TSV Aichach präsentiert sich
Der TSV Aichach und seine Abteilungen präsentieren sich mit vielen Aktionen auf dem Sportplatz und in der Halle. Das Publikum hat die Wahl, ob es Kampfsport, Tischtennis oder Kegeln ausprobiert. Oder ob es lieber bei spektakulären Vorführungen zusieht
Aichach Ölglänzende junge Männer im Ringkampf, fliegende Sportler auf kleinen BMX-Fahrrädern, stockschwingende „Opas“mit braunem Gürtel, boxende Mädchen und Tischtennis auf Bierbänken – all das und mehr gab es beim Tag der offenen Tür des Aichacher Turnund Sportvereins zu sehen. Der TSV Aichach steckt mitten in einem turbulenten Jahr: Die Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum sind eben erst vorbei und die Vorbereitungen auf Großprojekte wie den Bau der Sportbox und das Bayerische Kinderturnfest Ende Juli mit fast 2000 erwarteten Kindern aus ganz Bayern und sogar einigen aus China sind in vollem Gange.
Der organisatorische Aufwand dafür sowie die logistischen Herausforderungen der Unterbringung und Verpflegung dieser vielen Menschen fordern momentan alle Kräfte des TSV. Trotz dieser Mammutaufgaben lassen sie es sich nicht nehmen, die 17 Abteilungen (Faustball ist momentan nicht aktiv, sonst wä- ren es 18) der Öffentlichkeit und vor allem dem Nachwuchs vorzustellen.
Das Wetter ist wie bestellt, trocken mit strahlend blauem Himmel, aber nicht zu heiß für die Sportler und Besucher. Auf dem Gelände an der Donauwörther Straße sind zahlreiche Stationen aufgebaut, an denen die Besucher – darunter zahlreiche Kinder – sich ausprobieren können. Wer sich an vier oder mehr Sportarten versucht, hat die Chance, bei der abschließenden Tombola einen Preis zu gewinnen.
Zusätzlich gibt es halbstündlich Vorführungen der einzelnen Abteilungen. Sie wollen zeigen, was ihre jeweilige Sportart ausmacht. So zeigt zum Beispiel Ju-Jutsu-Abteilungsleiter Roland Theiss, was die Schwerpunkte in dieser Kampfsportart sind, die sich aus Bestandteilen von Judo, Karate und Aikido zusammensetzt. Auch ältere Personen können sie ausüben. So zeigen nicht nur die Kindergruppen, was sie können, sondern auch die „Großen“mit aktiven Sportlern über 70 Jahre. Hier wird zur Belustigung des Publikums demonstriert, wie ein Opa mit Gehstock mit Leichtigkeit einen jungen kräftigen Angreifer auf die Matte legt.
Nicht weniger spektakulär verläuft die Vorführung der Judokas verschiedener Altersklassen. Braungurt Fabian Hirschberger etwa fliegt bei einer Fallübung über neun am Boden liegende Kinder und Jugendliche. Für Stimmung sorgt der Auftritt der „Zumba Kids“unter der Leitung ihrer Trainerin Sabrina Mansour. Die jungen Mädchen zeigen, wie man südamerikanische Rhythmen mit viel Spaß, Bewegung und Tanz kombinieren kann und sich gleichzeitig fit hält.
Die Abteilung Leichtathletik hat einen Hindernisparcours aufgebaut: Die Besucher laufen über kleine Hürden und im Slalom, um einen Stempel für die Tombola zu ergattern. Im Spielfeld der Handballer zeigt hauptsächlich der Nachwuchs, was er kann. Auch die Kanufahrer und der Skiclub sind vertreten. Wer Lust hat, kann sich in ein Kanu setzen oder zu viert auf einem Paar Skiern über Hindernisse „fahren“.
Auch Badminton, Volleyball und Basketball werden von vielen Zuschauern besucht und ausprobiert. Die Abteilungen Budokan (Karate und Tai-Chi) sowie Jedermannturnen sind jeweils mit Informationsständen vor Ort und geben Auskunft. Die Kegler des TSV haben ein Tischkegelspiel und ein Pendelsäckchen-Holzkegel-Spiel mitgebracht, sehr zum Spaß der Kinder. In der TSV-Turnhalle finden die Besucher einen liebevoll gestalteten Bewegungsparcours für große und kleine Kinder. Christa Schmidt, Abteilungsleiterin des Eltern-KindTurnens, zeigt vom Bällebad bis hin zum Kletterturm Spielgeräte für alle Altersklassen.
Der lang erwartete ÖlRingkampf steht am Nachmittag auf dem Programm. Robert Held, stellvertretender Vorsitzender des TSV, zückt die Salatölflaschen und beginnt, die drei leicht bekleideten Ringer zu fetten, bis sie in der Sonne glänzen. Danach treten die Ringer gegeneinander an und versuchen, ihre Gegner auf die Schulter zu werfen. Die Schwierigkeit bei dieser Art des Ringens, die in der Türkei und im Iran als Volkssport sehr beliebt ist, besteht darin, dass der Ringer sein glitschiges Gegenüber kaum zu fassen bekommt. Die Zuschauer verfolgen das Spektakel gespannt und applaudieren.
Auch Balance-Swing und SteppAerobic werden dem Publikum vorgestellt. Boxer unterschiedlichen Alters zeigen Sparringkämpfe. Viele Mädchen sind unter ihnen. Zum Schluss folgt der Auftritt von wagemutigen BMX-Freestylern. Die furchtlosen Radfahrer zeigen an einer Trainingsschanze auf der Aschenbahn des TSV-Geländes, welche halsbrecherischen Tricks sie auf ihren Rädern beherrschen. Unermüdlich rasen die vier jungen Sportler einer nach dem anderen die Rampe hoch, um im Flug Drehungen, Überschläge und freihändige Tricks zu zeigen. Die Zuschauer applaudieren mit offenen Mündern.
Nach all diesen Auftritten wundert es keinen mehr, dass es der 21-jährige Jonas Lindermair in den Kader für die Olympischen Spiele in Tokyo 2020 geschafft hat. Aber auch der erst 14 Jahre alte Simon Blomenhofer aus Neumarkt beweist für sein Alter bereits ein außergewöhnliches Können auf dem BMXRad. TSV-Vorsitzender Klaus Laske zeigt sich zum Abschluss des Tages hochzufrieden. Mit einem Lächeln im Gesicht schwärmt er davon, „dass so unglaublich viele Kinder da waren und mitgemacht haben“. aichacher nachrichten.de/aichach