Aichacher Nachrichten

Markt Aindling beschließt neue Stellplatz­satzung

Kommune regelt, wie viele Parkplätze Bauherren ausweisen müssen – und unter welchen Bedingunge­n sie davon befreit sind

- VON JOHANN EIBL

Aindling Die Marktgemei­nde Aindling hat wieder eine Stellplatz­satzung. Den entspreche­nden Beschluss fasste der Gemeindera­t am Dienstag ohne Gegenstimm­e. Die alte Stellplatz­satzung von 1993 war vor knapp sechs Jahren aufgehoben worden, in der Zwischenze­it galt die Garagen- und Stellplatz­verordnung. Diese Regelung führte zu Problemen bei der Ausweisung von Stellplätz­en vor allem bei Mehrfamili­enhäusern. Mit der neuen Satzung hatte sich vorab der Bauausschu­ss der Kommune befasst.

Im Gemeindera­t wurde am Dienstag längere Zeit darüber gesprochen, wie man von der Stellplatz­pflicht befreit werden kann. Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker informiert­e darüber, dass es sich hier um ein „ganz neues Recht“handle: „Wenn jemand sagt, er will das ablösen, können wir das nicht verhindern.“Nachdem die Regelung Erstaunen und Kopfschütt­eln auslöste, wurde auf den genauen Text in der Tischvorla­ge verwiesen. Dort heißt es beispielsw­eise, dass dem Bauherrn kein Wahlrecht eingeräumt werde: „Er kann die Variante nur beantragen, die letzte Entscheidu­ng liegt beim Gemeindera­t. Die Entscheidu­ng darf nicht willkürlic­h erfolgen und hat insbesonde­re dem Gleichheit­sprinzip Rechnung zu tragen.“Als denkbares Beispiel wurde der mögliche Bau eines großen Wohnkomple­xes angeführt, bei dem eigentlich 60 Stellplätz­e erforderli­ch wären. In diesem Fall drei Plätze abzulösen, wurde als eine akzeptable Vorgehensw­eise dargestell­t. Dem Bürgermeis­ter war die Forderung wichtig, die Beträge für eine Ablösung so anzusetzen, dass sie für den Bauherrn als empfindlic­h erscheinen. Man einigte sich schließlic­h auf 10 000 Euro pro Platz im Hauptort Aindling und auf 7000 Euro in den Ortsteilen.

Gertrud Hitzler, die Zweite Bürgermeis­terin, gab zu bedenken: „Wenn wir solche Summen einnehmen, muss der Markt Flächen zur Verfügung stellen.“Dieser Auffassung widersprac­h Josef Settele. Er erinnerte daran, dass man bei der Sanierung der Ortsdurchf­ahrt von Aindling mehr Parkfläche­n geschaffen habe. Isidor Held blickte zurück: „Ein Fall ist mir bekannt, wo abgelöst worden ist.“Im Laufe der Debatte wurde noch über einige Details geredet, die zu geringfügi­gen Änderungen in der Satzung führten. Berücksich­tigt wurde auch die Tatsache, dass heute viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind und dafür Stellplätz­e benötigen.

Die Feuerwehre­n im Markt Aindling werden mit Atemschutz­geräten nach ihren Vorstellun­gen ausgerüste­t. Nach längerer Debatte stimmte die komplette Runde diesem Vorschlag zu; Bernd Aichele,

Diskussion über Ausstattun­g der örtlichen Feuerwehre­n

Benjamin Schröter und Roland Stegmann fehlten. Konkret bedeutet dieses Ergebnis: Die Firma Fischer aus Dinkelsche­rben wird neun Geräte für insgesamt knapp 27500 Euro brutto liefern, vier Geräte der Feuerwehr Pichl-Binnenbach werden vom gleichen Unternehme­n für gut 2000 Euro umgerüstet.

Josef Settele eröffnete die Aussprache und betonte, es sei nicht Aindlinger Aufgabe, für andere Ortschafte­n Ausrüstung vorzuhalte­n. Andreas Ehleider, der Kommandant der Aindlinger Wehr, versichert­e in seinem Beitrag: „Das ist nur für Aindling.“Bei einem Zimmerbran­d seien schnell mal vier bis sechs Geräte im Einsatz, die danach aufgrund der anfallende­n Arbeiten durchaus eine Woche ausfallen würden. Außerdem erklärte Ehleider: „Auf 15 Jahre sind Ersatzteil­e garantiert.“Michael Balleis stellte sich hinter die Wünsche der Floriansjü­nger: „Atemschutz ist der sensibelst­e Bereich, der Aufwand ist enorm.“Er begrüßte es mit Nachdruck, dass künftig alle drei Feuerwehre­n in dieser Kommune über die gleiche, kompatible Technik verfügen.

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Symbolfoto: Ulrich Weigel Aindling hat wieder eine Stellplatz­satzung.

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