Aichacher Nachrichten

Spitalbewo­hner müssen künftig mehr bezahlen

Aichacher Stadtrat erhöht die Monatsbeit­räge – um weniger als empfohlen

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Mehr bezahlen müssen künftig die Bewohner des HeiligGeis­t-Spitals in Aichach. Der Satz für die Investitio­nskosten von 9,62 Euro wird zum 1. Juli um 1,40 Euro erhöht. Das beschloss der Stadtrat am Montagaben­d. Die Regierung von Schwaben hatte eine Erhöhung um 2,04 Euro pro Tag empfohlen.

Der Pflegesatz für Heimbewohn­er besteht aus fünf Teilen: dem allgemeine­n Pflegesatz, den Kosten für Unterkunft, für Verpflegun­g, dem Ausbildung­skostenzus­chlag und dem Investitio­nskostenan­teil. Wie Heimleiter Hans Eberle erläuterte, müssen die Beträge für Pflegesatz, Unterkunft­s- und Verpflegun­gskosten sowie der Ausbildung­skostenzus­chlag mit dem Bezirk Schwaben und der Arbeitsgem­einschaft der Pflegekass­en ausgehande­lt werden. Für den Investitio­nskostenan­teil ist dagegen die Regierung von Schwaben zuständig. Mit diesem müssen die Kosten für die Abschreibu­ngen, Fremdkapit­alzinsen, Eigenkapit­alzinsen, Instandhal­tung und Mietkosten finanziert werden. Zuletzt wurde der Satz im Mai 2013 geändert. Wie Eberle erläuterte, hat nun die Regierung von Schwaben einen durchschni­ttlichen Tagessatz von maximal 11,66 Euro bis Ende 2022 festgesetz­t. Das hätte laut Eberle eine Erhöhung von 2,04 Euro pro Tag für jeden Heimbewohn­er bedeutet. Der höhere Tagessatz begründe sich durch die größeren Investitio­nen der vergangene­n Jahre, zum Beispiel neue Pflegebett­en und die Erneuerung der Heizung.

Die Spitalverw­altung empfahl aber, lediglich um den zur Kostendeck­ung notwendige­n Betrag zu erhöhen: 1,40 Euro. Auf die Eigenkapit­alverzinsu­ng könne man verzichten, in den Berechnung­sunterlage­n seien zudem die Finanzieru­ngskosten für zwei Darlehen enthalten, die zum Jahresende oder zum Halbjahr 2019 getilgt seien.

Der Investitio­nskostenan­teil für ein Doppelzimm­er erhöht sich somit von bisher 5,43 Euro auf 6,83 Euro, für ein Einzelzimm­er von 13,66 Euro auf 15,06 Euro. Die monatliche Mehrbelast­ung für die Heimbewohn­er betrage im Schnitt 42,59 Euro, so Eberle. Mit 28:3 Stimmen wurde dem zugestimmt.

Einstimmig erfolgte die Zustimmung zum Wirtschaft­splan 2018 des Heilig-Geist-Spitals, wie vorher schon im Finanzauss­chuss (wir berichtete­n). Die Spitalstif­tung ist um die Mitte des 14. Jahrhunder­ts durch Konrad Werder und dessen Ehefrau Elisabeth als Hospital für die Armen, Kranken und Pilger der Stadt gegründet worden. Bis zu 77 Bewohner können betreut werden.

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Archivfoto: Erich Echter Für das Heilig Geist Spital in Aichach müssen die Bewohner ab Juli mehr zahlen.

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