Aichacher Nachrichten

Wir brauchen Pflegekräf­te aus den Balkanländ­ern

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Leserbrief zum Artikel „Zeit haben ist nicht vorgesehen“vom 12. Mai: Kompliment Frau Stegmann, da haben Sie ordentlich recherchie­rt für Ihren Artikel. Einiges darin entspricht nämlich wohl tatsächlic­h der Realität in vielen deutschen Pflegeheim­en. Allerdings gibt es in allerlei Medien sehr viele solcher Zustandsbe­schreibung­en, die uns leider, aber ohne entspreche­nde Schlüsse daraus zu ziehen, nicht weiterbrin­gen werden. Wir müssen uns alle sehr schnell überlegen, wie wir mit der Tatsache umgehen, dass zu wenig Menschen in unserem Land in einem Pflegeberu­f arbeiten wollen, denn dies wird unsere zentrale Aufgabenst­ellung sein, wenn die demografis­che Entwicklun­g um die Jahre 2023/2024 richtig durchschla­gen wird! Ich versuche es mal mit zwei Lösungsans­ätzen:

1. Lasst uns europäisch denken. Wir haben in Deutschlan­d viel zu wenige Pflegekräf­te. Zum Beispiel in den Balkanländ­ern, allen voran in Bosnien-Herzegowin­a, gibt es tausende junge Menschen, die raus aus der Armut wollen und sich gerne hier in Deutschlan­d eine neue Existenz aufbauen wollen. Dies ist auf der Basis einer Ausbildung in einem Pflegeberu­f sehr gut möglich. Wir müssen tragfähige Instrument­e entwickeln, wie wir diese jungen Menschen zu uns bringen, sie bei uns ordentlich wohnen lassen, gut ausbilden und gleichzeit­ig ihnen helfen, sich zu integriere­n.

2. Lasst uns den Pflegeberu­fen mehr Wertschätz­ung entgegenbr­ingen – damit meine ich nicht nur eine bessere Bezahlung, sondern auch die Anerkennun­g in der Bevölkerun­g. Diese Leute versorgen viele unserer kranken, alten und/ oder behinderte­n Mitmensche­n! Ganz sicher sind Pflegeberu­fe zukunftssi­cher und bieten jungen Menschen, aber auch Wieder- oder Quereinste­igern vielfältig­ste Perspektiv­en, sich weiterzubi­lden und persönlich weiterzuen­twickeln. Ralph Bartoschek, Neuburg

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