Was Affing schon hat, will Zell jetzt auch
Mit dem SCG und dem FCA treffen die überragenden Teams der Saison aufeinander. Während die Elf von Metin Bas die Relegation im Kopf hat, feiert der Meister
Aichach Friedberg Das in den vergangenen Wochen und Monaten viel beschworene Aufstiegsfinale der Kreisliga Ost am letzten Spieltag wird es nicht geben.
Im direkten Duell der beiden Spitzenteams SC Griesbeckerzell und FC Affing am Samstag (15.30 Uhr) geht um nicht mehr viel. Die Zeller müssen die Spannung halten – in der Relegation gegen den Dreizehnten der Bezirksliga Nord warten mit Offingen oder WörnitzsteinBerg ungemütliche Kontrahenten. Zell-Coach Metin Bas hat sich unter Kollegen umgehört und nimmt die möglichen Gegner bereits am Samstag unter die Lupe. „Ich denke, dass die Bezirksliga-Teams vor allem taktisch besser geschult sind als die Mannschaften der Kreisliga. Insofern wäre der Aufstieg eine überragende Leistung.“Für die Zeller ist die Situation ungewohnt: Der zweite Platz ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, nach sechs Jah- ren in der Liga könnte der Club erstmals in höhere Gefilde vorstoßen. Nicht umsonst fällt Bas’ Saisonfazit uneingeschränkt positiv aus. „Jeder einzelne Spieler hat sich von Woche zu Woche verbessert. Die Mannschaft ist insgesamt reifer geworden, hat Teamgeist entwickelt.“
Die Euphorie der Zeller könnte den SCG in die Bezirksliga tragen – und ändert doch nichts an der Ausrichtung des Vereins. Erfolgsgarant Bas hat um ein weiteres Jahr verlängert, der Club setzt auch in der kommenden Spielzeit auf viele junge, einheimische Spieler. Mit den Brunner-Brüdern Thomas und Stefan aus Gerolsbach stoßen zwei entwicklungsfähige Akteure zum Team. Zudem sucht Zell einen erfahrenen Sechser, der die Jungen an die Hand nehmen kann. Lediglich eine Personalent- scheidung stört die Kontinuität: CoTrainer Alexander Chetschik wird aus beruflichen Gründen für einige Monate pausieren und im Anschluss selbst eine Mannschaft übernehmen. In der Relegation und gegen den FCA am Wochenende wird man den 32-Jährigen also zum vorerst letzten Mal in Blau-Weiß sehen.
Gegner Affing hat sich ebenfalls Kontinuität auf die Fahnen geschrieben – allerdings nicht ohne auf dem Transfermarkt kräftig zuzugreifen. Enzo Sarcone, der sportliche Leiter, verweist auf die Strategie, die sich der ehemalige Bayernligist nach dem Absturz in die Kreisliga verordnet hatte. „Wir stehen dazu, dass wir dauerhaft mit jungen, talentierten Spielern arbeiten wollen. Aber im Saisonendspurt haben wir wieder gesehen, dass der Kader insgesamt breiter werden muss.“Gesagt getan: Vergangene Woche verkündeten die Verantwortlichen gleich vier Transfers auf einmal (wir berichteten), am Freitagmorgen kam mit Rückkehrer Florian Kronthaler ein weiterer hinzu. „Die Zeiten teurer, großer Spielerkäufe sind vorbei. Wichtiger ist, dass die Jungs einen Bezug zum Verein haben.“Ein weiterer Kandidat: Marius Kefer, der nach bewegten Jahren in Affing inzwischen beim TSV Schwaben Augsburg spielt. „Wir sind da in Verhandlungen, aber es muss finanziell stemmbar sein.“Zu kurz kommen soll angesichts der Zukunftsplanungen allerdings nicht, dass der bestehende Kader der Affinger das Maximale aus seinen Möglichkeiten gemacht hat. „Der Aufstieg war nie ein Muss bei uns.“Ob die Partie gegen Zell nun positiv ausgeht oder nicht, interessiert beim Aufsteiger niemanden mehr. Die Affinger sind gedanklich bereits in der Bezirksliga – und bei den geplanten Feierlichkeiten auf der Augsburger Maxstraße.