32 jähriger Echsheimer wird zum Priester geweiht
Bischof Konrad Zdarsa ruft Tobias Seyfried und Gottesdienstbesucher dazu auf, sich nicht entmutigen zu lassen
Augsburg/Pöttmes Echsheim Der 32-jährige Tobias Seyfried aus dem Pöttmeser Ortsteil Echsheim ist am Sonntagnachmittag von Bischof Konrad Zdarsa im Hohen Dom zu Augsburg zum Priester geweiht worden. Mit ihm empfingen zwei weitere Diakone in einer feierlichen Weiheliturgie durch Handauflegung und Gebet das Sakrament der Priesterweihe. Daraufhin folgten einer Mitteilung des Bistums zufolge weitere Riten, die das Geschehen und den Auftrag der Priester ausdeuten: Die jungen Männer wurden mit Stola und Messgewand bekleidet, bekamen durch den Bischof die Hände gesalbt und Hostienschale und Kelch zur Feier der Eucharistie überreicht. Zuvor waren sie einzeln vorgetreten und hatten ihre Bereitschaft zum Dienst in der Kirche und in Einheit mit dem Bischof versprochen.
In seiner Predigt fasste der Bischof das Wirken der künftigen Priester zusammen: „Heute werdet ihr feierlich zu Mitarbeitern der Bischöfe bestellt und mit ihnen im priesterlichen Amt verbunden zum Dienst am Volk Gottes berufen. Zum Dienst der Lehre und der Verkündigung, zum Dienst der Heiligung und zum Dienst der Leitung.“
Der Bischof rief neben den Weihekandidaten die Gottesdienstbesucher, darunter viele Verwandte und Freunde der drei neuen Priester, dazu auf, sich nicht von hohen Austrittszahlen, statistischen Befunden und Klagestimmung entmutigen zu lassen. Das Ziel müsse sein, „Menschen in eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus zu bringen und den Getauften und Gefirmten zu helfen, das Geschenk zu erschließen, das sie von Gott schon empfangen haben“.
Der Bischof ging mit Blick auf die Glaubenspraxis einen Schritt weiter: „Wenn unsere Kirchen nicht mehr dazu dienen, wenn wir sie dazu nicht mehr oder nur ganz sporadisch aufsuchen, dann sollten wir uns davon trennen und sie irgendeiner Treuhand übergeben.“Der Bischof ging auch darauf ein, dass immer mehr Priesteranwärter zuvor einen Beruf ausübten: Das sei nicht allein eine Voraussetzung, seine Berufung zum Priester zu erkennen. Vielmehr gehe es für ihn um das Wissen, „was heute die meisten unserer Mitmenschen bewegt, wer sie zu vereinnahmen sucht und wo sie Gefahr laufen, sich zu verzetteln oder gar zu verlieren, aber auch die wachsende Erkenntnis, dass da Einer ist, der die Menschen kennt und sie liebt“. Seyfried feiert am Sonntag, 1. Juli, ab 10 Uhr seine Primiz am Sportplatz in Echsheim.