Aichacher Nachrichten

Pipinsried braucht die Dorfidylle

- VON SEBASTIAN RICHLY sry@augsburger allgemeine.de

Aufstieg in die Regionalli­ga, souveräner Klassenerh­alt und 7000 Zuschauer beim „Spiel des Lebens“gegen die Münchner Löwen – eigentlich könnte es beim FC Pipinsried nicht besser laufen. Friede, Freude, Eierkuchen sucht man im beschaulic­hen 560-EinwohnerD­orf dennoch vergebens – zumindest, wenn es um den FCP geht.

Im Februar legte Vereinsgrü­nder und „Mister Pipinsried“Konrad Höß nach 51 Jahren sein Amt als Präsident nieder. Seitdem knirscht es zwischen der neuen Vereinsfüh­rung und dem ehemaligen FCPBoss. Höß fühlt sich nicht entspreche­nd gewürdigt und die neuen Macher möchten nur allzu schnell frischen Wind reinbringe­n. Ausglieder­ung der Fußballabt­eilung, Gründung einer GmbH – das alles sei notwendig, um in der Regionalli­ga mithalten zu können. Auf der anderen Seite muss man aber auch Höß verstehen. Ihm geht das alles zu schnell. Zu groß, zu profession­ell – Höß fürchtet um die Identität des kleinen Dorfklubs.

Keine Frage, der FCP geht nun einen anderen Weg. Wo der hinführt, bleibt abzuwarten. Dennoch sollte man den neuen Kräften um Nachfolger Roland Küspert eine echte Chance geben. Bleibt beiden Seiten nur zu wünschen, dass es künftig wieder ruhiger wird und die sportliche­n Erfolge im Vordergrun­d stehen. Zumal sich die Leistungen in der Vergangenh­eit sehen lassen konnten. Anteil daran haben mehrere. Trainer Fabian Hürzeler , Manager Roman Plesche und nicht zuletzt Konrad Höß, der den Verein ein halbes Jahrhunder­t geführt hat und einst das Duo erst nach Pipinsried holte. Vielleicht findet Höß in Fürstenfel­dbruck eine neue Aufgabe, doch sein Herz wird immer beim FCP sein und er wird immer „Mister Pipinsried“bleiben.

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