Endgültige Entscheidung in der Causa Pipinsried
Fußball Regionalliga Das Verbandssportgericht hat das vor knapp vier Wochen abgetrennte Verfahren gegen den FCP eingestellt. Roland Küspert, Vorsitzender des Regionalligisten, ist erleichtert und erklärt, wie es im Verein nun weitergeht
Pipinsried Der Regionalligist FC Pipinsried kann endgültig aufatmen. Das Verbandssportgericht (VSG) des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) hat auch das vor knapp vier Wochen abgetrennte Verfahren gegen den FCP eingestellt, teilte der BFV gestern mit. Nach einer Anhörung von Zeugen und der Auswertung der vorliegenden Unterlagen sah das VSG in der mündlichen Verhandlung am Dienstagabend keine Anhaltspunkte für den Einsatz nicht spielberechtigter Spieler.
„Die Erleichterung ist natürlich groß, dass das nun alles abgeschlossen ist. Jetzt können wir uns endlich wieder auf das Wesentliche konzentrieren“, erklärt FCP-Vorsitzender Roland Küspert auf Nachfrage. Wie berichtet hatten der SV Seligenporten sowie der Verbandsanwalt nach Abschluss der Regionalliga-Saison 2017/18 beim BFV Anzeige gegen den FC Pipinsried erstattet und diese damit begründet, dass der FCP mehrfach Spieler eingesetzt habe, die kein Mitglied beim Verein seien und daher auch in der Liga nicht spielberechtigt gewesen sein sollen. Dieser Verdacht bestätigte sich seinerzeit nicht, weil das VSG davon ausgeht, dass bereits der wirksame Aufnahmeantrag den Passantrag zulässt, wenn die vom Verein nach der Satzung zu erfüllenden Aufnahmeschritte später erfolgen. Dies konnte der FC Pipinsried belegen.
Entsprechend wurde das Verfahren am 24. Mai zunächst teilweise eingestellt und ein zweites abgetrennt, weil bei zwei in der Partie gegen den VfR Garching am 12. Mai eingesetzten Spieler die vom Verein nach der Satzung zu erfüllenden Aufnahmeschritte nicht lückenlos nachvollziehbar gewesen waren. Das Verfahren wurde auch deshalb in diesen beiden Fällen abgetrennt, weil mögliche sportgerichtliche Konsequenzen keinerlei Auswirkungen auf die seinerzeit kurz bevorstehende Relegation gehabt hätten. Der Nachweis, dass auch die bisher noch ungeklärten Spieler Mitgliedsanträge unterschrieben hatten, wurde durch die Einvernahme von Zeugen geführt, sodass das Verfahren nun insgesamt eingestellt werden konnte. Das freut auch den ehemaligen Präsidenten des FC Pipinsried, Konrad Höß: „Ich habe 51 Jahre lang gewissenhaft und pünktlich gearbeitet. Das hat sich am Dienstag bestätigt. Das waren böse Menschen, die das auf den Weg gebracht haben.“
Beim FC Pipinsried kann man die volle Aufmerksamkeit nun jedenfalls sorgenfrei der Vorbereitung für die neue Saison widmen. Das erste Testspiel beim VfR Neuburg endete für das Team von Trainer Fabian Hürzeler mit 2:2. Am Samstag steht die nächste Kraftprobe an, wenn der FCP um 15 Uhr in Illdorf gegen den TSV Rain antritt. Küspert ist derweil guter Dinge und sieht die Mannschaft für die kommende Herausforderung gerüstet – auch wenn die Situation im Sturm aktuell noch etwas zu wünschen übrig lässt: Neuzugang Marian Knecht fehlt derzeit verletzt, er laboriert an einem Muskelbündelriss. Ob er bis zum Saisonstart fit wird, ist fraglich. Kasim Rabihic, erfolgreichster Torschütze der Pipinsrieder in der vergangenen Spielzeit (9), verweilt zudem zum Probetraining in Tschechien. Ein Zweitligist habe Interesse, so Küspert. Er hofft dennoch auf einen Verbleib des 25-Jährigen. „Er ist ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft.“Auch neben dem Platz gibt es Neuigkeiten: „Der Startschuss für die Gründung der GmbH ist erfolgt. Der Vertrag ist unterschrieben und beim Notaramt abgegeben.“Bis die GmbH offiziell eintragen ist, könne es allerdings noch etwas dauern. An Beschäftigung fehlt es Küspert derweil nicht. Bis zum Saisonstart stehe noch eine Menge Arbeit an. Der BFV hat indes den vorläufigen Terminplan für die Regionalliga-Saison 2018/19 bekannt » gegeben. Sport kompakt