Elena Apel rettet die Augsburger Ehre
19-jährige Canadierfahrerin kommt mit der Bronzemedaille von der EM aus Prag zurück
Die jüngste Starterin rettete die Augsburger Ehre: Bei ihrer Europameisterschafts-Premiere für die Nationalmannschaft des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) gewann die 19-jährige Elena Apel von Kanu Schwaben Augsburg die Bronzemedaille. Ihre olympiaerfahrenen Kollegen Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben) und Hannes Aigner (AKV) gingen hingegen leer aus.
Weil die Disziplin Canadier Zweier der Männer aus dem olympischen Programm gestrichen wurde und durch den Einercanadier der Frauen ersetzt worden ist, konnte Elena Apel ihren ersten internationalen Coup im Erwachsenenbereich realisieren. Sie hatte sich bei den Qualifikationsrennen auf ihrer Heimatstrecke am Eiskanal und in Markkleeberg für das Nationalteam qualifiziert. Wie berechtigt ihre Berufung war, unterstrich die Tochter von Kajak-Bundestrainer Thomas Apel nun bei der Europameisterschaft in Prag.
Im Vorlauf auf der technisch schwierigen Strecke in Troja erwischte sie zwar keine gute Linie, qualifizierte sich aber als Elfte mit zwei Torstangenberührungen für das Semifinale, in dem sie als Achte ins Ziel kam. „Im Finale wollte ich es dann besser machen und habe mich voll konzentriert“, sagte die ehrgeizige Augsburgerin. Gesagt, getan. Sie absolvierte die Strecke im Finale als einzige Paddlerin ohne Torfehler und machte so den Bronzemedaillengewinn perfekt.
Ganz knapp schrammte Hannes Aigner vom AKV an diesem Edelmetall vorbei. „Das ist im ersten Moment ganz schön bitter“, gestand der Augsburger, der auf Platz vier mit Abstand bester Deutscher im Kajak Einer der Männer war. Den Sieger Peter Kauzer aus Slowenien sowie die beiden Tschechen Prindis und Prskavec bei ihrem Heimauftritt musste er vorbeiziehen lassen. Trotzdem gibt Aigner das Ergebnis Auftrieb für den Start der WeltcupSaison, die in zwei Wochen in der Slowakei startet. „Es waren ja immerhin nur drei Fahrer besser als ich, deshalb war es ein guter Einstieg. Und es gibt Motivation, es beim nächsten Mal besser zu machen und eine Medaille zu holen“, so der AKV-Paddler.
Als „mittelmäßig“bezeichnete Sideris Tasiadis seinen sechsten Platz in Prag. „Ich bin nicht ganz zufrieden, aber enttäuschend ist das Ergebnis auch nicht. Die Strecke ist schon sehr anspruchsvoll“, zog der Kanuschwabe Bilanz. Die deutschen Canadierfahrer hatten im tschechischen Wildwasser gehörig zu kämpfen. Als einziger der drei deutschen Fahrer hatte Tasiadis das Finale erreicht. „Ich hatte dann aber drei kleine Hänger und habe jeweils eineinhalb Sekunden verloren. Wenn man auf dieser kniffeligen Strecke nur ein bisschen von der Linie abkommt, hat man keinen Schwung mehr“, beschreibt er die Schwierigkeiten.
Als erster Starter im Finale blieb Tasiadis zwar ohne Torstabberührung und kam in 100.66 Sekunden ins Ziel. Diese Zeit aber wurde vom Sieger, dem Briten Ryan Westley, um 5.18 Sekunden unterboten.