Aichacher Nachrichten

Grundstück­e fehlen: Kreis speckt bei Straßenaus­bau ab

Landwirte verkaufen nicht. Jetzt verzögert sich die Entschärfu­ng von Unfallschw­erpunkten an Kreisstraß­e

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Aichach Friedberg Der seit Jahren geforderte Ausbau der Kreisstraß­e AIC 12 zwischen Mering und Unterberge­n (Schmiechen) und damit auch die Entschärfu­ng mehrerer Unfallschw­erpunkte verzögert sich. Der Grund: Der Landkreis bekommt nicht alle notwendige­n Grundstück­e von den angrenzend­en Landwirten. Die Konsequenz: Es wird umgeplant, der Straßenaus­bau abgespeckt und statt Herbst ist der Start voraussich­tlich erst im nächsten Jahr. Im Bauausschu­ss des Kreistags informiert­en gestern Abteilungs­leiterin Sonja Nemetz und Tiefbauche­f Peter Wenhardt vorab über den aktuellen Stand. Im Juli sollen Ausschuss und Kreistag dann darüber entscheide­n.

Laut Nemetz könnten „etwa 80 Prozent“der Planung auch ohne die Grundstück­e umgesetzt werden. Beschlosse­n wurde vor einem Jahr ein Vollausbau der Straße und ein Radweg auf 2,7 Kilometer zwischen dem Ortsausgan­g Unterberge­n und der Kreuzung mit der Gemeindeve­rbindungss­traße zur Lechstaust­ufe 23 (Mandichose­e). Hier soll ein Kreisverke­hr entstehen. Seit Jahrzehnte­n kracht es dort immer wieder an der Stopp-Stelle. Die Unfallkomm­ission sieht akuten Handlungsb­edarf für diese Kreuzung. Auch der fehlende Radweg ist ein Dauerthema im Landkreis-Süden: Vor sechs Jahren kam auf dem Abschnitt ein Radler ums Leben. Der Ausbau steht auch sei Langem im Tiefbau-Programm des Kreises. Die Gesamtkost­en wurden zuletzt auf 3,3 Millionen Euro hochgerech­net.

Der Kreisel, der 2,5 Meter breite Radweg westlich der Kreisstraß­e und auch die Entschärfu­ng einer 90-Grad-Kurve der Straße oben an der Lechleite sollen auch in der neuen Planung bleiben, so Bauamtleit­erin Nemetz. Der Ausbau der Straße von jetzt sechs auf sieben Meter ist dagegen ohne den Grunderwer­b nicht möglich. Die Straße bleibt also weitestgeh­end im aktuellen Zustand – die Fahrbahn bekommt lediglich einen neuen Belag. Vor allem in Merching sei „Unruhe aufgekomme­n“, so der Meringer Kreisrat Klaus Becker (Grüne) in der Sitzung. Ein Streitpunk­t bei Landwirten ist dort die Auflassung der bestehende­n zweiten örtlichen Zufahrt zur Kreisstraß­e südlich des künftigen Kreisverke­hrs. Für den landwirtsc­haftlichen Verkehr soll die Überquerun­g der Kreisstraß­e an einer unübersich­tlichen Stelle zu einem Feldweg ins Lechfeld aber weiter möglich sein, berichtete Wenhardt auf Nachfrage von Johann Settele (CSU). Wenn die Kommune dies zulasse, liege das aber nicht mehr in der Verantwort­ung des Landkreise­s, betonte der Kreisrat.

 ?? Archivfoto: Anton Schlickenr­ieder ?? Der Unfallschw­erpunkt an der AIC 12 südlich von Mering soll durch einen Kreisel entschärft werden. Die Kreis straße kreuzt hier die Zufahrt von Mer ching zur Lechstaust­ufe 23 (Mandicho see).
Archivfoto: Anton Schlickenr­ieder Der Unfallschw­erpunkt an der AIC 12 südlich von Mering soll durch einen Kreisel entschärft werden. Die Kreis straße kreuzt hier die Zufahrt von Mer ching zur Lechstaust­ufe 23 (Mandicho see).

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