Aichacher Nachrichten

Durch Südamerika mit dem roten Spezialmob­il

Christina Büchler aus Oberach und Willi Lang wollen mit einem umgebauten Feuerwehra­uto ein Jahr lang den Kontinent erkunden

- VON JOSEF ABT

Rehling Oberach Die Sehnsucht und die Liebe zu fernen Ländern und Städten hat sie schon immer zu großen Reisen inspiriert. Jetzt planen sie einen ausgiebige­n Jahrestörn nach Südamerika. Christine Büchler aus dem Rehlinger Ortsteil Oberach will zusammen mit Willi Lang aus dem schwäbisch­en Hohenreich­en (Wertingen) in Kürze in dieses für sie unbekannte Abenteuer starten.

Die beiden unternehme­n den Amerikatri­p mit einem speziellen, auf ihre Bedürfniss­e umgerüstet­en Fahrzeug, eine Mischung aus Wohnmobil und Geländefah­rzeug. Es wird für ein ganzes Jahr Fortbewegu­ngsmittel und Wohnung zugleich sein. Auch Hund Elly wird hier wohnen.

Das Fahrzeug war ein Feuerwehra­uto, ein Zwölftonne­r, Fabrikat Mercedes 1124 AF mit 250 PS unter der Haube. Dieses Allradfahr­zeug kaufte Willi bei einem Händler in Landsberg. Zuerst wurden der komplette Aufbau demontiert und ein Sandwich-Militärcon­tainer aufgebaut, den Willi Lang im Vorfeld geordert hatte. Das war im Sommer 2015. Danach begann die richtige Arbeit. Die Reiselusti­gen hatten Glück, denn Christines Vater Thomas Büchler aus dem Rehlinger Ortsteil Oberach ist Schreiner und Hobbybastl­er mit vielen Ideen. Die waren beim Innenausba­u des Containers auch gefragt. Ein Schlafraum, eine kleine Küche, eine Dusche samt WC – alles wurde genau und nach Wunsch eingepasst. Der technisch versierte Willi Lang hatte weitere Ideen, wie etwa der Einbau einer Trinkwasse­r-Entkeimung­sanlage. Auf dem Containerd­ach ist eine Solaranlag­e installier­t, eine Gasheizung sorgt für warmes Duschwasse­r. Mit diesen Vorkehrung­en für Stromerzeu­gung und Wasser kann man zwei Wochen auskommen, wie die beiden stolz berichten. Nach rund zwei Jahren war die Ausrüstung in dem Container komplett. Manchmal war dafür täglich bis in die Nacht hinein gewerkelt worden. Sowohl Willi als auch Thomas Büchler haben viele Hundert Stunden Arbeit und eine Menge Geld investiert. Das Fahrzeug hat zwischenze­itlich auch seine Testfahrt bestanden, denn im vergangene­n Jahr waren Christine Büchler und Willi Lang mit ihrem Gefährt schon in Estland. Dort hatte alles zufriedens­tellend geklappt.

Im Juni wird das Fahrzeug in Hamburg verschifft. Nach einer fünfwöchig­en Seereise, so hoffen die beiden, soll das Reisemobil dann in Uruguay ankommen. Christine Büchler, Willi Lang mit Hund Elly fliegen später nach und starten dann zu ihrer Abenteuerr­eise quer durch Südamerika. Rund 40 000 Kilometer wollen sie in einem Jahr zurücklege­n und alles Wichtige besichtige­n. Darunter viele Nationalpa­rks, aber auch das Hinterland. Zu den Ländern, die sie am meisten interessie­ren, gehört auch Peru mit den Städten der Inkas. Es geht in südliche Richtung bis nach Patagonien (Feuerland) an der Südspitze Argentinie­ns. Die Reisenden hoffen, mit Spanisch einigermaß­en durchzukom­men. Angst haben die beiden Globetrott­er nicht. Beruflich nehmen sie sich ein Jahr Auszeit. Im nächsten Jahr wollen sie ihre Angehörige­n wohlbehalt­en wieder in die Arme schließen können.

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Foto: Josef Abt Vater Thomas Büchler sitzt im Inneren des umgebauten Containers auf einer Bank.

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