Aichacher Nachrichten

Lehrerverb­and fordert mehr Zeit für Bildung

Plakate sollen Öffentlich­keit auf Missstände aufmerksam machen. Was wollen Lehrer?

- (AN)

Aichach Friedberg „Zeit für Bildung“heißt die landesweit­e Kampagne, an der sich der BLLV-Kreisverba­nd Aichach-Friedberg beteiligt. Der Verband fordert eine flexible, intelligen­te und effiziente Bildungsfi­nanzierung. Auf insgesamt zwölf Plakaten wird die Vielfalt der Bedürfniss­e von Schülern im Unterricht dargestell­t. Die BLLV-Kreisverba­ndsvorsitz­ende Martina Ritzel sagt: „Wir hören sie im Unterricht.“Die Aktion verdeutlic­he, was Schüler eigentlich brauchen und was sie an den Schulen nicht bekommen können: Genügend Zeit und genügend Aufmerksam­keit. Auf die Vielfalt der Schüler gebe es laut Ritzel nur eine Antwort: eine ebenso vielfältig­e Form der Ressourcen­verteilung.

Der Vorstand des Kreisverba­ndes hat sich jetzt mit der SPD-Landtagsab­geordneten Simone Strohmayr getroffen, um mit ihr die Forderunge­n des BLLV zu diskutiere­n. Alle waren sich offenbar schnell einig, dass ein Lehrer pro Klasse den vielen Bedürfniss­en der Kinder nicht gerecht werden kann.

Wo es nötig ist, wäre die Unterstütz­ung durch einen zweiten Lehrer oder die Hilfe multiprofe­ssioneller Teams, die variabel einsetzbar sind, hilfreich. Das setze allerdings auch eine neue, und zwar wie es in der BLLV-Kampagne beschriebe­n wird, „flexible, effiziente und intelligen­te Form“der Zuteilung voraus. „Wir dürfen nicht länger akzeptiere­n, dass unsere Kinder nicht das bekommen, was sie brauchen, sondern das, was ihnen zugeteilt wird“, so der BLLV. Das werde weder den Kindern gerecht noch den pädagogisc­hen Vorstellun­gen des Kreisverba­ndes Aichach-Friedberg.

Ziel der Kampagne sei es, die Öffentlich­keit zu sensibilis­ieren. Es gehe dem Kreisverba­nd AichachFri­edberg nicht in erster Linie um den Ruf nach mehr Geld. „Es geht uns vielmehr darum, die vorhandene­n Gelder anders zu verteilen. Was nützt es den Schulen, wenn jeder dritte Euro in die Bildung fließt, aber nicht da ankommt, wo er gebraucht wird?“, fragt der Verband.

Die Grundlage für die aktuelle Kampagne hatte BLLV-Präsidenti­n Simone Fleischman­n bereits auf der Landesdele­giertenver­sammlung im Mai vor zwei Jahren gelegt. In dem damals von ihr vorgelegte­n Leitantrag stellte sie die zentrale Forderung: „Mehr Zeit für Bildung“und knüpfte daran auch die Forderung, Klassen, die es brauchen, mit zwei Lehrern auszustatt­en.

Simone Strohmayr fand im Kreisverba­nd große Zustimmung für den Antrag der SPD-Abgeordnet­en im Bereich der Verwaltung­sangestell­ten. Die Arbeit der Schulsekre­tärinnen müsse wertgeschä­tzt werden. Bessere Bezahlung, bessere Arbeitsbed­ingungen und bessere Arbeitsver­träge lauten die geforderte­n Maßnahmen. Der Kreisverba­nd Aichach-Friedberg unterstütz­t diesen Antrag ausdrückli­ch.

„Wir dürfen nicht länger akzeptiere­n, dass unsere Kinder nicht das bekommen, was sie brauchen, sondern das, was ihnen zugeteilt wird.“Aus der Pressemitt­eilung des BLLV

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