Pipinsried braucht die Dorfidylle
Aufstieg in die Regionalliga, souveräner Klassenerhalt und 7000 Zuschauer beim „Spiel des Lebens“gegen die Münchner Löwen – eigentlich könnte es beim FC Pipinsried nicht besser laufen. Friede, Freude, Eierkuchen sucht man im beschaulichen 560-EinwohnerDorf dennoch vergebens – zumindest, wenn es um den FCP geht.
Im Februar legte Vereinsgründer und „Mister Pipinsried“Konrad Höß nach 51 Jahren sein Amt als Präsident nieder. Seitdem knirscht es zwischen der neuen Vereinsführung und dem ehemaligen FCPBoss. Höß fühlt sich nicht entsprechend gewürdigt und die neuen Macher möchten nur allzu schnell frischen Wind reinbringen. Ausgliederung der Fußballabteilung, Gründung einer GmbH – das alles sei notwendig, um in der Regionalliga mithalten zu können. Auf der anderen Seite muss man aber auch Höß verstehen. Ihm geht das alles zu schnell. Zu groß, zu professionell – Höß fürchtet um die Identität des kleinen Dorfklubs.
Keine Frage, der FCP geht nun einen anderen Weg. Wo der hinführt, bleibt abzuwarten. Dennoch sollte man den neuen Kräften um Nachfolger Roland Küspert eine echte Chance geben. Bleibt beiden Seiten nur zu wünschen, dass es künftig wieder ruhiger wird und die sportlichen Erfolge im Vordergrund stehen. Zumal sich die Leistungen in der Vergangenheit sehen lassen konnten. Anteil daran haben mehrere. Trainer Fabian Hürzeler , Manager Roman Plesche und nicht zuletzt Konrad Höß, der den Verein ein halbes Jahrhundert geführt hat und einst das Duo erst nach Pipinsried holte. Vielleicht findet Höß in Fürstenfeldbruck eine neue Aufgabe, doch sein Herz wird immer beim FCP sein und er wird immer „Mister Pipinsried“bleiben.