Hochwasser: Landwirte sollen einbezogen werden
Gemeinderat Vergangene Woche gab es nach einem Wolkenbruch schon wieder Überschwemmung in Ehekirchen
Ehekirchen Vergangene Woche hatte es Ehekirchen erneut erwischt: Nach dem Wolkenbruch, der auch in Neuburg etliche Straßen kurzzeitig unter Wasser gesetzt hatte, staute sich auch in der Gemeinde im Kreis NeuburgSchrobenhausen wieder das Wasser. Insbesondere Schönesberg, Schainbach, Walda und Ehekirchen waren betroffen. Wie das genau aussah, konnten Räte und Besucher den Bildern und Videos entnehmen, die Geschäftsleiter Stefan Fäustlin in der Sitzung am Dienstagabend zeigte.
Das Problem ist bekannt, doch erst seit einigen Wochen, nachdem es mehrmals heftige Niederschläge mit entsprechenden Auswirkungen gegeben hatte, ist das Thema wieder gegenwärtig. Nach den schweren Regengüssen vor einer Woche standen deshalb erneut verärgerte Bürger im Rathaus, die auf eine Lösung des Problems pochten. Doch so schnell wird es das nicht geben.
Nichtsdestotrotz wird ein erster Schritt wird schon am heutigen Donnerstag gemacht. Bürgermeister Günter Gamisch bespricht sich erstmals mit einem Ingenieurbüro, das ein Hochwasserschutzkonzept für die Gemeinde erstellen soll. Wie kann man sich schützen? Wo gibt es Defizite? Welche Fördertöpfe gibt es? Können etwaige Fehler der Vergangenheit, wie etwa Verrohrungen von Gräben, rückgängig gemacht werden? Fragen wie diese sollen in dem Plan erarbeitet werden. „Das ist allerdings keine Lösung von heute auf morgen. Das ist ein Prozess, der lange dauert“, machte Fäustlin deutlich. Wenn dagegen Bürger das Gefühl haben, dass ihr Eigentum durch eine unsachgemäße Bewirtschaftung von privaten Flächen beeinträchtigt wird (das ist dann der Fall, wenn offenkundig fruchtbarer Boden ausgeschwemmt wird), dann müssen sich die Betroffenen an das Landratsamt in Neuburg wenden. Zuständig ist dafür das Sachgebiet Bodenschutz, sagte Fäustlin. Sollte sich die Annahme bestätigen, könnte in der Folge das Landwirtschaftsamt in Pfaffenhofen den Flächeneigentümer dahingehend beraten, wie eine Ausschwemmung des Bodens bei starkem Regen vermieden werden kann. Will der von der Überschwemmung betroffene Bürger diesen Weg allerdings nicht gehen, bleibt ihm laut Fäustlin nur der Klageweg. „Wenn es sich um private Flächen handelt, ist die Gemeinde außen vor.“Aus dem Gremium heraus wurde schließlich der Vorschlag gemacht, den zuständigen Experten vom Fachzentrum für Agrarökologie am Landwirtschaftsamt in Pfaffenhofen nach Ehekirchen einzuladen, damit dieser ganz grundsätzlich Vorschläge machen kann, wie landwirtschaftliche Flächen bei Starkregen resistenter gemacht werden können. Er solle sich nicht nur kritische Bereiche in der Gemeinde anschauen, sondern auch Rede und Antwort bei einer öffentlichen Veranstaltung stehen. „Wir müssen die Landwirte mit ins Boot nehmen“, so Sofia Käfer. Einen Vorschlag, wie sich die Gemeinde im Falle von drohenden Überschwemmungen wappnen könnte, machte Otto Plath: In einem zentralen Lager sollen Sandsäcke gelagert werden, mit denen erste Wassermassen abgewehrt werden können.