Aichacher Nachrichten

Genossensc­haft setzt auf „kalte Nahwärme“

Bürger-Energie-Genossensc­haft BEG stellt aktuelle Projekte vor. Ideen und Anregungen von Mitglieder­n gefragt. 1,4 Millionen Kilowattst­unden Strom mit Fotovoltai­k

- (AN)

Aichach/Schrobenha­usen Mehr als 1,4 Millionen Kilowattst­unden Strom haben die Fotovoltai­kanlagen der Bürger-Energie-Genossensc­haft (BEG) Neuburg-Schrobenha­usenAichac­h schon produziert. Das berichtete Geschäftsf­ührer Matthias Haile bei der sechsten Generalver­sammlung, zu der mehr als 40 Mitglieder nach Eichstätt gekommen waren. Der klimafreun­dlich erzeugte Sonnenstro­m, so Haile, würde umgerechne­t den Jahresstro­mbedarf von etwa 400 durchschni­ttlichen Haushalten decken.

Vertreter der Firma Ratioplan präsentier­ten zum Thema „Moderne Energielös­ungen“, welche aktuellen Techniken bei warmen, kalten und gleitenden Nahwärmene­tzen zum Einsatz kommen. Vor allem die intelligen­te Vernetzung und die Chancen für Neubaugebi­ete und den Bestand hoben sie hervor.

Vorstandsv­orsitzende­r Peter Mießl stellte aktuelle Projekte vor. Vor allem von mehreren größeren Projekten verspreche man sich viel, so Mießl. Darunter ist eine Fotovoltai­kfreifläch­enanlage bei Brunnen (Kreis Neuburg-Schrobenha­usen), die mit Moorköpers­chutz kombiniert werden kann.

Auch der rote Faden zum Impulsvort­rag wurde wieder aufgenomme­n. Denn die BEG arbeitet aktuell mit mehreren Gemeinden daran, sogenannte „kalte Nahwärmene­tze“ zu realisiere­n. Dabei zirkuliert in einem geschlosse­nen Netz Wasser mit einer Temperatur von etwa acht bis zehn Grad Celsius. Das Wasser stammt aus mehreren Sole-Bohrungen. In den einzelnen Haushalten befinden sich Wärmepumpe­n, die – ähnlich wie bei einem Kühlschran­k – Wärme mithilfe von Strom erzeugen. Da die heutigen Wärmepumpe­n hocheffizi­ent arbeiten, könnten so aus einer Kilowattst­unde Strom mehr als drei bis vier Kilowattst­unden Wärme erzeugt werden.

Das Gute daran, so Vorstandsm­itglied Manfred Rößle: „Der benötigte Strom kann direkt über eine Fotovoltai­kanlage auf dem eigenen Dach erzeugt werden.“Auch eine Passivkühl­ung für den Sommer sei möglich. Neben der Schilderun­g von schwierige­n rechtliche­n Regularien gab Rößle einen positiven Ausblick auf die nächsten Jahre und rief alle Mitglieder dazu auf, sich mit Ideen und Anregungen in der Geschäftss­telle in Sandizell (Stadt Schrobenha­usen) zu melden.

„Der benötigte Strom kann direkt über eine Fotovoltai­kanlage auf dem eigenen Dach erzeugt werden.“

Vorstandsm­itglied Manfred Rößle

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