Seniorenheim startet bald
Das Haus an der Paar in Aichach will in gut zwei Monaten den Betrieb aufnehmen. Die Belegung soll nach und nach steigen. Maximal 86 Menschen können dort leben. Derzeit sucht Betreiber Korian Deutschland noch Mitarbeiter
Fertig ist das neue Seniorenheim Haus an der Paar in Aichach. Ab 1. August sollen die ersten Bewohner dort einziehen, wie Betreiber Korian mitteilt.
Aichach Das Pflegeheim an der Paar in Aichach ist fertig. Draußen sind schon Bäumchen entlang der Straße gepflanzt. Bald soll die neue Einrichtung an der Franz-Beck-Straße in Aichach den Betrieb aufnehmen. Betreiber ist wie berichtet der Pflegekonzern Korian Deutschland, der zur französischen Korian Gruppe gehört, Wie Korian jetzt mitteilt, kann das Haus an der Paar zum 1. August die ersten Bewohner aufnehmen.
Für das Haus sind bereits eine Einrichtungsleitung und eine Pflegedienstleitung eingestellt, berichtet sie. Diese führen nun die ersten Bewerbungsgespräche mit Pflegekräften, die sich initiativ beworben haben. Wie viele Mitarbeiter zur Eröffnung dann tatsächlich eingestellt sind, lasse sich aktuell noch nicht sagen, so die Sprecherin. „Wir hoffen auf weitere Bewerbungen, sodass wir zu Beginn vielleicht schon einen Wohnbereich mit einem nahezu kompletten Team eröffnen können“, sagt Tanja Müller. Dafür werden etwa zwölf bis 15 Pflegefachund Hilfskräfte sowie Betreuungspersonal benötigt. Zudem muss von Anfang an die Versorgung und Dienstleistung – Küche, Reinigung und Haustechnik – sichergestellt sein, da das Haus über eine eigene Küche verfügt. Durch das Haus an der Paar werden laut Korian am Ende rund 70 bis 80 neue Arbeitsplätze in Voll- und Teilzeit sowie Ausbildungsplätze entstehen.
Insgesamt 86 Bewohner in 78 Appartements kann das Haus an der Paar aufnehmen. Initiiert hat das Projekt die Familie Behrend. Sie betreibt bereits zwei Heime in Oberbayern und wollte auch das Haus an der Paar als Pächter führen. Wie berichtet, hat sie die Betreibergesellschaft aber aus familiären Gründen an Korian Deutschland verkauft. Den Bau begleitet Florian Behrend aber weiter bis zur Fertigstellung.
In dem viergeschossigen Gebäude sollen die Bewohner in insgesamt sechs Wohngruppen leben – zwei pro Etage. Jede Gruppe hat einen eigenen Namen, der mit Aichach zu tun hat, sowie ein eigenes farbliches Konzept mit Wiedererkennungswert, das sich sowohl in den Fluren als auch in den Zimmern und Gemeinschaftsräumen wiederfindet. Auch die Bewohner, die unter Demenz leiden, sollen sich möglichst gut orientieren können. Alle Zimmer werden mit Namen und Fotos versehen.
Wie Behrend betont, habe man Wert auf eine hochwertige Ausstattung gelegt. Alle Zimmer sind barrierefrei und rollstuhlgerecht, auch die Badezimmer. Jedes Zimmer verfügt über einen Telefonanschluss, sodass Bewohner ihre Telefonnummer von zu Hause mitbringen können. Die Schallschutzfenster sind mit Fliegenschutzgittern versehen. Jedes Pflegebett ist höhenverstell- Ganz niedrig gestellt, vermindert sich die Sturzgefahr für den Bewohner, erklärt Behrend. Hochgestellt ermöglicht es dem Pflegepersonal, rückenschonend zu arbeiten.
Jede Wohngruppe verfügt über einen Gemeinschaftsbereich mit Terrasse oder einem Balkon, der groß genug ist, dass man auch ein Pflegebett dort hinausschieben kann. Neben einem Bereich mit Tischen und Stühlen zum gemeinsamen Essen gibt es auch eine Wohnzimmer-Ecke, in der ein „Feuer“für Gemütlichkeit sorgen soll – aus Sicherheitsgründen mit Wasserdampf elektrisch betrieben. Von dort ist auch der Durchblick in die Küche möglich, über die jede Wohngruppe ebenfalls verfügt: zum gemeinsamen Kochen oder Backen.
Dort werden allerdings nicht die täglichen Mahlzeiten zubereitet: Die kommen für alle Wohngruppen aus der großen Versorgungsküche im obersten Stock. „Alles auf dem neuesten Stand“, sagt Behrend. Ein eigenes Blockheizkraftwerk erzeugt aus Erdgas Strom und Wärme. „Die energieeffizienteste Technologie“, betont Behrend. Das gesamte Gebäude ist ein Niedrigenergiehaus.
In dieser obersten Etage befinden sich neben Verwaltungs- und Persobar. nalräumen auch Beratungs- und Therapieräume sowie ein großer Mehrzweckraum mit Beamer, der zum Beispiel für Veranstaltungen oder Feste genutzt werden kann. Gleich neben diesem Raum geht es hinaus auf die rund 250 Quadratmeter große Dachterrasse, die einen Ausblick in der einen Richtung auf die Aichacher Altstadt, in der anderen auf die Paar erlaubt. Ein besonderes Zimmer ist der Andachtsoder Abschiedsraum für Florian Behrend. Eine Lichtkuppel, durch die Tageslicht von oben einfällt, erzeugt hier eine besondere Stimmung.
Wie Korian-Sprecherin Tanja Müller sagt, liegt man bei den Formalitäten, die vor der Inbetriebnahme des Hauses an der Paar noch anstehen, im Plan. Das Verfahren zum Abschluss des Versorgungsvertrags mit den Pflegekassen laufe, die sogenannte „Anzeige des Heimbetriebs“beim Landratsamt Aichach-Friedberg sei gestellt.
Wie Florian Behrend sagt, liegt das Projekt auch bei den Kosten im Plan. Rund 15 Millionen Euro wurden investiert. Alle Appartements sind bereits seit längerer Zeit verkauft. Das Haus gehört der Eigentümergemeinschaft.