Aichacher Nachrichten

Prozession­en unterm blauen Himmel

Überall im Landkreis Aichach-Friedberg sind gestern katholisch­e Gläubige durch die Orte gezogen. Was Herbert Grönemeyer damit zu tun hat

- VON ERICH ECHTER (ech) »

Aichach Das Fronleichn­amsfest, das die katholisch­e Kirche zehn Tage nach Pfingsten feiert, ist für viele eines der schönsten Feste im bayerische­n Brauchtums- und Kirchenjah­r. Das sah wohl auch der Wettergott so, der am Donnerstag für die Prozession­en im Wittelsbac­her Land die Sonne besonders freundlich vom Himmel strahlen ließ. Das Fronleichn­amsfest feiert die katholisch­e Kirche zehn Tage nach dem Pfingstfes­t.

Fronleichn­am geht auf eine Vision einer belgischen Nonne aus Lüttich im Jahr 1246 zurück. Papst Urban IV. griff die Anregung auf und setzte 1264 das Fronleichn­amsfest zu Ehren der Eucharisti­e ein. Damit sollte der „Leib des Herrn“(das ist die Übersetzun­g des mittelhoch­deutschen Wortes „Fronleichn­am“), der in der Hostie gegenwärti­g ist, besonders verehrt werden.

Die Aichacher Pfarrei Mariä hat sich für den „großen Feiertag besonders herausgepu­tzt. Vier Freialtare, am Unteren Tor, an der Spitalkirc­he, am Schlosspla­tz und von den Pfadfinder­n am Oberen Tor aufgebaut, säumten den Prozession­sweg.

Stadtpfarr­er Herbert Gugler trug unter dem Baldachin die Monstranz flankiert von den Ministrant­en. Unmittelba­r dahinter folgten die Aichacher Honoratior­en, angeführt von Bürgermeis­ter Klaus Habermann, Altbürgerm­eister Heinrich Hutzler und einige Stadträte.

Dem Zug voraus wurde das Prozession­skreuz getragen. Danach folgten Abordnunge­n der Polizei, der Feuerwehr und des Roten Kreuzes und die Aichacher Vereine mit ihren Fahnen. Ebenfalls nicht fehlen durften bei der Prozession die Erstkommun­ionkinder und die Ministrant­en. Musikalisc­h umrahmt wurHimmelf­ahrt de die Prozession vom Chor und von der Stadtkapel­le. Die Fürbitten beteten Stadtrat Dieter Heilgemeir und Hildegard Kramer.

Traditione­ll waren die Häuser an den Prozession­swegen zum Teil geschmückt. An den Altären trug Stadtpfarr­er Gugler feierlich das Evangelium vor und spendete zum Schluss den Wettersege­n.

In seiner Predigt ging er auf das Lied von Herbert Grönemeyer „Ein Stück von Himmel“ein. „Wir brauchen dieses Stück vom Himmel“, sagte er. „Weil wir mit dem Stück vom Himmel etwas haben, woran wir uns gerade auch in schweren Zeiten festhalten können.“Im Mittelpunk­t des Festes Fronleichn­am steht und stand die große Prozession, oder der Umgang, wie sie speziell in Bayern auch genannt wird. Im königliche­n Bayern gab es sogar das bekannte „Umgangs-Lied“das nach der Prozession in den Wirtshäuse­rn und Biergärten von den Teilnehmer­n gesungen wurde. augsburger allgemeine.de/aichach

Etwas zum Festhalten in schweren Zeiten

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Fotos: Erich Echter Vereine und Abordnunge­n beteiligte­n sich an der Prozession.
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Mit der Monstranz segnete Pfarrer Herbert Gugler die Prozession­steilnehme­r. Mehr Bilder von den Prozession­en im Wittelsbac­her Land finden Sie unter

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