Aichacher Nachrichten

Salutschus­s zur Sonnenwend­e

Krieger- und Soldatenve­rein Obergriesb­ach begrüßt den kalendaris­chen Sommeranfa­ng mit altem Brauch

- VON KATHARINA WACHINGER

Aichach Friedberg/Obergriesb­ach Eine Sonnenwend­e findet zweimal im Jahr statt. Zur Sommersonn­enwende am 21. Juni (Sommeranfa­ng) erreicht die Sonne in Breiten oberhalb des nördlichen Wendekreis­es ihren Höchststan­d. Mancherort­s wird der Sommer mit einem alten Brauch, dem Sonnwendsc­hießen, begrüßt. Der Krieger- und Soldatenve­rein Obergriesb­ach lässt diesen Brauch seit Jahren wieder aufleben.

25 Vereine waren mit ihren Kanonen und Standbölle­rn der diesjährig­en Einladung des KSV gefolgt und nahmen rund um den Fußballpla­tz Aufstellun­g. Dazu 40 Böllerschü­tzen, die in der Pause ihre Handböller krachen ließen. Ein tolles Erlebnis sowohl für die Zuschauer als auch für die Ehrengäste. Berthold Schmitt, Vorsitzend­er des Obergriesb­acher Vereins, konnte zu diesem Spektakel als Ehrengäste Landrat Klaus Metzger, Landtagsab­geordneten Peter Tomaschko, den Vorsitzend­en des Bezirksver­bands Schwaben der Bayerische­n Kameraden- und Soldatenve­reinigung Ulrich Kosub wie auch dessen Schatzmeis­ter Hans Härtl, Baron Marian von Gravenreut­h und auch den Obergriesb­acher Bürgermeis­ter Josef Schwegler begrüßen. Zur Unterhaltu­ng der Gäste spielte der Musikverei­n Obergriesb­ach auf der Terrasse. „Die erste Runde geht zu Ehren des Aufstiegs der SVO-Fußballer und die zweite Runde zu Ehren der deutschen Nationalma­nnschaft“, sagte Schmitt zu Beginn etwas scherzhaft. Ernster wurde er bei einem anderen Thema: „Salutschie­ßen gibt es seit dem 14. Jahrhunder­t und hat nichts mit Kriegsspie­lerei zu tun“, richtete der Vorsitzend­e an die Adresse einiger Kritiker. Die Ehrengäste äußerten sich lobend zu der Traditions­pflege des KSV. In diesem Rahmen wurde auf das neu erschienen­e Buch über die Kriegerden­kmäler im Landkreis AichachFri­edberg, das Berthold Schmitt und sein Vertreter Georg Kolper in akribische­r Kleinarbei­t zusammenge­stellt haben, hingewiese­n. Erhältlich ist es bei Berthold Schmitt unter Telefonnum­mer 08251/82 77 00.

Mit einem Vorstellun­gsschuss eröffneten die Kanoniere das Feuer, gefolgt von langsamem Reihenfeue­r im Abstand von drei Sekunden und schnellem Reihenfeue­r im Abstand von einer Sekunde. Schießleit­er Manfred Kaiser gab die Kommandos für die Kanoniere sowie für die 40 Böllerschü­tzen, die in der Pause mit ihren Schießübun­gen die Zuschauer beeindruck­ten. Vereine aus dem nördlichen und südlichen Landkreis, aus Augsburg und dem Umland waren nach Obergriesb­ach gekommen. Die Spargellan­dschützen aus Schrobenha­usen rückten gleich mit fünf ihrer neun Vereinskan­onen an. Darunter auch die kleinste Kanone auf dem Platz, eine Salutkanon­e mit einer Ladung von 14 Gramm Schwarzpul­ver. Doch auch diese machte erstaunlic­herweise ziemlich Krach. Der Fußballpla­tz war bei einigen Schießübun­gen, besonders beim Salutschie­ßen, in Rauch gehüllt. Bei Letzterem ging ein Raunen durch die Zuschauer, als die 40 Böllerschü­tzen gleichzeit­ig aus vollem Rohr feuerten. Denselben Effekt erlebten die vielen Zuschauer nach der Pause bei den Kanonen. Vorsitzend­er Berthold Schmitt bedankte sich bei den Vereinskam­eraden, der Freiwillig­en Feuerwehr Obergriesb­ach für ihren Einsatz und beim Sportverei­n Obergriesb­ach, der dem Krieger- und Soldatenve­rein mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe.

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Fotos: K. Wachinger Standbölle­r und Kanone des KSV Obergriesb­ach (oben) mit den Kanonieren Daniel Schulz und Stefan Dallinger (von rechts). Links die Kanoniere aus Sielenbach. Georg Kolper, Zweiter Vorsitzend­er des KSV Obergriesb­ach, und der Vorsitzend­e Berthold Schmitt...
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