Pöttmeser Volksfest steht in den Startlöchern Warum die Springers gerne nach Pöttmes kommen
Am morgigen Mittwochabend beginnt das Fest mit einem Standkonzert am Marktplatz. Zelt, Scooter und Schiffschaukel sind bereits aufgestellt. Ein Fahrgeschäft ist erstmals dabei
Pöttmes Eugen Diebold kurvt mit einem riesigen Unimog über den Volksfestplatz. Karin, Siegfried und Sohn Stefan Springer stehen vor ihrem fast fertigen Losstand. An der Bande des Autoscooters wartet ein Putzeimer samt Putzlappen. Die Beleuchtungsleiste liegt auf der Fahrbahn. An einem Laster ist die Laderampe heruntergelassen. Das Festzelt steht, am Biergarten müssen die Seitenwände noch angebracht werden. Die Schiffschaukeln ruhen, die kleinen Gondeln am Kinderkarussell sind mit Planen zugedeckt.
Am Samstagnachmittag sind die meisten Buden und Fahrgeschäfte zwar zum Großteil aufgestellt, dennoch sind noch etliche Handgriffe nötig, bevor es richtig losgehen kann. Die Familie von Karin und Siegfried Springer ist seit über 30 Jahren beim Pöttmeser Volksfest dabei. Siegfried Springer sagt: „So ganz genau wissen wir das nicht.“Schon sein Vater betrieb bereits die Lose- und Wurfpfeilbude. Sohn Stefan zeigt großes Interesse, die Tradition aufrechtzuerhalten.
Die Springers kommen gerade vom Volksfest in Berching (Oberpfalz) und ziehen nach Pöttmes weiter nach Mering. Ihr Wohnsitz ist in Augsburg: „Wenn wir in Pöttmes sind, können wir zu Hause übernachten. Wenn wir weiter weg sind, haben wir den Wohnwagen“, sagt der Chef. Sein Sohn Stefan ist kurzfristig aus Füssen nach Pöttmes gekommen und hilft beim Einrichten der zwei Stände. In Füssen betreibt er einen weiteren Stand der Familie. Die Springers kommen gerne nach Pöttmes. „Das Volksfest hier ist sehr, sehr gut“, betonen beide. Ihre Lose verkaufen sich gut, gerade Kinder sind vom Pfeilewerfen auf Luftballons begeistert. Karin Springer sagt: „Wenn die im Festzelt nerven, drücken die Eltern ihnen fünf Euro in die Hand und damit kommen sie oft zu uns.“An der Schiffschaukel sieht alles schon perfekt aus. Die liebevoll gestalteten bayerischen Landschaftsbilder glänzen in der Sonne. Direkt daneben steht das Kinderkarussell. Auch hier scheint alles auf die ersten kleinen Besucher zu warten. Eugen Diebold, Chef der Schausteller und Inhaber des Autoscootergeschäfts, hat mit zwei seiner Angestellten und seiner Frau innerhalb von drei Tagen die Anlage aufgestellt. „Den Abbau schaffen wir in 15 Stunden. Der Aufwand ist aus mehreren Gründen geringer“, sagt er. Noch sind die Scooter nicht am Platz, die Beleuchtungsleiste muss noch angebracht werden.
Diebold freut sich, dass er heuer zum ersten Mal das Fahrgeschäft „Breakdance“nach Pöttmes holen konnte. Der Betreiber war bis zum 28. Mai beim Volksfest in Bayreuth (Niederbayern), von dort läuft er direkt in Pöttmes ein. Die sich in jede Richtung drehenden Gondeln, die an vier Gondelkreuzen befestigt sind, wirbeln in rasanter Geschwindigkeit herum. Nichts für ängstliche Gemüter, aber ein Anziehungspunkt für Jugendliche. Erneut wartet die Lanzl Gastronomie mit einem großen Festzelt auf. Wie in den vergangenen Jahren gibt es einen eigenen Biergarten im Freien.
Trotz aller Schwierigkeiten und der Konkurrenz in Sachen Unterhaltung sind die Schausteller jedes Jahr aufs Neue mit Herzblut dabei. Die Springers sagen: „Nach der Winterpause freuen wir uns immer, wenn’s endlich wieder losgeht.“Am Mittwoch ist es in Pöttmes so weit.