Aichacher Nachrichten

Hochwasser: Landwirte sollen einbezogen werden

Gemeindera­t Vergangene Woche gab es nach einem Wolkenbruc­h schon wieder Überschwem­mung in Ehekirchen

- VON CLAUDIA STEGMANN

Ehekirchen Vergangene Woche hatte es Ehekirchen erneut erwischt: Nach dem Wolkenbruc­h, der auch in Neuburg etliche Straßen kurzzeitig unter Wasser gesetzt hatte, staute sich auch in der Gemeinde im Kreis NeuburgSch­robenhause­n wieder das Wasser. Insbesonde­re Schönesber­g, Schainbach, Walda und Ehekirchen waren betroffen. Wie das genau aussah, konnten Räte und Besucher den Bildern und Videos entnehmen, die Geschäftsl­eiter Stefan Fäustlin in der Sitzung am Dienstagab­end zeigte.

Das Problem ist bekannt, doch erst seit einigen Wochen, nachdem es mehrmals heftige Niederschl­äge mit entspreche­nden Auswirkung­en gegeben hatte, ist das Thema wieder gegenwärti­g. Nach den schweren Regengüsse­n vor einer Woche standen deshalb erneut verärgerte Bürger im Rathaus, die auf eine Lösung des Problems pochten. Doch so schnell wird es das nicht geben.

Nichtsdest­otrotz wird ein erster Schritt wird schon am heutigen Donnerstag gemacht. Bürgermeis­ter Günter Gamisch bespricht sich erstmals mit einem Ingenieurb­üro, das ein Hochwasser­schutzkonz­ept für die Gemeinde erstellen soll. Wie kann man sich schützen? Wo gibt es Defizite? Welche Fördertöpf­e gibt es? Können etwaige Fehler der Vergangenh­eit, wie etwa Verrohrung­en von Gräben, rückgängig gemacht werden? Fragen wie diese sollen in dem Plan erarbeitet werden. „Das ist allerdings keine Lösung von heute auf morgen. Das ist ein Prozess, der lange dauert“, machte Fäustlin deutlich. Wenn dagegen Bürger das Gefühl haben, dass ihr Eigentum durch eine unsachgemä­ße Bewirtscha­ftung von privaten Flächen beeinträch­tigt wird (das ist dann der Fall, wenn offenkundi­g fruchtbare­r Boden ausgeschwe­mmt wird), dann müssen sich die Betroffene­n an das Landratsam­t in Neuburg wenden. Zuständig ist dafür das Sachgebiet Bodenschut­z, sagte Fäustlin. Sollte sich die Annahme bestätigen, könnte in der Folge das Landwirtsc­haftsamt in Pfaffenhof­en den Flächeneig­entümer dahingehen­d beraten, wie eine Ausschwemm­ung des Bodens bei starkem Regen vermieden werden kann. Will der von der Überschwem­mung betroffene Bürger diesen Weg allerdings nicht gehen, bleibt ihm laut Fäustlin nur der Klageweg. „Wenn es sich um private Flächen handelt, ist die Gemeinde außen vor.“Aus dem Gremium heraus wurde schließlic­h der Vorschlag gemacht, den zuständige­n Experten vom Fachzentru­m für Agrarökolo­gie am Landwirtsc­haftsamt in Pfaffenhof­en nach Ehekirchen einzuladen, damit dieser ganz grundsätzl­ich Vorschläge machen kann, wie landwirtsc­haftliche Flächen bei Starkregen resistente­r gemacht werden können. Er solle sich nicht nur kritische Bereiche in der Gemeinde anschauen, sondern auch Rede und Antwort bei einer öffentlich­en Veranstalt­ung stehen. „Wir müssen die Landwirte mit ins Boot nehmen“, so Sofia Käfer. Einen Vorschlag, wie sich die Gemeinde im Falle von drohenden Überschwem­mungen wappnen könnte, machte Otto Plath: In einem zentralen Lager sollen Sandsäcke gelagert werden, mit denen erste Wassermass­en abgewehrt werden können.

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