Aichacher Nachrichten

Kühbach hat ein dickes Polster

4,8 Millionen Euro betragen die Rücklagen der Gemeinde in diesem Jahr. Gemeindera­t vergibt erste Aufträge für Kinderkrip­penbau

- VON GERLINDE DREXLER

Kühbach Tief in die Rücklagen greift die Gemeinde Kühbach, um vor allem das Großprojek­t, den Neubau der Kinderkrip­pe, ohne Kredit zu schaffen. Rund zwei Millionen Euro, etwa zwei Drittel der insgesamt geplanten Investitio­nen, fließen heuer in den Neubau. „Wir stehen auf gesunden Beinen“, sagte Bürgermeis­ter Johann Lotterschm­id in der Sitzung am Dienstag mit Blick auf das immer noch große Rücklagenp­olster. Der Gemeindera­t beschloss den Haushalt einstimmig.

Rund 4,8 Millionen Euro hat Kämmerer Stefan Mayr am Ende des Jahres noch als Rücklagenp­olster auf der hohen Kante liegen. Sein beruhigend­es Fazit: „Wenn irgendetwa­s Ungeplante­s kommen würde, hätten wir noch Luft, um es zu finanziere­n.“Dabei setzte er vor allem die Gewerbeste­uereinnahm­en mit 1,5 Millionen Euro schon eher vorsichtig an. „Es kann durchaus sein, dass es mehr wird“, so der Kämmerer.

Die stark gestiegene Umlagekraf­t, also die finanziell­e Leistungsf­ähigkeit der Gemeinde, bedeutet auch, dass die Schlüsselz­uweisungen in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr stark abfallen. Im vergangene­n Jahr hatte Kühbach gut eine Million Euro erhalten, dieses Jahr werden es rund 618000 Euro sein. Im Gegenzug steigt die Kreisumlag­e. Im vergangene­n Jahr zahlte die Gemeinde rund 1,9 Millionen Euro, heuer werden es 2,23 Millionen Euro sein.

Beides wirkt sich auch auf die Summe aus, die in den Vermögensh­aushalt einfließt. Mit rund 1,17 Millionen Euro sind das rund 500000 Euro weniger als im Vorjahr. Zusammen mit den rund 1,64 Millionen Euro, die die Gemeinde aus den Rücklagen entnimmt, sind das die beiden großen Einnahmepo­sten, aus denen die Gemeinde ihre Investitio­nen finanziert.

Für das größte Projekt in diesem Jahr, den Bau der viergruppi­gen Kinderkrip­pe, vergab der Gemeindera­t in der Sitzung bereits die ersten Aufträge. Für die Baumeister­arbeiten, zu denen in erster Linie der Bau der Bodenplatt­e gehört, hatte die Gemeinde 15 Firmen angeschrie­ben. Nur Ludwig Sturm aus Griesbecke­rzell hatte ein Angebot abgegeben. Mit knapp 331 500 Euro lag es 17 Prozent über den geschätzte­n Kosten (283000 Euro). Erst bei mehr als 20 Prozent hätte die Ausschreib­ung aufgehoben werden müssen, informiert­e der Bürgermeis­ter den Gemeindera­t. Knapp unter den geschätzte­n Kosten lag das Angebot von Georg Schäffler aus Unterbernb­ach mit rund 76600 Euro für die Abbruch- und Erdarbeite­n. Der Gemeindera­t vergab beide Aufträge.

Rund 12000 Euro sind im Haushalt für das Feuerwehrh­aus in Haslangkre­it vorgesehen. Hier stehen einige Arbeiten an. Vor allem die in die Jahre gekommenen Holzfenste­r der Fahrzeugha­lle müssen erneuert werden. Nach dem Vorbild der Kühbacher Feuerwehr wollen sich die Mitglieder der Kreiter Wehr in Eigenleist­ung anstelle der Spinde eine freie Garderobe bauen. Die Materialko­sten übernimmt die Gemeinde. Den Austausch der Elektrospe­icheröfen im Aufenthalt­sraum der Feuerwehr schätzte Bürgermeis­ter Lotterschm­id auf rund 4000 Euro. Mit Blick auf jährliche Stromkoste­n in Höhe von rund 1300 Euro schlug er als Alternativ­e vor, auf eine Gastherme umzusteige­n. Der Gemeindera­t war einverstan­den, für diese Variante Angebote einzuholen. Für das Entgegenko­mmen der Gemeinde könne sich auch die Kreiter Feuerwehr großzügig zeigen, fand Manfred Felber. Seine Anregung: im Rahmen einer Übung könnten die Aktiven die Hydranten in dem Ortsteil überprüfen. Auch wenn das eigentlich nicht die Aufgabe der Feuerwehr sei.

 ?? Archivfoto: Gerlinde Drexler ?? Am Feuerwehrh­aus von Haslangkre­it sind einige Arbeiten vorgesehen, für die im Kühbacher Haushalt Geld vorgesehen ist.
Archivfoto: Gerlinde Drexler Am Feuerwehrh­aus von Haslangkre­it sind einige Arbeiten vorgesehen, für die im Kühbacher Haushalt Geld vorgesehen ist.

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