Aichacher Nachrichten

Seniorenhe­im startet bald

Das Haus an der Paar in Aichach will in gut zwei Monaten den Betrieb aufnehmen. Die Belegung soll nach und nach steigen. Maximal 86 Menschen können dort leben. Derzeit sucht Betreiber Korian Deutschlan­d noch Mitarbeite­r

- VON CLAUDIA BAMMER

Fertig ist das neue Seniorenhe­im Haus an der Paar in Aichach. Ab 1. August sollen die ersten Bewohner dort einziehen, wie Betreiber Korian mitteilt.

Aichach Das Pflegeheim an der Paar in Aichach ist fertig. Draußen sind schon Bäumchen entlang der Straße gepflanzt. Bald soll die neue Einrichtun­g an der Franz-Beck-Straße in Aichach den Betrieb aufnehmen. Betreiber ist wie berichtet der Pflegekonz­ern Korian Deutschlan­d, der zur französisc­hen Korian Gruppe gehört, Wie Korian jetzt mitteilt, kann das Haus an der Paar zum 1. August die ersten Bewohner aufnehmen.

Für das Haus sind bereits eine Einrichtun­gsleitung und eine Pflegedien­stleitung eingestell­t, berichtet sie. Diese führen nun die ersten Bewerbungs­gespräche mit Pflegekräf­ten, die sich initiativ beworben haben. Wie viele Mitarbeite­r zur Eröffnung dann tatsächlic­h eingestell­t sind, lasse sich aktuell noch nicht sagen, so die Sprecherin. „Wir hoffen auf weitere Bewerbunge­n, sodass wir zu Beginn vielleicht schon einen Wohnbereic­h mit einem nahezu kompletten Team eröffnen können“, sagt Tanja Müller. Dafür werden etwa zwölf bis 15 Pflegefach­und Hilfskräft­e sowie Betreuungs­personal benötigt. Zudem muss von Anfang an die Versorgung und Dienstleis­tung – Küche, Reinigung und Haustechni­k – sichergest­ellt sein, da das Haus über eine eigene Küche verfügt. Durch das Haus an der Paar werden laut Korian am Ende rund 70 bis 80 neue Arbeitsplä­tze in Voll- und Teilzeit sowie Ausbildung­splätze entstehen.

Insgesamt 86 Bewohner in 78 Appartemen­ts kann das Haus an der Paar aufnehmen. Initiiert hat das Projekt die Familie Behrend. Sie betreibt bereits zwei Heime in Oberbayern und wollte auch das Haus an der Paar als Pächter führen. Wie berichtet, hat sie die Betreiberg­esellschaf­t aber aus familiären Gründen an Korian Deutschlan­d verkauft. Den Bau begleitet Florian Behrend aber weiter bis zur Fertigstel­lung.

In dem viergescho­ssigen Gebäude sollen die Bewohner in insgesamt sechs Wohngruppe­n leben – zwei pro Etage. Jede Gruppe hat einen eigenen Namen, der mit Aichach zu tun hat, sowie ein eigenes farbliches Konzept mit Wiedererke­nnungswert, das sich sowohl in den Fluren als auch in den Zimmern und Gemeinscha­ftsräumen wiederfind­et. Auch die Bewohner, die unter Demenz leiden, sollen sich möglichst gut orientiere­n können. Alle Zimmer werden mit Namen und Fotos versehen.

Wie Behrend betont, habe man Wert auf eine hochwertig­e Ausstattun­g gelegt. Alle Zimmer sind barrierefr­ei und rollstuhlg­erecht, auch die Badezimmer. Jedes Zimmer verfügt über einen Telefonans­chluss, sodass Bewohner ihre Telefonnum­mer von zu Hause mitbringen können. Die Schallschu­tzfenster sind mit Fliegensch­utzgittern versehen. Jedes Pflegebett ist höhenverst­ell- Ganz niedrig gestellt, vermindert sich die Sturzgefah­r für den Bewohner, erklärt Behrend. Hochgestel­lt ermöglicht es dem Pflegepers­onal, rückenscho­nend zu arbeiten.

Jede Wohngruppe verfügt über einen Gemeinscha­ftsbereich mit Terrasse oder einem Balkon, der groß genug ist, dass man auch ein Pflegebett dort hinausschi­eben kann. Neben einem Bereich mit Tischen und Stühlen zum gemeinsame­n Essen gibt es auch eine Wohnzimmer-Ecke, in der ein „Feuer“für Gemütlichk­eit sorgen soll – aus Sicherheit­sgründen mit Wasserdamp­f elektrisch betrieben. Von dort ist auch der Durchblick in die Küche möglich, über die jede Wohngruppe ebenfalls verfügt: zum gemeinsame­n Kochen oder Backen.

Dort werden allerdings nicht die täglichen Mahlzeiten zubereitet: Die kommen für alle Wohngruppe­n aus der großen Versorgung­sküche im obersten Stock. „Alles auf dem neuesten Stand“, sagt Behrend. Ein eigenes Blockheizk­raftwerk erzeugt aus Erdgas Strom und Wärme. „Die energieeff­izienteste Technologi­e“, betont Behrend. Das gesamte Gebäude ist ein Niedrigene­rgiehaus.

In dieser obersten Etage befinden sich neben Verwaltung­s- und Persobar. nalräumen auch Beratungs- und Therapierä­ume sowie ein großer Mehrzweckr­aum mit Beamer, der zum Beispiel für Veranstalt­ungen oder Feste genutzt werden kann. Gleich neben diesem Raum geht es hinaus auf die rund 250 Quadratmet­er große Dachterras­se, die einen Ausblick in der einen Richtung auf die Aichacher Altstadt, in der anderen auf die Paar erlaubt. Ein besonderes Zimmer ist der Andachtsod­er Abschiedsr­aum für Florian Behrend. Eine Lichtkuppe­l, durch die Tageslicht von oben einfällt, erzeugt hier eine besondere Stimmung.

Wie Korian-Sprecherin Tanja Müller sagt, liegt man bei den Formalität­en, die vor der Inbetriebn­ahme des Hauses an der Paar noch anstehen, im Plan. Das Verfahren zum Abschluss des Versorgung­svertrags mit den Pflegekass­en laufe, die sogenannte „Anzeige des Heimbetrie­bs“beim Landratsam­t Aichach-Friedberg sei gestellt.

Wie Florian Behrend sagt, liegt das Projekt auch bei den Kosten im Plan. Rund 15 Millionen Euro wurden investiert. Alle Appartemen­ts sind bereits seit längerer Zeit verkauft. Das Haus gehört der Eigentümer­gemeinscha­ft.

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Fotos: Erich Echter Im August sollen die ersten Bewohner hier einziehen: das Pflegeheim Haus an der Paar von der Beckinsel aus gesehen.
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Von der großen Dachterras­se aus können die Bewohner und ihre Besucher auf die Altstadt und auf die Paar blicken.
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Zu den Gemeinscha­ftsräumen im Haus an der Paar gehört auch in jeder Wohngruppe eine Therapiekü­che für die Bewohner.
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Jede Wohngruppe hat Gemeinscha­ftsräume, im Bild links die Sitzecke. Das „offene Feuer“soll für Gemütlichk­eit sorgen, wird aber elektrisch betrieben.
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Im Haus an der Paar gibt es Einzel und Doppelzimm­er. Für jeden Bewohner steht ein eigenes Bad zur Verfügung.
 ??  ?? In der obersten Etage befindet sich die große Versorgung­sküche, in der das Essen für Bewohner und Mitarbeite­r zubereitet wird.
In der obersten Etage befindet sich die große Versorgung­sküche, in der das Essen für Bewohner und Mitarbeite­r zubereitet wird.

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