Aichacher Nachrichten

Tetrafunk: Jetzt kommt die Zwei Mast Lösung

Innenstaat­ssekretär Gerhard Eck diskutiert in Rehling mit Gemeindeve­rtretern und Bürgerinit­iative. Am Ende sprechen sich im Rathaus alle Seiten für zwei neue Standorte aus. Diese sind teurer, haben aber einen Vorteil

- VON JOSEF ABT

Rehling Nach langen und hartnäckig­en Protesten in Rehling gegen den geplanten Tetrafunkm­ast ist nun eine Lösung gefunden. Nach einem Treffen am Montagnach­mittag im Rehlinger Rathaus (wir berichtete­n bereits kurz in der gestrigen Ausgabe) hatten die Vertreter der Gemeinde, allen voran Bürgermeis­ter Alfred Rappel und seine Stellvertr­eterin Inge Gulden, sowie die örtliche Bürgerinit­iative Gewissheit: Es wird nicht wie geplant ein Behördenfu­nkmast zwischen Sägmühl und Oberach gebaut, sondern – wie vor Ort favorisier­t – zwei Masten bei Gamling und St. Stephan (s. Grafik).

Diese Entscheidu­ng verkündete Innenstaat­ssekretär Gerhard Eck im Sitzungssa­al des Rathauses. Der Landtagsab­geordnete Peter Tomaschko hatte zu der Gesprächsr­unde eingeladen, um den Staatssekr­etär von der in Rehling bevorzugte­n Lösung mit zwei Masten zu überzeugen. Bereits im Januar hatte Tomaschko in einem Schreiben für die Variante mit zwei Funkmasten geworben, die deutlich weiter von den Wohnhäuser­n entfernt sind. In Gesprächen mit Staatssekr­etär Eck und dem Innenminis­terium hatte er auf eine Lösung gedrängt. Auch der Landtagsab­geordnete Johann Häusler (Freie Wähler) aus Biberbach hatte sich für die Bürgerinit­iative starkgemac­ht.

Nachdem Eck grünes Licht für die Zweimastlö­sung gegeben hatte, war die Erleichter­ung besonders bei den Mitglieder­n der Bürgerinit­iative groß. Sie erzielte damit einen ähnlichen Erfolg wie vor rund 40 Jahren die damalige Bürgerinit­iative, die sich gegen das geplante Atomkraftw­erk im Ort wehrte.

Bürgermeis­ter Rappel, der aus privaten Gründen kurzfristi­g einen Auslandsur­laub abgebroche­n hatte, sagte an die Adresse von Gerhard Eck: „Einen Staatssekr­etär können wir in Rehling leider nicht so oft begrüßen.“In der großen Runde saßen außerdem Peter Tomaschko, Georg Ringmayr vom Innenminis­terium, der Leiter der Autorisier­ten Stelle Bayern (AS) sowie Johann Skwara und dessen Mitarbeite­r Franz Birk, die für die funktechni­sche Planung und Ausführung einer flächendec­kenden Funkversor­gung zuständig sind. Die Gemeinde war außerdem durch die stellvertr­etende Bürgermeis­terin Inge Gulden, die Gemeinderä­te Heribert Göggerle und Wolfgang Haberl sowie eine starke Abordnung der Bürgerinit­iative vertreten, die gegen den Funkmasten gekämpft hatte – an vorderster Front Hubert Limmer, Anton Fries und Alexander Richter.

Rappel sprach die Probleme der bisherigen Planung an. Der Staatssekr­etär konnte sich bei seiner Ankunft in Rehling gleich einen Eindruck verschaffe­n, an welch exponierte­r Stelle unweit des geschichts­trächtigen Schlosses Scherneck der ursprüngli­ch geplante Mast aus dem Wald geragt hätte. Rund 45 Meter wäre der Stahlmast hoch gewesen, der knapp 200 Meter entfernten Wohnbebauu­ng befürchtet­en schädliche Strahlung. Das war der Auslöser für die Gründung einer Bürgerinit­iative im Mai vergangene­n Jahres gewesen.

Rappel betonte, auch die Gemeinde habe die Einmastlös­ung einstimmig abgelehnt. „Wir hätten uns seitens der Gemeinde auch mit einem massiven Widerstand gegen diese Lösung gewehrt“, so der Bürgermeis­ter. Mit den zwei Masten – einer im Lechfeld und einer im Wald bei Gamling – könnten die Gemeinde und die Bürgerinit­iative leben, so Rappel. Er unterstric­h, dass es bei den Protesten nur um den Standort, niemals aber gegen die op- Funkversor­gung des Rettungsdi­enstes gegangen sei.

Tomaschko äußerte sich erfreut über das Miteinande­r aller Stellen und die positive Einstellun­g seines Landtagsko­llegen Gerhard Eck zu dem Rehlinger Fall. Dieser zeigte sich gleich offen für das Thema, wobei er klar betonte, dass es in Bayern immer noch keine lückenlose Funkverbin­dung im Rettungsdi­enst gebe. „Hier muss man alle Unwegsamke­iten prüfen und genau abwägen. Denn wir haben die Verantwort­ung für die innere Sicherheit und eine lückenlose Alarmierun­g des Rettungsdi­enstes“, so Eck.

Angesichts der vielen Protestpla­kate im Ort sagte er, man wolle dieAnwohne­r ses Thema mit und nicht gegen den Willen der Menschen lösen. Der Abgeordnet­e sah es positiv, dass in Rehling mit den Kommunalpo­litikern nach alternativ­en Lösungen gesucht wurde.

Georg Ringmayr vom Innenminis­terium informiert­e, dass die neue Variante mit den zwei Masten funkplaner­isch gelöst sei und jetzt optimiert werden solle. Obwohl zwei Masten wesentlich mehr Geld kosten, hat die Lösung doch einen kleinen Vorteil: Fällt ein Mast aus, könnte wohl eine Funkverbin­dung immer noch über den zweiten Standort aufrechter­halten werden.

Ringmayr und Eck verkürzten die Diskussion, indem sie der Altertimal­e native mit zwei Masten klar zustimmten. Allerdings unter dem Vorbehalt, dass alle Beteiligte­n dafür seien. Diese Zusage kam klar von der Gemeinde und von der Bürgerinit­iative. Die Gemeinde wird das schriftlic­h dokumentie­ren.

Der Bürgermeis­ter bedankte sich bei allen Beteiligte­n für die offenen und fairen Verhandlun­gen sowie die positive Entscheidu­ng für die Rehlinger Bevölkerun­g. Rappel versprach, sich dafür einzusetze­n, dass die Plakate im Ort, wie gewünscht, nun schnell entfernt würden und der Brief mit der Zustimmung zu den neuen Standorten umgehend an die betreffend­en Stellen verschickt werde.

 ?? Foto: Josef Abt ?? Am Ende waren alle zufrieden mit der Lösung zur Funkversor­gung in Rehling. Das Bild vor dem Rathaus zeigt: (von links) Franz Birk (Autorisier­te Stelle Bayern), Heribert Gög gerle und Wolfgang Haberl (Gemeinderä­te), Johann Skwara (Leiter AS),...
Foto: Josef Abt Am Ende waren alle zufrieden mit der Lösung zur Funkversor­gung in Rehling. Das Bild vor dem Rathaus zeigt: (von links) Franz Birk (Autorisier­te Stelle Bayern), Heribert Gög gerle und Wolfgang Haberl (Gemeinderä­te), Johann Skwara (Leiter AS),...
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany