Ehestreit unter Asylbewerbern
20-Jährige berichtet bei Notruf von Todesdrohung
Aichach Mit mehreren Streifen inklusive Polizeihund eilte die Polizei am Samstagnachmittag in Aichach zu einer Asylbewerberunterkunft an der Franz-Beck-Straße. Der Grund dafür war der brisante Notruf einer 20-jährigen Frau. Die Nigerianerin sagte, sie sei von einem männlichen Mitbewohner mit dem Tode bedroht worden. Der Mann wolle sie mit einem Messer erstechen.
Vor Ort stellte sich laut Polizei heraus, dass es sich bei dem männlichen Mitbewohner um den 28-jährigen Ehemann der Frau handelte. Zwischen dem Paar war es wegen der Zubereitung des Essens zum Streit gekommen. In dessen Verlauf habe der Mann die Drohung ausgesprochen, so die Polizei. Wegen der unklaren Bedrohungslage, so die Polizei, wurde die Frau mit ihrem sechs Monate alten Kind vorläufig in eine andere Unterkunft verlegt. Bei der Auseinandersetzung wurde niemand verletzt. Die Polizei Aichach hat strafrechtliche Ermittlungen wegen Bedrohung eingeleitet.
Wegen der Verlegung der Frau waren noch am Samstag Mitarbeiter des Landratsamtes hinzugezogen worden. Da sich die Auseinandersetzung unter Umständen vor dem Haus abgespielt hat, werden mögliche Tatzeugen gebeten, sich mit der Polizei in Aichach in Verbindung zu setzen. In der gleichen Unterkunft war es Mitte Mai schon einmal zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen: Ein 35-jähriger Asylbewerber aus Nigeria war von einem zwei Jahre jüngeren Landsmann mit einem Messerstich lebensgefährlich verletzt worden.
Die beiden Männer hatten sich in einen Streit unter ihren Ehefrauen – 30 und 31 Jahre alt – eingemischt. Auch damals war es zunächst um die richtige Zubereitung von Essen gegangen. Während des Streits hatte der 33-Jährige erst mit einem Holzstock auf den 35-Jährigen eingeschlagen und sich dann eines Küchenmessers bemächtigt, mit dem er offenbar zustach. Der 33-Jährige wurde in Untersuchungshaft genommen.