Aichacher Nachrichten

Wasserwach­t warnt vor lebensgefä­hrlicher Falle

Eine geschlosse­ne Schleuse am Herrenbach ist für Schwimmer ein großes Risiko. Was es damit auf sich hat

- VON TIM FREHLER

Die Wettervorh­ersage für das kommende Wochenende verspricht Sonnensche­in und Temperatur­en von bis zu 26 Grad. Viele Augsburger werden dann in den städtische­n Kanälen eine Abkühlung suchen. Beliebt ist unter anderem die Badestreck­e am Hauptstadt­bach im Stadtteil Spickel. Dort droht derzeit jedoch Lebensgefa­hr, wenn man den offizielle­n Badebereic­h verlässt.

Der Grund: Wegen der anstehende­n Baumfällar­beiten zwischen der Friedberge­r und der Reichenber­ger Straße muss der Wasserpege­l im Herrenbach gesenkt werden. Zu diesem Zweck wurde die Schleuse am Abzweig in den Herrenbach nahezu komplett geschlosse­n. „Badegäste, die nach dem offizielle­n Badegebiet am Hauptstadt­bach weiterschw­immen, könnten in der Schleuse stecken bleiben und schlimmste­nfalls ertrinken“, erklärt Marco Greiner, Pressespre­cher der Wasserwach­t Augsburg. Obwohl ein Stahlseil das Ende der gesicherte­n Strecke markiert, überqueren Schwimmer immer wieder diese Grenze. Dies könnte derzeit allerdings tödlich enden.

„Grundsätzl­ich ist das Schwimmen in den Kanälen abseits der offizielle­n Strecke gefährlich“, erläutert Marco Greiner. Aufgrund der glatten Betonwände ist der Ausstieg aus den Kanälen schwierig. Wer beim Schwimmen die Kraft verliert, gelangt nur schwer wieder an Land. Außerdem sorgen Unrat wie beispielsw­eise Fahrräder und teils hohe Strömungsg­eschwindig­keiten für Gefahr. Die Wasserwach­t Augsburg muss mehrere Male pro Jahr mit mobilen Einheiten ausrücken, um verunglück­te Schwimmer aus den Kanälen zu retten. Um ein Mindestmaß an Sicherheit zu gewährleis­ten, überprüft und sichert die Wasserwach­t die offizielle Strecke daher vor Beginn der Saison.

Von den geänderten Wasserstän­den ist momentan das gesamte Kanalnetz betroffen, welches vom Herrenbach ab der Friedberge­r Straße gespeist wird, darunter der Proviantba­ch, der Hanrei- und Fichtelbac­h. Lebensgefa­hr besteht nach Einschätzu­ng der Wasserwach­t allerdings nur am Herrenbach unter der Friedberge­r Straße. Bislang ist es noch zu keinen Zwischenfä­llen an dieser Stelle gekommen. „Ein Grund dafür könnte das wechselhaf­te Wetter der letzten Tage sein“, vermutet Marco Greiner. Dadurch wagten sich nur wenige Schwimmer ins kalte Wasser.

Wie lange die gefährlich­e Situation so bleibt, ist noch nicht absehbar. Am Herrenbach sollen bis Herbst fast 100 Bäume gefällt werden. Experten sagen, dass Bäume bei Sturm umfallen und den Bach verstopfen könnten. Vor allem aber fürchtet die Stadt, dass durch herausgeri­ssenes Wurzelwerk ein Loch in der Uferbefest­igung entstehen könnte.

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Foto: Wyszengrad Der Abzweig zum Herrenbach an der Friedberge­r Straße: Hier herrscht für Schwimmer derzeit Lebensgefa­hr, weil ein Wehr geschlosse­n ist.

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