Den Verkehr am Anfang reduzieren
Als die Idee des Park-and-ride in den 80er-Jahren aufkam, hoffte man, einen guten Kompromiss entwickelt zu haben. Das Auto erschließt die Fläche, an Knotenpunkten übernimmt dann der Nahverkehr den weiteren Transport. Die Auslastung speziell der in den vergangenen Jahren entstandenen Plätze zeigt, dass der Bedarf durchaus da ist. Jedes Auto, das dort steht, fährt nicht in die Innenstadt.
Doch einfach so bejubeln kann man das System auch nicht, gerade was die Plätze am Augsburger Stadtrand betrifft. Sie helfen nämlich nicht, den Autoverkehr im Umland zu begrenzen. Das ist aber ebenso nötig wie die Luftreinhaltung in der Innenstadt – die großen morgendlichen Staus in der Region entstehen nicht auf städtischen Hauptachsen, sondern auf der B 17 und der B 2. Und auch die Diskussionen über den Straßenausbau im Osten der Stadt (Osttangente) kommen nicht von ungefähr.
Die AVV-Tarifreform hat für einen Teil der Pendler aus dem Umland für eine Vergünstigung gesorgt (bei einigen allerdings auch für Verteuerungen). Insofern muss jetzt der Ansatz sein, mehr Pendler zum Umstieg auf den in den vergangenen Jahren massiv ausgebauten RegioSchienen-Takt zu bringen (der mit der Fertigstellung des Hauptbahnhofs und dem schnellen Umsteigen auf die Tram nochmals attraktiver wird). Park-and-ride-Plätze an Bahnlinien im ländlichen Raum sind dabei unverzichtbar – das flache Land lässt sich mit Regionalbussen niemals so gut erschließen, dass das Auto komplett überflüssig wird.