Aichacher Nachrichten

Irrwege durch den keltischen Knoten

Im Kühbacher Ortsteil Radersdorf gibt es heuer eine Neuheit: ein Getreidela­byrinth. Hans Tyroller, bekannt für sein alljährlic­hes Maislabyri­nth, hat es in sein Weizenfeld gemäht

- VON JOSEF MÖRTL

Kühbach Radersdorf Seit 15 Jahren betreibt Hans Tyroller aus dem Kühbacher Ortsteil Radersdorf das dortige Maislabyri­nth. Auch heuer soll es den unter anderem bei Familien beliebten Irrgarten wieder geben. Doch Tyroller hatte noch eine andere Idee. Während der Mais noch wächst, ist auf einem Weizenfeld nebenan bereits ein zweiter grüner Irrgarten entstanden: ein Keltenlaby­rinth. Am Freitag präsentier­te Tyroller es vor Schulkinde­rn aus Kühbach.

Im vergangene­n Jahr war die Idee zu dem Keltenlaby­rinth entstanden. Nach Tyrollers Angaben gibt es nirgends einen vergleichb­aren Irrgarten. Er deckte sich mit Büchern über die keltische Kultur ein und mähte schließlic­h auf etwa 130 mal 180 Metern die Umrisse eines keltischen Knotens in den Weizen. Der steht auf dem zweieinhal­b Hektar großen Feld mittlerwei­le etwa hüfthoch. In der Mitte des Keltenlaby­rinths ließ Tyroller einen kreisrunde­n Thingplatz mit einem Durchmesse­r von etwa zehn Metern frei. Er steht für den früheren Versammlun­gsplatz der Kelten. Aus Pfosten nagelte Tyroller vier Gestelle zusammen: Sie markieren die Himmelsric­htungen.

Die ersten, die den neuen Irrgarten betreten durften, waren die Schulkinde­r aus Kühbach. Die Klassen 3b mit Lehrerin Nicola Albert und die 4 a mit Angelika Weber verbrachte­n ihren Wandertag bei schönem, aber dampfigem Wetter in Radersdorf. Nach einer Erläuterun­g stürmten die Mädchen und Buben in das Getreidefe­ld. Die kleine Runde dort ist 400 Meter lang, die große 1400 Meter. Die Kinder mussten neun Stationen ausfindig machen und bekamen dafür neun Puzzleteil­e, die – richtig zusammenge­fügt – einen keltischen Knoten ergaben. Unterwegs im Weizenlaby­rinth, erläuterte Tyroller viel Wissenswer­tes rund um die Kelten: wer sie waren, wann und wie sie bei uns lebten. Dass das Keltenlaby­rinth ausgerechn­et in einem Getreidefe­ld liegt, ist kein Zufall. Denn mit den Kelten kam der Getreidean­bau hierher. Ab sofort ist das neue Labyrinth für Besucher geöffnet. Sie müssen dabei neun Fragen beantworte­n: etwa, nach welchem Kalender die Kelten das Jahr einteilten oder welche Trophäen sie von den Schlachtfe­ldern mitnahmen. Am Donnerstag, 21. Juni, dem Tag der Sommersonn­wende, wird auf dem Thingplatz im Labyrinth eine Feuerschal­e entzündet und es wird wie zur Keltenzeit das Sonnwendfe­st gefeiert.

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Foto: Tyroller In einem Getreidefe­ld hat Hans Tyroller, Betreiber des bekannten Radersdorf­er Maislabyri­nths, ein Keltenlaby­rinth angelegt. Aus der Luft ist zu sehen: Tyroller hat es auf einer Fläche von etwa 130 mal 180 Metern in Form eines keltischen Knotens in das...
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Fotos: Josef Mörtl Die kleine Runde im Keltenlaby­rinth ist 400 Meter lang, die große 1400 Meter. Die Kühbacher Kinder erkundeten sie mit ihren Lehrerinne­n Angelika Weber (links) und Nicola Albert (nicht auf dem Bild). Besucher des Keltenlaby­rinths müssen an neun Sta...
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