Kindergarten wird im Keller erweitert
Die zwei fehlenden Gruppenräume entstehen jetzt im Untergeschoss des alten Obergriesbacher Schulgebäudes. Gegenüber dem Neubau soll das optisch gar nicht auffallen
Obergriesbach Der schicke Neubau des Obergriesbacher Kindergartens, der an die Gemeindekanzlei angrenzt, befindet sich gerade auf der Bau-Zielgeraden. Dass er dennoch bereits zu klein ist für die große Anzahl an Kindern, die angemeldet wurden, das war den Gemeindevertretern bereits bewusst. Wie sie das Problem allerdings lösen sollten und in welcher Form die zwei fehlenden Gruppen – eine Kindergarten- und eine Krippengruppe – untergebracht werden können, dafür waren einige Gespräche nötig.
Bereits vergangene Woche hatte der Gemeinderat nicht öffentlich mit Unterstützung des Planungsbüros beraten. Und auch vor der Sitzung am Dienstag kamen die Räte zusammen, um unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Erweiterungsoptionen und die Sanierung der ehemaligen Schule zu beraten. Dabei kamen sie zu einem Ergebnis. Einstimmig beschlossen die Räte, dass die Planer eine Skizze anferti- gen sollen. Diese wollen sie dann der Regierung von Schwaben präsentieren, um so einen Zuschuss zu erwirken.
Dass die Planung der zwei fehlenden Gruppenräume in eben den Räumlichkeiten erfolgen soll, wo aktuell bereits Kindergartenkinder betreut werden, konnten Tassilo Drobek, Anja Klein und Markus Weber nicht mittragen. Damit unterlagen sie dem vollständig anwesenden Gremium. Fazit: Die Erweiterung des Kindergartens wird im Keller der ehemaligen Schule geplant. Da diese Etage durch den neuen Kindergarteneingang ebenerdig zugänglich sein wird, wird aus dem Keller von heute quasi das Erdgeschoss von morgen.
Vor dieser Entscheidung taten die Räte ihre Meinungen im Einzelnen kund. Lorenz Mahl wünschte sich eine Fokussierung auf die Kindergartenräume. Fenster und Heizung sollen dort erneuert werden. Auf eine Außenisolierung könne verzichtet werden. Gerhard Kinzel stimmte ebenfalls für die untere Ebene und betonte, dass diese optisch ebenso aussehen müsse wie der Neubau des Kindergartens. Kinzel: „Wenn es dafür keinen Zuschuss gibt, machen wir es eben alleine.“Dass Neubau und Erweiterung optisch gleich sein müssen, forderte auch Manfred Kern, der ergänzte, dass die Kindergartengruppen im Bestandsgebäude einen Zugang nach draußen bekommen sollen.
Obgleich Stefan Asam Bauchschmerzen mit Blick auf die Kosten anmeldete, sprach er sich für die Erweiterung des Kindergartens im Untergeschoss aus. So sei nach dem Eingang in den Neubau des Kindergartens ein Abzweig nach links und rechts möglich. Material und Ausstattung müssten gleich sein. Der Vorteil, den er sieht, ist, dass dadurch keine Verlagerung des Sitzungssaals nötig wird.
Hans Greppmeier beleuchtete einmal mehr den finanziellen Rahmen, der mit einer Investitionssumme von 3,5 Millionen für den Neubau eigentlich ausgereizt sei. „Finanziell betrachtet sind wir mit der neuen Situation überfordert“, erklärte er. Auch deswegen sprach er sich für eine Fokussierung auf die Räumlichkeiten des Kindergartens aus.
Das zweite große Thema, die Sanierung des Gebäudes, in dem einst die Obergriesbacher Schüler unterrichtet wurden, wurde vergleichsweise schnell abgehandelt. In puncto Sanierung herrschte fast Einigkeit. Die einzige Gegenstimme erhob Peter Liebl. Beschlossen wurde damit, die Fenster, die Heizung und die Sanitäranlagen zu sanieren und damit auf den heutigen Stand der Technik zu bringen.
● Wasserleitung im Eichenweg Einstimmig beschloss der Rat, die Wasserleitung im Eichenweg für einen Aufpreis von 75000 Euro so zu verlegen, dass es keine Probleme mit der Schalung mehr gibt.
Aus dem Keller von heute wird quasi das Erdgeschoss von morgen