Von Autos zu Versicherungen
Die Aichacher Versicherungsagentur Greifenegger kann auf eine 50 jährige Geschichte zurückblicken. Den Grundstein legte eine schicksalhafte Begegnung
An einem Tag Mitte der 1960er-Jahre kaufte der selbstständige Versicherungsvertreter Hans Stockinger bei Adolf Greifenegger ein Auto. Der junge und versierte Gebrauchtwagenhändler machte offenbar einen guten Eindruck auf Stockinger. Denn als dieser krankheitsbedingt sein Geschäft aufgeben musste, bestimmte er den Autoverkäufer als seinen Nachfolger. Das war der Anfang der Geschichte einer der heute erfolgreichsten Versicherungsagenturen der Zurich Gruppe.
„Ich hatte ja gar keine Ausbildung in dieser Richtung“, erinnert sich der heute 79-Jährige. „Aber ich habe mich gründlich eingelesen – denn wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig.“Ohnehin hatte er gar keine andere Wahl: Stockinger hatte ihn bei der Zentrale der Agrippina-Versicherungsgruppe in München bereits als neuen Vertreter für Aichach gemeldet. Dieser verstarb kurze Zeit später und Greifenegger nahm die Arbeit auf. „Zunächst habe ich mich bei jedem Kunden persönlich vorgestellt“, erzählt er. „Die Menschen waren sehr dankbar, dass sie wieder einen Ansprechpartner hatten.“Mit Fleiß und unzähligen Kilometern, die er mit dem Fahrrad zurücklegte, baute sich Greifenegger so einen großen Kundenstamm auf, den er von seinem Wohnzimmer aus betreute. Versicherungsprämien wurden damals noch persönlich beim Kunden abgeholt: „Die Leute hatten ihre Prämien in bar zu Hause und ich kam zum Kassieren vorbei.“Bei vielen dieser Besuche wurden neue Verträge abgeschlossen – für Greifenegger ein Zeichen des Vertrauens. In der Bahnhofstraße richtete er sein erstes Ladenbüro ein, wo er die Kunden empfangen und beraten konnte. Als er später mit seiner Familie in ein Reihenhaus zog, wurde ein Kellerraum zum neuen Büro. Hier bildete Greifenegger auch seinen ersten Lehrling aus. Doch mit dem Einstieg von Sohn Harald im Jahr 1983 änderte sich einiges. „Ich hatte in München bei der Zentrale der Agrippina gelernt und brachte natürlich meine eigene Vorstellung einer modernen Versicherungsagentur ein“, erzählt Harald Greifenegger. Sein wichtigstes Anliegen war ein Ladenbüro in der Stadt.
„Bua, das war das Beste!“
„Das kostete mich Monate intensivster Gespräche, denn mein Vater wollte das nicht.“Dieser ließ sich jedoch irgendwann überzeugen und im Jahr 1989 war es so weit: Die Greifeneggers eröffneten ihre Niederlassung direkt am Stadtplatz. „Und schon kurze Zeit später sagte mein Vater zu mir: ,Bua, das war das Beste, das wir je gemacht haben.‘“Zehn Jahre später folgte die nächste große Veränderung: Adolf Greifenegger übergab die Geschäftsführung an seinen Sohn. Außerdem zog die Agentur vom Stadtplatz in die heutigen Räume in der Martinstraße 24.
Die Greifeneggers sind ein hervorragendes Beispiel für ein dynamisches Familienunternehmen, das sich stets weiterentwickelt. So brachte auch Harald Greifeneggers Sohn Florian seine Ideen und sein Können ein, als er im Jahr 2010 in das Geschäft mit einstieg. Seine Erfahrungen aus der Ausbildung zum Versicherungskaufmann sowie aus seinem Studium an der Fachhochschule für Okönomie und Management brachten das Unternehmen voran. Mittlerweile zählt die Firma mit seinen sieben Mitarbeitern zu den größten und erfolgreichsten Versicherungsagenturen der Zurich Gruppe Deutschlands. pm/jkor