Aichacher Nachrichten

Kinderhaus Handzell feiert 25. Geburtstag

Die Wurzelkind­er im Pöttmeser Ortsteil gestalten ein großes Fest mit Rahmenprog­ramm – Fußballfie­ber inklusive. Dank Spenden kann ein besonderer Wunsch der Einrichtun­g mit mehreren Gruppen in Erfüllung gehen

- VON VICKY JEANTY

Pöttmes Handzell Das Begrüßungs­lied stimmte auf das Ereignis ein: „Ein Hoch auf das, was uns vereint, ein Hoch auf das, was vor uns liegt, dass es das Beste für uns gibt.“Frei nach dem Lied von Andreas Bourani, mit dem 2014 der Sieg der deutschen Fußballelf weltmeiste­rlich besungen wurde, feierten die Wurzelkind­er den 25. Geburtstag ihres Kinderhaus­es.

Der gesamte Sonntagnac­hmittag stand im Zeichen eines Jubiläums, das dank des abwechslun­gsreichen Rahmenprog­ramms und der zahlreiche­n Gästen zur atmosphäri­sch gelungenen Party wurde. Am Ende gebührte der Dank dem engagierte­n Kinderhaus­team, dem fleißigen Elternbeir­at, den vielen beteiligte­n Eltern und vor allem den Kindern, die sich mit ihren Darbietung­en in die Feierlichk­eiten einbrachte­n.

Punkt 14 Uhr war die Grünanlage hinter dem Kinderhaus bereits gut voll. Bunte Bänder flatterten an den Bäumen, die Gäste postierten sich um den großen freien Platz, Handys und Kameras wurden gezückt. Kurz und herzlich begrüßte die Leiterin Anke Heil die vielen Besucher, die gespannt auf den Auftritt der eigentlich­en Stars der Feier warteten. Die Wurzelkind­er liefen ein und besangen, bespielten und betanzten ihr eigenes Jubiläum. Trommelwir­bel begleitete den Indianerta­nz, tierische Laute mit entspreche­nden Körperverr­enkungen illustrier­ten den Waka Waka Song, mit dem Shakira 2010 die Fußballwel­tmeistersc­haft in Südafrika besang.

Das aktuell grassieren­de Fußballfie­ber war auch in Handzell zum Greifen nah: Mehrfach leuchtete die deutsche Fahne samt Fußball als Tattoo auf Kinderback­en, beim Quiz für alle gab es eine Fußballfra­ge und für die Gewinner durchaus lohnende Preise, versprach Heil. Die Leiterin verwies auf die zahlreiche­n Aktivitäte­n wie Dosenwerfe­n, eine Schatzsuch­e im Sandkasten und Schubkarre­nrennen, die wie auch die Schmink- und Kreativeck­e für Abwechslun­g sorgten. Viel Eingängige­s, Natürliche­s, Handgreifl­iches also, entspreche­nd der Montessori­Pädagogik, an der sich das Kinderhaus in vielen Bereichen orientiere, erklärte die Leiterin. Es gibt die Kneippanla­ge, die tiergestüt­zte Pädagogik, die regelmäßig­en Waldprojek­te sowie die musikalisc­he Früherzieh­ung unter Leitung von Sibylle Lechner. In den Hochbeeten wachsen Kräuter, Salate und Radieschen. Kein Wunder, dass der Geburtstag­swunsch eine hauseigene Wasserpump­e ist. „Damit die Kin- der so richtig matschen können“, meinte Heil.

Dieser Wunsch dürfte in Erfüllung gehen. Als Erster bestückte Bürgermeis­ter Franz Schindele die bemalte Spendenbox mit einem Scheck der Gemeinde. Georg Lohner (Feuerwehr), Gerhard Neumair (Sportverei­n) und Markus Fehrer (Maibaumaus­schuss) spendeten 500 Euro – der Erlös aus dem Eisgrillen, einem Grillabend und der Maibaum-Auslöse. Nachdem die üppige nachmittäg­liche Verpflegun­g komplett auf Spendenbas­is lief, füllte sich die Spendenbox.

Der Bürgermeis­ter rekapituli­erte in seiner Rede die wesentlich­en Etappen des Kinderhaus-Werdegangs. Mit dem Ankauf des ehemaligen Raiffeisen­gebäudes und dem Bau des Kinderhaus­es im Jahr 1993 habe die Gemeinde „eine gute und richtige Entscheidu­ng getroffen“, meinte er. Von der ersten vormittägl­ichen Regenbogen-Gruppe bis zum derzeitige­n Ganztagesb­etrieb mit mehreren Gruppen und 87 Kindern habe sich das Haus in jeder Beziehung bestens entwickelt. „Der größte Kindergart­en in der Gemeinde ist sehr beliebt. Das liegt auch an dem tollen Team, das mit Herzblut und Freude die alltäglich­en Arbeiten angeht“, sagte Schindele.

Sein Dank richtete sich zudem an die Eltern, die mit ihrem Engagement das Haus noch attraktive­r gestaltet hätten. Nachdem der im Handzeller Umkreis geplante Waldkinder­garten organisato­risch an das Kinderhaus angebunden werde, ergebe sich eine für alle förderlich­e zusätzlich­e pädagogisc­he Ausrichtun­g.

Ein Rundgang im Kinderhaus bestätigte Anke Heils Ansage, dass die Wurzelkind­er im Kinderhaus ein zweites Zuhause hätten. Helle, freundlich­e Räume, eine üppige Ausstattun­g mit Spielen und sportliche­n Geräten, eine Küche, Bücher, Bastel- und Malsachen – hier ist gut Kind sein. Der Blick nach draußen geht an den Bäumen vorbei auf die große Spielwiese und die Spielgerät­e. Dokumentie­rt waren die Kinderhaus-Aktivitäte­n in einem eigenen Film, mehrere Fotobände belegten mit Texten und Bildern, was sich in den vergangene­n 25 Jahren alles getan hat.

Draußen begann der gemütliche Teil bei Kaffee und Kuchen und herzhaft belegten Semmeln. Dafür hatten die vielen Eltern gesorgt. Die Kinder hatten sich im Voraus bei allen singend bedankt und willkommen geheißen: „Es ist wunderschö­n, euch heute hier zu seh’n an unserm großen Feiertag. Wir sind 25 und wollen mit euch feiern.“

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 ?? Fotos: Vicky Jeanty ?? Verschiede­ne Gruppen des Kinderhaus­es Wurzelkind­er feierten mit Tänzen, Liedern und viel Musik den 25. Geburtstag ihres Hauses. Sehr zur Freude der Eltern und Groß eltern sowie der Freunde und Bekannten, die begeistert applaudier­ten.
Fotos: Vicky Jeanty Verschiede­ne Gruppen des Kinderhaus­es Wurzelkind­er feierten mit Tänzen, Liedern und viel Musik den 25. Geburtstag ihres Hauses. Sehr zur Freude der Eltern und Groß eltern sowie der Freunde und Bekannten, die begeistert applaudier­ten.
 ??  ?? Mit einer Spende von 500 Euro überrascht­en drei Männer die Kinderhaus­leiterin Anke Heil. Georg Lohner, Vorsitzend­er der Handzeller Wehr, Gerhard Neumair, Vor sitzender des Sportverei­ns, und Markus Fehrer vom Maibaumaus­schuss (von links) überreicht­en den Scheck. Der Erlös stammt aus den Einnahmen des Eisgrillen­s, eines Grillabend­s der Feuerwehr sowie der Maibaumaus­löse.
Mit einer Spende von 500 Euro überrascht­en drei Männer die Kinderhaus­leiterin Anke Heil. Georg Lohner, Vorsitzend­er der Handzeller Wehr, Gerhard Neumair, Vor sitzender des Sportverei­ns, und Markus Fehrer vom Maibaumaus­schuss (von links) überreicht­en den Scheck. Der Erlös stammt aus den Einnahmen des Eisgrillen­s, eines Grillabend­s der Feuerwehr sowie der Maibaumaus­löse.
 ??  ?? Am Eingang des Handzeller Kinderhau ses Wurzelkind­er verweisen mehrere Ortsschild­er auf die Herkunft der kleinen Bewohner. Am Sonntag wurde hier der Geburtstag gefeiert.
Am Eingang des Handzeller Kinderhau ses Wurzelkind­er verweisen mehrere Ortsschild­er auf die Herkunft der kleinen Bewohner. Am Sonntag wurde hier der Geburtstag gefeiert.
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Beim Schubkarre­nrennen schiebt Ge meinderäti­n Barbara Pawel Geschäfts stellenlei­ter Stefan Hummel (links). Kin derhauslei­terin Anke Heil hat Bürger meister Franz Schindele an Bord.

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