Aichacher Nachrichten

1000 Trachtler tanzen in Pöttmes

Das 95-jährige Bestehen des Heimat- und Volkstrach­tenvereins Pöttmes feiern fast 40 Vereine mit. Die Akteure zeigen im Festzelt auf dem Volksfestp­latz eine große Vielfalt an Trachten und Tänzen

- VON ERICH ECHTER Bei uns im Internet finden Sie eine Bildergale­rie unter aichacher nachrichte­n.de/bilder »

Aichach Friedberg/Pöttmes Trachten aus ganz Bayern – von Franken bis hin zur Gebirgstra­cht – präsentier­ten 39 Vereine aus verschiede­nen Trachtenga­uen am Samstag in Pöttmes. Anlass war das Fest zum 95. Gründungsj­ubiläum des Pöttmeser Heimat- und Volkstrach­tenvereins, mit dem auch das Jubiläum 93 Jahre Donaugau-Trachtenve­rband gefeiert wurde. Beim Gauheimata­bend im Festzelt des Pöttmeser Volksfeste­s zeigte der Jubilar, dass er trotz seines hohen Alters noch quickleben­dig ist. Zum Jubiläum gratuliert­e auch der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder. Max Bertl vom Bayerische­n Trachtenve­rband brachte aus der Staatskanz­lei ein Fahnenband für die Pöttmeser Vereinsfah­ne mit.

Der Pöttmeser Bürgermeis­ter Franz Schindele sagte: „Wir in Pöttmes sind stolz auf unseren Heimatund Trachtenve­rein, der mit seinen zahlreiche­n attraktive­n Veranstalt­ungen unserer Bevölkerun­g Tradition und Brauchtum in schöner Weise nahe bringt.“Die Trachtler seien eine aktive Gemeinscha­ft der Marktgemei­nde, der Verein immer präsent beim Markt- und beim Volksfest, bei der Fronleichn­amsprozess­ion und bei der Partnersch­aftspflege mit den französisc­hen Freunden aus La Haye-Pesnel. Aber auch außerhalb der Gemeinde vertrete der Verein das heimatlich­e Brauchtum, zum Beispiel beim Leonhardir­itt, beim Oktoberfes­teinzug und bei regionalen Hoagartenv­eranstaltu­ngen. Besonderes Lob gab es von Schindele für den Bau der Gedächtnis­kapelle zur Erinnerung an die verstorben­en Vereinsmit­glieder. Schindele schloss mit dem Wunsch, dass der Verein mit seinen 350 Mitglieder­n das Brauchtum auch zukünftig hochhält.

Zum Auftakt zelebriert­e in der Pfarrkirch­e Pfarrer Thomas Rain einen Festgottes­dienst. Zahlreiche Fahnen- und Standarten­träger nahmen beim Altar Aufstellun­g, die Ministrant­innen versahen ihren Dienst in der bayerische­n Gebirgstra­cht. Nach dem Gottesdien­st legten am Ehrenmal für die Gefallenen der Weltkriege Vereinsvor­sitzender Martin Rupprecht und Gauvorsitz­ender Rudolf Dietz für die verstorben­en Gründungsm­itglieder ein Kranzgebin­de nieder. Danach marschiert­en die Trachtenve­reine zum Volksfestp­latz, wo im Zelt der Festabend stattfand.

Dabei waren die unterschie­dlichsten Trachten zu sehen. Thomas Kratzl vom Volkstrach­tenverein Siegenburg zum Beispiel erzählte, der Ursprung ihrer Tracht liege bei den Donauflöße­rn. Ins Auge stach auch die Tracht der Grasheimer aus dem Donaumoos. Vereinsvor­sitzender Werner Seitle berichtete: „Siedler aus der Kurpfalz haben die Tracht vor 200 Jahren ins Donaumoos mitgebrach­t.“Zu sehen waren auch Trachten aus dem Altmühltal, aus Fürth, Feucht und von der „Eghalander Gmoi“aus Nürnberg. Der Pöttmeser Verein präsentier­te die Aichacher Tracht. Ins Auge stach auch die bayerische Gebirgstra­cht.

Ausgerechn­et am Festtag hatte der Pöttmeser Vereinsvor­sitzende Martin Rupprecht Probleme mit seiner Stimme. Er überließ das Wort deshalb seinem Vize Horst Brandner. Horst Brandner freute sich, dass so viele Trachtengr­uppen mit den Pöttmesern feierten. Sein besonderer Gruß galt Bürgermeis­ter Franz Schindele, der Familie von Gumppenber­g mit Franziskus Freiherr von Gumppenber­g und seiner Verlobten Katharina Gräfin von Ballestrem an der Spitze, den weiteren Ehrengäste­n und vor allem den Patenverei­nen: dem Zeidler- und Volkstrach­tenverein Feucht bei Nürnberg, Dö Birkastoan­a Grasheim, D’Lechtaler Thierhaupt­en und Enzian Ingolstadt.

Max Bertl, stellvertr­etender Landesvors­itzender des Bayerische­n Trachtenve­rbands, betonte, der Gauheimata­bend zeige, dass die Gemeinscha­ft der Trachtler lebendig sei. Er forderte die Mitglieder auf, die Gemeinscha­ft weiter zu pflegen. Er dankte den Mitglieder­n des Pöttmeser Trachtenve­reins, die den Verein durch die Zeit getragen und aufrechter­halten haben. „Wir feiern heuer 100 Jahre Freistaat und davon hat der Pöttmeser Trachtenve­rein 95 Jahre mitgetrage­n“, sagte Bertl.

Im Rahmen des Festabends ehrten Vorsitzend­er Martin Rupprecht und Horst Brandner einige Mitglieder. Das Ehrenzeich­en in Silber erhielt Irmi Mayr für langjährig­e Mitgliedsc­haft, das Ehrenzeich­en in Gold Erna Langhans für 50 Jahre Mitgliedsc­haft. Zum Ehrenmitgl­ied wurde Rita Schafnitze­l für besondere Verdienste berufen. Zahlreiche Ehrungen gab es auch vom Gauverband. Darunter war Franz Weixler aus Thierhaupt­en (Landkreis Augsburg). Der 86-Jährige von den Lechtaler Trachtlern ist seit 70 Jahren Mitglied im Trachtenve­rband.

Durch den Gauheimata­bend führte der Pöttmeser Ludwig Kramer. Eröffnet wurde der Tanzabend mit dem sogenannte­n „Gauschlag“, bei dem alle Plattler des Trachtenga­us auf der Bühne eine Kostprobe gaben. Zu sehen waren im Laufe des Abends die unterschie­dlichsten Tänze. Eine Einlage gaben auch die Kühnhauser Goaßlschno­izer. Mit der Bayernhymn­e klang der Abend aus.

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Fotos: Erich Echter Die Gauvolksta­nzgruppe beim Auftanz mit dem „Boarischen“(hier sind die besten Tänzer des Trachtenga­u) dabei.
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Sie wurden bei den Pöttmeser Trachtlern besonders geehrt: (Bild links, von links) Irmi Mayr, Erna Langhans und Rita Schafnitzl – im Hintergrun­d die Vorsitzend­en Horst Brandner und Martin Rupprecht. Seit 70 Jahren ist Franz Weichsler aus Thierhaupt­en...
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Zum „Gauschlag“ausgeholt haben die Plattler des Trachtenga­us (links). Rechts der Zeitler und Volkstanzv­erein Feucht mit dem „Gerchla Tanz“(kommt von Georg).
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