Prozessionen unterm blauen Himmel
Überall im Landkreis Aichach-Friedberg sind gestern katholische Gläubige durch die Orte gezogen. Was Herbert Grönemeyer damit zu tun hat
Aichach Das Fronleichnamsfest, das die katholische Kirche zehn Tage nach Pfingsten feiert, ist für viele eines der schönsten Feste im bayerischen Brauchtums- und Kirchenjahr. Das sah wohl auch der Wettergott so, der am Donnerstag für die Prozessionen im Wittelsbacher Land die Sonne besonders freundlich vom Himmel strahlen ließ. Das Fronleichnamsfest feiert die katholische Kirche zehn Tage nach dem Pfingstfest.
Fronleichnam geht auf eine Vision einer belgischen Nonne aus Lüttich im Jahr 1246 zurück. Papst Urban IV. griff die Anregung auf und setzte 1264 das Fronleichnamsfest zu Ehren der Eucharistie ein. Damit sollte der „Leib des Herrn“(das ist die Übersetzung des mittelhochdeutschen Wortes „Fronleichnam“), der in der Hostie gegenwärtig ist, besonders verehrt werden.
Die Aichacher Pfarrei Mariä hat sich für den „großen Feiertag besonders herausgeputzt. Vier Freialtare, am Unteren Tor, an der Spitalkirche, am Schlossplatz und von den Pfadfindern am Oberen Tor aufgebaut, säumten den Prozessionsweg.
Stadtpfarrer Herbert Gugler trug unter dem Baldachin die Monstranz flankiert von den Ministranten. Unmittelbar dahinter folgten die Aichacher Honoratioren, angeführt von Bürgermeister Klaus Habermann, Altbürgermeister Heinrich Hutzler und einige Stadträte.
Dem Zug voraus wurde das Prozessionskreuz getragen. Danach folgten Abordnungen der Polizei, der Feuerwehr und des Roten Kreuzes und die Aichacher Vereine mit ihren Fahnen. Ebenfalls nicht fehlen durften bei der Prozession die Erstkommunionkinder und die Ministranten. Musikalisch umrahmt wurHimmelfahrt de die Prozession vom Chor und von der Stadtkapelle. Die Fürbitten beteten Stadtrat Dieter Heilgemeir und Hildegard Kramer.
Traditionell waren die Häuser an den Prozessionswegen zum Teil geschmückt. An den Altären trug Stadtpfarrer Gugler feierlich das Evangelium vor und spendete zum Schluss den Wettersegen.
In seiner Predigt ging er auf das Lied von Herbert Grönemeyer „Ein Stück von Himmel“ein. „Wir brauchen dieses Stück vom Himmel“, sagte er. „Weil wir mit dem Stück vom Himmel etwas haben, woran wir uns gerade auch in schweren Zeiten festhalten können.“Im Mittelpunkt des Festes Fronleichnam steht und stand die große Prozession, oder der Umgang, wie sie speziell in Bayern auch genannt wird. Im königlichen Bayern gab es sogar das bekannte „Umgangs-Lied“das nach der Prozession in den Wirtshäusern und Biergärten von den Teilnehmern gesungen wurde. augsburger allgemeine.de/aichach
Etwas zum Festhalten in schweren Zeiten