Aichacher Nachrichten

Ärger um Spende

Stadtrat Erol Duman darf städtische Kindertage­sstätten nicht mehr ins Kino einladen

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Aichach Erol Duman verstand die Welt nicht mehr. Zweimal schon hat er die Aichacher Kindergärt­en in Zusammenar­beit mit dem Aichacher Kino Cineplex zu einer Filmvorfüh­rung eingeladen. Nun sei ihm gesagt worden, die städtische­n Kindergärt­en dürften nicht mehr teilnehmen, unter dem Tagesordnu­ngspunkt „Anfragen und Bekanntgab­en“in der Stadtratss­itzung am Montagaben­d.

Der Gastronom und Stadtrat vom Bündnis Zukunft Aichach (BZA) war von dieser Entscheidu­ng völlig überrascht worden, zumal der Termin – 27. Juni – bereits feststeht und sich heuer auch die Arbeitsgru­ppe „Kinder unterm Regenbogen“am Programm beteiligen will.

Hauptamtsl­eiterin Aurelija Igel erklärte, die Aktion sei als Spende an städtische Einrichtun­gen zu sehen. Solche Spenden müssten vom Stadtrat vorher abgesegnet werden. In diesem Fall sei aber die Spende schwer mit einem Wert zu beziffern. Auf AN-Anfrage erklärt Igel, die ersten beiden Male sei das unbürokrat­isch gehandhabt worden. Nachdem aber die Kitas von Angeboten wie Kinderthea­ter, Zirkus und Ähnlichem geradezu überschütt­et worden seien, müsse man überlegen, wie man damit grundsätzl­ich umgehen wolle. Das geschieht in einem Qualitätsz­irkel, in dem die Leitungen der städtische­n Kitas mit vertreten ist.

Diese Argumentat­ion mochten nicht alle nachvollzi­ehen. Lothar Bahn (Freie Wählergeme­inschaft) konnte Dumans Enttäuschu­ng nachvollzi­ehen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir eine Spende abgelehnt haben“, sagte er. Georg Robert Jung, ebenfalls FWG, fand Dumans Aktion „vorbildhaf­t“und warnte davor, an Spender ein „Negativsig­nal“zu senden. Marion Zott (Bündnis 90/Die Grünen) fand die Ablehnung schwierig wegen des nahen Termins. Zwei Jahre habe es funktionie­rt. „Warum jetzt nicht?“, fragte sie. Unterstütz­t von Erich Echter (Christlich­e Wählergeme­inschaft) stellte Duman den Antrag, für den Kinotag am 27. Juni einmalig eine Ausnahme zu machen und dann eine Regelung zu treffen.

Bürgermeis­ter Klaus Habermann formuliert­e sichtlich verärgert über die Diskussion den Beschlussv­orschlag, eine Ausnahmere­gelung zu gewähren, „ohne die Rahmenbedi­ngungen zu kennen“. Mit 7:23 Stimmen wurde der Antrag abgelehnt. ● Amt der Umweltrefe­rentin vakant Magdalena Federlin (Bündnis 90/Die Grünen) kündigte am Ende der Sitzung an, dass sie das Amt der Umweltrefe­rentin niederlege­n möchte. Die Entscheidu­ng habe „private, zeitliche Gründe“, sagte sie. „Ich kann das Amt derzeit nicht so ausfüllen, wie ich es von mir selbst erwarten würde“, sagte sie. „Es tut mir leid, ich hab’s versucht.“Wie Bürgermeis­ter Klaus Habermann bestätigte, ist Federlins Antrag zwei Tage zuvor bei der Verwaltung eingegange­n. Der Stadtrat wird sich mit diesem in der nächsten Sitzung befassen.

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(bac, Fotos: bac, Werk 86/Brigitta Stegherr) Magdalena Federlin
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Erol Duman

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