Landkreis will Pfandbecher einführen
Die Kommunale Abfallwirtschaft holt das Mehrwegsystem für Kaffeebecher ins Wittelsbacher Land – wenn die Beteiligten mitziehen. Infoveranstaltung am 11. Juni
Aichach Friedberg Für Kaffeetrinker funktioniert das System denkbar einfach: Wer einen Coffee to go bestellt, erhält diesen im Pfandbecher. Der Pfandpreis beträgt einen Euro. Zurückgeben lassen sich die Becher in jedem teilnehmenden Geschäft. Dieses Recup-Mehrwegsystem soll dem Müllberg an leeren Pappbechern nun auch im Wittelsbacher Land den Garaus machen. Bei 30 Stellen, die den Becher ausgeben, wird sogar eine spezielle „Wittelsbacher Land Edition“zu haben sein.
Deutschlandweit sind bereits mehr als 1000 Kaffeeanbieter dabei. In Augsburg ist das System im März ebenfalls schon gut angelaufen. Mittlerweile gibt es dort 67 Teilnehmer, darunter auch McDonald’s. Im Landkreis Aichach-Friedberg ist die Zahl der aktiven Teilnehmer dagegen noch überschaubar.
Seit der ersten Stunde bei Recup ist beispielsweise die Augsburger Bäckerei und Konditorei Wolf dabei, die Filialen in Kissing und Friedberg hat. Dort ist der Pfandbecher über die Augsburger Initiative erhältlich. In Aichach konnten die Kunden bis jetzt in mehreren Cafés und Bäckereien ihren eigenen Kaffeebecher mitbringen, um ihn mit Kaffee befüllen zu lassen. Verkäu- in der Bäckerei Scharold ist das auf jeden Fall lieber als der Griff zum Einweggefäß, wie eine Umfrage ergeben hatte. Auf diese Weise könne der Abfall, der durch die beschichteten Becher aus Pappe entstehe, zumindest verringert werden, hieß es dort. Genauso wird es auch in der Bäckerei Bauer in Aichach gehandhabt. Hier ist es normal, dass Kunden ihre eigenen Trinkgefäße mit in die Bäckerei bringen, um sich Kaffee zu holen.
Auch im Aichacher Café Koch werden Cappuccino, Milchkaffee und Co. in mitgebrachte Gefäße gefüllt, wenn der Kunde das so möchte. Viele Gäste trinken ihren Kaffee hier aber ohnehin ganz in Ruhe und im Sitzen. Daran wird sich mit der Einführung des Recup-Systems wohl wenig ändern.
Wer spontan auf die Schnelle einen Kaffee für unterwegs kauft, könnte mit einem recycelbaren ReCup-Becher bald auch im Landkreis Aichach-Friedberg Gutes für die Umwelt tun. Das funktioniert aber nur, wenn sich möglichst viele Teilnehmer an dem System beteiligen. Vor Kurzem hatte schon ein Treffen mit den Wirtschafts- und Gewerbeverbänden im Landratsamt stattgefunden, bei dem sich die Beteiligten laut Landratsamt auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt hatten. Nun gehe es darum, dass aus Befürwortern auch Partner werden, weil die Dichte des Netzes über den Erfolg des Pfandsystems entscheide. Nur wenn der Kaffeekunde den Becher möglichst bequem wieder zurückgeben kann, wird er das Mehrwegsystem nutzen. Je mehr Gastronofern men sich vor Ort beteiligen, desto besser wird das Angebot angenommen, sind die Vertreter der Abfallwirtschaft überzeugt. Am Montag, 11. Juni, veranstaltet die Kommunale Abfallwirtschaft deshalb mit den kooperierenden Verbänden aller Anbieter von Kaffee zum Mitnehmen im Landkreis eine Infoveranstaltung. Sie beginnt um 11 Uhr im Landratsamt an der Münchner Straße 9 im Raum U02.
Für Kaffeeanbieter soll das Recup-System ebenfalls nicht kompliziert sein. Wer mitmachen möchte, registriert sich unter www.recup.de. Die Mitgliedsgebühr beträgt einen Euro pro Tag und Standort. Wenn die Becher stark abgenutzt sind, nimmt Recup sie zurück und führt sie der Wiederverwertung zu. Neben den Bechern erhalten die teilnehmenden Unternehmen Infomaterial und Aufkleber, mit denen sie die Pfandbecher in ihrem Laden bewerben können. Der Standort des Kaffeeanbieters wird in eine App aufgenommen.
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Anmeldung Die Kommunale Abfall wirtschaft im Landratsamt informiert und nimmt Anmeldungen zur kostenlosen Infoveranstaltung entgegen unter Tele fon 08251/86167 16.