Wieder Favorit
Bayern München geht mit breiter Brust in das dritte Duell gegen Berlin
Berlin Noch in der Berliner Abenddämmerung starteten die BayernBasketballer ihren Rückflug mit einem Propeller-Charter Richtung Süden. Vor dem dritten Finalduell am Sonntag (18.30 Uhr) wollten die Münchner keine Zeit verlieren – und gaben sich trotz ihres überlegenen Siegs zum 1:1-Ausgleich in der Endspielserie betont bescheiden. „Wir können jetzt nicht hochfliegen und denken, wir sind Meister“, sagte Bayern-Profi Nihad Djedovic nach dem deutlichen 96:69-Auswärtserfolg. Beiden Teams fehlen nun noch zwei Siege zum Titel – die Favoritenrolle haben die Münchner aber wieder zurückerobert.
Der selbstbewusste Auftritt in der Hauptstadt lässt den Glauben an den ersten Meistercoup seit 2014 wachsen. „Ich hoffe, dass wir die Leistung wieder bringen können, dann haben wir gute Chancen, auch zu Hause zu gewinnen“, sagte Geschäftsführer Marko Pesic. Frühzeitige Vergleiche mit seiner aktiven Berliner Zeit wehrte der sportliche Bayern-Macher aber ab – mit Alba hatte der ehemalige deutsche Nationalspieler reihenweise Trophäen gesammelt.
Der Heimvorteil im Duell der Erzrivalen scheint von untergeordneter Bedeutung, schon während der regulären Saison gab es zwei Auswärtssiege. Um nun wieder zurückzuschlagen, müssen die Berliner wieder zu ihrem temporeichen und variablen Angriffsspiel finden, dass die Bayern fast komplett unterbinden konnten. Nur einmal erzielte der Hauptstadtklub in dieser Bundesliga-Saison noch weniger Punkte als im zweiten Finale.
„Wir dürfen uns jetzt nicht irgendwo verstecken, trauern, etwas beklagen und uns schlecht fühlen, sondern Brust raus und weiter geht’s“, forderte AlbaGeschäftsführer Marco Baldi auf der Jagd nach der ersten Meisterschaft seit zehn Jahren. „Wir dürfen das jetzt nicht einsickern lassen.“
Als Luke Sikma, wertvollster Spieler der Hauptrunde, kurz nach der Klatsche bereits wieder mit einem breiten Lächeln durch den VIP-Raum schlenderte, erhielt er deshalb dafür auch ein Extra-Lob von Berlins Macher. „Das muss unsere Einstellung sein.“