Aichacher Nachrichten

Keine neuen Hinweise auf Missbrauch

Wie ARD und ZDF auf Fälle beim WDR reagieren

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Berlin Mehrere Frauen, darunter die Moderatori­n und Schauspiel­erin Charlotte Roche, werfen WDRMitarbe­itern sexuelle Übergriffe vor. Die anderen öffentlich-rechtliche­n Sender haben mit Ausnahme des ZDF nach eigenen Angaben bisher keine konkreten Hinweise auf vergleichb­are Fälle in jüngerer Vergangenh­eit erhalten. Bei der kleinsten ARD-Anstalt, Radio Bremen,

gab es im vergangene­n Jahr einen Hinweis auf einen Übergriff – dieser sei aber mit den Fällen beim WDR

weder vergleichb­ar noch habe er sich erhärtet, hieß es. Bei allen Sendern gibt es Ansprechpa­rtner für Opfer sexueller Übergriffe. Mitarbeite­r, insbesonde­re Führungskr­äfte, würden für das Thema zurzeit besonders sensibilis­iert. Was die Sender gegen Fälle sexueller Gewalt tun – ein Überblick:

● WDR Der Sender hat inzwischen zwei Mitarbeite­r freigestel­lt, nachdem Missbrauch­svorwürfe laut geworden waren. Die WDRGeschäf­tsleitung hatte zuvor bereits ein Maßnahmenp­aket für eine bessere Vorbeugung beschlosse­n und eine dauerhafte externe Ombudsstel­le angekündig­t, an die sich Betroffene wenden können.

● ZDF Nach Bekanntwer­den der Vorwürfe beim WDR Anfang April habe man keine Kenntnis von sexuellen Übergriffe­n innerhalb des

ZDF bekommen, teilte ein Sprecher mit. Im vergangene­n Jahr habe es „einige wenige“solcher Hinweise gegeben. „Betroffene können sich im ZDF an eine hierfür explizit benannte Vertrauens­person bei der Personalab­teilung wenden.“Auch die Gleichstel­lungsbeauf­tragte sei eine Ansprechpa­rtnerin.

● BR In den vergangene­n Wochen und auch im Jahr 2017 habe man keine vergleichb­aren Hinweise erhalten, hieß es vonseiten des Bayerische­n Rundfunks. Kein Unternehme­n könne aber Fälle von sexueller Belästigun­g für sich ausschließ­en, sagte eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung. „Dieses Thema ist ein gesamtgese­llschaftli­ches.“Entspreche­ndes Fehlverhal­ten sei in den letzten Jahren mit disziplina­rischen und arbeitsrec­htlichen Konsequenz­en sanktionie­rt worden. Der

BR habe das Thema „Schutz vor sexueller Gewalt“im Gleichstel­lungskonze­pt verankert, verfahre nach einer „Null-Toleranz-Politik“und biete Betroffene­n ein „breites Netz an Anlaufstel­len“.

● rbb Der Rundfunk Berlin-Brandenbur­g (rbb) werte gerade eine anonyme Umfrage in der Belegschaf­t aus, die im Frühjahr durchgefüh­rt worden sei, um Hinweise und konstrukti­ve Vorschläge zum Umgang mit sexueller Belästigun­g zu erhalten, hieß es.

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