heinrich, der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Auch er verwies auf eine erfolgreiche Bilanz: „So schnell kommt das Schiff Raiffeisenbank Aindling nicht ins Schaukeln.“Im Verlauf des Abends ging Heinrich auf die Prüfberichte ein, aus denen kein Anlass zu einer Beanstandung hervorging. Demnach bewegt sich die Risikolage im Kreditgeschäft in einem vertretbaren Rahmen, die Ertragslage bewege sich auf Vorjahresniveau: „Die Bank geht von einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Ertragslage aus.“Wie vor einem Jahr wird wieder eine Dividende von vier Prozent ausgeschüttet, damit werden knapp 110 000 Euro an die 6085 Mitglieder überwiesen. Es waren genau 100 stimmberechtigte Mitglieder in den Moosbräusaal gekommen. Sie erklärten sich einverstanden mit Satzungsänderungen, die beispielsweise auf die Ausgliederung des Warengeschäfts zurückzuführen waren. Peter Haberl wurde wieder in den Aufsichtsrat gewählt, Isidor Held aber schied nach 24 Jahren aus diesem Gremium aus. Zur Begründung sagte er: „Ich komme mit den neuen Vorschriften nicht zurecht.“Sein Nachfolger ist sein gleichnamiger Sohn, ein lediger, 30-jähriger Landwirtschaftsmeister aus Aindling. Sein Vater wurde vom Genossenschaftsverband Bayern mit der silbernen Ehrennadel mit Ehrenurkunde ausgezeichnet.
Nicht zum ersten Mal hatte bei dieser Gelegenheit Vorstand Manfred Gerstner die Anforderungen der Regulatorik angesprochen: „Der Nutzen der zunehmenden Meldevorschriften erschließt sich mir nicht.“Zudem prangerte Gerstner erneut die Niedrigzinspolitik an, die unmittelbare Auswirkungen auf das Jahresergebnis hat. Außerdem erklärte er: „Der Bedarf an Beratung wächst.“
„Eine starke Bank stärkt natürlich auch die Gemeinde“, betonte Aindlings Bürgermeister Thomas Zinnecker, der in seinem Grußwort nicht nur an die Steuereinnahmen für seine Marktgemeinde erinnerte, sondern auch an die Spenden in Höhe von 41 000 Euro, die an Vereine und Organisationen gingen. Zinnecker: „Das gibt es nur bei regionalen Banken.“