Disco am Autoscooter, Blasmusik im Festzelt
Am Samstag ist traditionell auf dem Pöttmeser Volksfest Kinder- und Seniorennachmittag. Bei schönstem Sommerwetter vergnügen sich zwischen Biertisch, „Super Gaudi“und Schießbude Jugendliche, Familien und Senioren
Pöttmes Der Duft von gebrannten Mandeln und gegrilltem Hendl steigt schon beim Betreten der Pöttmeser „Wiesn“in die Nase. Aus dem Zelt ist böhmische Blasmusik zu hören. Draußen toben und lachen Kinder. Bei traumhaftem Wetter findet am Samstag der alljährliche Senioren- und Kindernachmittag auf dem Pöttmeser Volksfest statt. Über 800 Besucher jeder Altersklasse sind am Nachmittag auf dem Festgelände unterwegs. Am Abend wird es noch voller: beim Gauheimatabend des Heimat- und Trachtenvereins Pöttmes (»Seite 2).
Am Nachmittag herrscht auf dem Volksfestplatz ein wilder Musikmix. Aus dem Zelt dringt Blasmusik, gespielt von der Musikkapelle Pöttmes. Auf dem Gelände sorgen neun Schausteller für Spaß. Die drei Freunde Eileen, Celine und Jonas finden die Musik bei den Autoscootern einfach am besten. Die Jugendlichen sind jeden Tag auf dem „An dem Stand treffen sich einfach alle Jugendlichen aus Pöttmes“, sagt Jonas. Die jungen Leute sitzen auf den Stufen und beobachten von ihrem schattigen Plätzchen aus das wilde Treiben.
Unter den jungen Besuchern sind auch Eva und David Mühlpointner aus Pöttmes. Die Geschwister haben aber eine ganz andere Bude im Visier: den Schießstand direkt am Zelteingang. Zum ersten Mal dürfen sie dort zum Gewehr greifen. Mama Brigitte spendiert zehn Schuss. Und der Nachwuchs zeigt sich zielsicher. Zehn Schuss und zehn Treffer erreichten die Zehnjährige und ihr drei Jahre jüngerer Bruder. Als Belohnung dürfen sie sich eine Belohnung aussuchen.
Am Kindernachmittag gelten reduzierte Preise. Auch Eis und Süßigkeiten werden zu familienfreundlichen Preisen angeboten. Das nutzt auch Amelie Kallay. Die Neunjährige aus Pöttmes lässt sich an dem heißen Nachmittag ihr Softeis schmecken. Danach fährt sie noch eine Runde mit dem Karussell „Super Gaudi“. Schnell bewegt sich das Fahrgeschäft auf und ab, dazu laute Musik, Kunstnebel und Wasser. „Es ist einfach nur super“, sagt die junge Volksfestbesucherin nach der wilden Fahrt. Und auch bei anderen Besuchern kommt die „Super Gaudi“gut an. Danach muss Amelie aber schon zum nächsten Stand.
Auch die jungen Tänzerinnen von der Kinder- und Jugendgruppe des Pöttmeser Trachtenvereins kaufen sich nach ihrem Auftritt ein paar Chips. Gerade noch haben sie im Festzelt für die Senioren getanzt. Die 28 jungen Trachtler drehen für die älteren Zuschauer die Sternpolka und den Siebenschritt. Knapp 500 Pöttmeser über 70 Jahre sind zum Seniorennachmittag gekommen. Die Marktgemeinde spendiert den älteren Mitbürgern dort eine Brotzeit und eine kühle Maß. Bürgermeister Franz Schindele sagt, seit Jahrzehnten gehöre der Seniorenund Kindernachmittag zum alljährlichen Programm. Es sei ihm wichVolksfest. tig, dass auch die Älteren an dem sozialen Leben der Marktgemeinde teilhaben können. Mit dem Aktionsnachmittag will die Gemeinde aber auch Danke sagen. In seiner Rede zollt der Rathauschef den älteren Pöttmesern seinen Respekt: „Sie haben Deutschland nach dem Krieg aufgebaut und unsere Heimatgemeinde positiv mitgestaltet.“
Unter den Besuchern sind auch Bewohner der beiden Pflegeeinrichtungen in Pöttmes. Bewohner, Personal und etliche ehrenamtliche Helfer verbringen einen geselligen Nachmittag im Festzelt. Und auch die Pöttmeser Geistlichkeit ist mit dabei: Pfarrer Thomas Rein, Kaplan Helmut Epp und der ehemalige Pfarrer von Gundelsdorf, Othmar Kahlig, stoßen mit den Senioren an.
Die beiden Rentnerinnen Monika Wintermeir und Marianne Hörmann engagieren sich seit Jahren ehrenamtlich im Pflegezentrum St. Hildegard. Regelmäßig besuchen sie dort Heimbewohner und greifen den Pflegekräften unter die Arme. Auch am Seniorennachmittag betreuen sie die Heimbewohner. „Man bekommt so viel von den älteren Menschen zurück“, sagt Marianne Hörmann. Den Senioren gefällt der kleine Ausflug zum Volksfest. Die Pöttmeser Musikkapelle unter der Leitung von Herbert Pukas spielt „ruhigere“Blasmusik. „Damit man sich noch gut unterhalten kann“, so der Dirigent.
Am späten Nachmittag mischten sich die ersten Trachtenvereine aus ganz Bayern unter die Besucher. In ihren aufwendigen Gewändern stechen die Tänzer ins Auge. So auch die Mitglieder des Zeidler- und Volkstrachtenvereins aus Feucht in Mittelfranken. Der Verein ist einer der Patenvereine der Pöttmeser Trachtler. Vor dem Jubiläumsabend erholen sich die Tänzer im Biergarten von der langen Anfahrt.
Gestern Abend flogen im Festzelt noch die Späne: Dort stand zum Abschluss des Volksfestes noch der Sägewettbewerb auf dem Programm (Bericht folgt).