Aichacher Nachrichten

Nächster Anlauf für Luxushotel am Festspielh­aus

Eigentümer Rietzler betraut einen Projektent­wickler für ein Fünf-Sterne-Haus. Der ist in Füssen kein Unbekannte­r

- VON DOMINIK RIEDLE UND MARKUS RAFFLER

Füssen Kommt in das Hotelproje­kt am Füssener Festspielh­aus nach jahrelange­m Stillstand plötzlich Bewegung? Festspielh­aus-Eigentümer Manfred Rietzler hat den Projektent­wickler und Architekte­n Tom Krause damit beauftragt, die Planung für ein Fünf-Sterne-Hotel mit 149 Zimmern voranzutre­iben. Planungsre­chtlich steht das Vorhaben völlig am Anfang, über die Finanzieru­ng gibt es bislang keine konkreten Angaben.

Krause ist am Forggensee kein Unbekannte­r: Er hatte bereits im Januar 2015 Pläne für ein neues Hotel am Seeufer vorgestell­t. Damals war die Rede von Investitio­nen in Höhe von 60 Millionen Euro. Passiert ist seitdem nichts – nicht zuletzt aufgrund der Pleite des Festspielh­auses 2016 und des anschließe­nden Eigentümer­wechsels.

Nun aber setzt Rietzler auf Krauses Konzept, wie er auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt. Er wolle die Planung aus dem Jahr 2015, die der Stadtrat bereits positiv bewertet hat, wieder aufgreifen. „Somit ist es naheliegen­d, das Team, das sich mit der Thematik bereits beschäftig­t hat, mit dem Projekt zu betrauen.“

Krause hat in den vergangene­n Jahren mehrfach für Schlagzeil­en gesorgt: Auf der Internetse­ite seines Eschweiler Unternehme­ns „Krause Bohne Architects Planners Internatio­nal“listet er mehrere große Hotelvorha­ben auf, darunter auch das „Mega-Resort Schloss Beberbeck“. Was nicht im Netz steht: Das Resort wurde nie verwirklic­ht. 420 Millionen Euro sollten Geldgeber in „Europas größtes Tourismusp­rojekt“investiere­n. Krause hatte 2005 die Idee dazu. Selbst der damalige hessische Ministerpr­äsident Roland Koch trommelte für die Idee, Luxushotel­s und Golfplätze zu bauen. Umgesetzt wurde jedoch nichts. Auf Anfrage erklärt Krause, das Projekt sei damals „aus politische­n Überlegung­en heraus nicht realisiert worden“.

Zu seinem Projekt am Forggensee erklärt Krause, dass es nun darauf ankomme, möglichst zügig das nötige Verfahren in Gang zu bringen. Dafür ist es zunächst erforderli­ch, dass der Füssener Stadtrat nächste Woche der Änderung des Bebauungsp­lanes zustimmt. Bürgermeis­ter Paul Iacob hofft, dass die Kommunalpo­litiker grünes Licht geben, denn er ist von Krauses Plänen „absolut überzeugt“. Das vorgesehen­e Hotel „passt sich an das Gesamtense­mble an“, betont der Rathausche­f.

Auch die Ostallgäue­r Landrätin Maria Rita Zinnecker stuft das Vorhaben als positiv ein: „Ein Hotel ist aus unserer Sicht die beste Option an dieser Stelle. Deshalb unterstütz­en wir die Pläne im Grundsatz.“Laut Zinnecker stand es von Anfang an außer Frage, „dass das Festspielh­aus allein auf Dauer nicht wirtschaft­lich umzutreibe­n ist.“Ein Fünf-Sterne-Haus fehle in Füssen.

Wobei die Landrätin ergänzt, dass es bislang keine präzisen Pläne für den Hotelbau, sondern nur Entwürfe gebe. Auch die Finanzieru­ng sei bei den bisherigen Gesprächen kein Thema gewesen. Fakt sei allerdings, dass das Vorhaben schon allein aufgrund der baurechtli­chen Hürden nicht im Schweinsga­lopp zu verwirklic­hen sei.

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Foto: Benedikt Siegert Das Festspielh­aus in Füssen – im Vordergrun­d ist der derzeit trockengel­egte Forggen see zu sehen.

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