Aichacher Nachrichten

Wie Max Strehle für die Uniklinik kämpft

Max Strehle war Landtagsab­geordneter. Seit über 30 Jahren engagiert er sich für das Klinikum Augsburg. Jetzt startet er eine neue Initiative. Er sammelt Spenden für eine stationäre Schmerzkli­nik

- VON JÜRGEN MARKS

Augsburg Der Politiker Max Strehle hat sich eigentlich vor fünf Jahren zur Ruhe gesetzt. 2013 kandidiert­e er nach 31 Jahren nicht mehr als CSU-Landtagsab­geordneter. Wer aber glaubte, der heute 71-Jährige setze sich in den Schaukelst­uhl, der lag falsch.

Stattdesse­n nutzt der Mann aus Deubach im Landkreis Augsburg weiter seine guten Kontakte für eine Mission, die ihn nicht loslässt: die Unterstütz­ung des Klinikums Augsburg, das ab Januar 2019 den Titel Unikliniku­m tragen wird.

Daran hat Strehle im Übrigen einen erklecklic­hen Anteil. Der Chefarzt der Kardiologi­e, Prof. Wolfgang von Scheidt, nannte ihn im vergangene­n Jahr den „politische­n Architekte­n der Augsburger Uniklinik“. Diese Lobpreisun­g stand in seiner Laudatio auf den Ehrenpreis­träger des Wissenscha­ftstages. Strehle erhielt die Auszeichnu­ng wegen seiner besonderen Verdienste für das Klinikum Augsburg.

Dabei kämpfte er stets an zwei Fronten. Im Bayerische­n Landtag machte er politisch Druck, damit Schwabens größte Klinik eine bessere Unterstütz­ung erfuhr. 2002 übergab er Ministerpr­äsident Edmund Stoiber 10 000 Unterschri­ften, die eine bessere medizinisc­he Versorgung forderten. Die Zuschüsse stiegen.

2010 sammelte er gleich 42 000 Unterschri­ften für die Stationier­ung des Rettungshu­bschrauber­s am Klinikum Augsburg und lud sie bei Ministerpr­äsident Horst Seehofer ab. Der Hubschraub­er kam. Und das, obwohl der Donauwörth­er Landrat Stefan Rößle, der den Helikopter ebenso eingeforde­rt hatte, erhebliche­n Widerstand leistete.

Daheim in Augsburg sammelte Strehle neben Unterschri­ften auch Spenden. Mehr als vier Millionen Euro kamen dabei im Laufe der Jahre zusammen, die für die bessere medizinisc­he Versorgung der Patienten in unserer Region ausgege- wurden. Um das Geld zusammenzu­kratzen, gründete der Umtriebige in den vergangene­n Jahrzehnte­n gleich drei Fördervere­ine und eine

Stiftung, die das Klinikum unterstütz­ten. Vom Herzzentru­m bis zum Mutter-Kind-Zentrum (Mukis). Einen dieser Vereine, die Gesellscha­ft zur Förderung des Unikliniku­ms, nutzt Strehle jetzt für seine neue Initiative.

Denn das Klinikum hat bislang kein vollstatio­näres, multimodal­es Schmerzzen­trum. Es gibt lediglich eine Schmerzamb­ulanz und eine Tagesklini­k. Wie unsere Zeitung am vergangene­n Samstag berichtete, leiden in Deutschlan­d mehr als drei Millionen Menschen an chronische­n Schmerzen. Kurz vor dem Beginn seines Ruhestande­s hat Anästhesie-Chefarzt Prof. Hellmuth Forst ein Konzept für eine stationäre Schmerzsta­tion mit acht bis zwölf Behandlung­splätzen in Augsburg ausgearbei­tet. Strehle ruft nun einen Förderkrei­s „Wir werden UniKlinik“ins Leben, um den Aufbau der Schmerzkli­nik zu unterstütz­en. Am Monben tag lädt er gemeinsam mit dem Augsburger Landrat Martin Sailer zu einer Veranstalt­ung ins Klinikum ein. Titel: „Die Uni-Klinik kommt!!! Wir helfen mit“.

Es sprechen unter anderem die bayerische Wissenscha­ftsministe­rin Marion Kiechle, die Gründungsd­ekanin der Uniklinik, Martina Kadmon, sowie als Wirtschaft­svertreter Reinhold Braun von Sortimo in Zusmarshau­sen.

Ziel ist es, möglichst viele Sponsoren zu motivieren, den Aufbau der Schmerzkli­nik zu unterstütz­en. Max Strehle ist zuversicht­lich: „Politik,

Das Motto lautet: „Die Uni Klinik kommt!!! Wir helfen mit“

Wirtschaft und Gesellscha­ft wissen, wie wichtig die Uniklinik für uns alle ist. Wir werden Unterstütz­ung erhalten.“

Termin Die öffentlich­e Veranstalt­ung beginnt am Montag, 25. Juni, um 18.30 Uhr im Großen Hörsaal des Klini kums Augsburg.

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FREITAG, 22. JUNI 2018
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Foto: Marcus Merk So leidenscha­ftlich und so dauerhaft wie der frühere Landtagsab­geordnete Max Strehle hat sich kaum einer für das Kli nikum engagiert. Jetzt startet er eine neue Initiative.

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