Die Philharmoniker im Zedernsaal
Ein klassisch-romantisches Programm der Kontraste machte die Neue Schwäbische Sinfonie unter Gerhard Fackler im ausverkauften Zedernsaal von Schloss Kirchheim zum Ereignis. Brahms’ Variationen über ein Thema von Haydn schienen mit dem wolkentreibenden Wetter zu korrespondieren. Die feinen Hell-Dunkel-Nuancen, die virtuos-kraftvollen Wechselspiele, die dem Choral St. Antoni folgten, wurden farbig realisiert. In die friedvoll endende Idylle dieses Werks passte sich anschließend Mozarts Fagottkonzert B-Dur stimmig ein. Die samtig-kernige Tiefe des Instruments, auch die Eleganz der hurtig huschenden Ecksätze hatten in Wolfgang Fritzen von den Augsburger Philharmonikern ihren stark applaudierten Meister.
Dann wurde das Programm dramatisch – Beethovens 5. Sinfonie c-Moll. Bereits mit den berühmten ausbrechenden vier Auftaktnoten traf das Orchester unter Fackler präzis und kraftvoll den Nerv. Das hin- und herwogende Geschehen im ersten Satz hielt beeindruckend die Spannung. Das sonore Pathos im Andante mit seinen geheimnisvollen Intermezzi, die folgende Motorik, federnd fugiert angetrieben von den Bässen bis in die Bläserbereiche, ließen die pralle Wucht des Finales effektvoll entladen. Eine tolle Leistung des Orchesters unter Gerhard Fackler, die ihm Beifallsstürme einbrachte. Manfred Engelhardt